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Alt 01.10.2014, 16:37   #39
Thomas S.
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Ort: Hamburg
Fahrzeug: BMW 728i (E38, 07.96, 1. Hand), Mercedes SL 350 (R230)
Standard Nicht die Augen vor'm ungeliebten Thema Rost verschließen

Zunächst danke ich Euch allen für Eure hilfreichen Erfahrungsberichte und konkreten Empfehlungen zu diesem Thema. Auch die guten Fotoserien unterstützen eindrucksvoll das Gesagte.

Ja, auch wenn es anfangs (für mich) eine bittere Pille war: Auch unsere guten 7er sind nach vielen, problemlosen Jahren nicht vor Rostbefall gefeit. Wenn also beim nächsten Werkstattbesuch auf der Hebebühne erste braune Flecken oder Pickelchen entdeckt werden, sollten nun bei jedem die Alarmglocken schellen.

Wobei sich die Fahrzeuge durchaus wohl auch in unterschiedlichen Zuständen befinden können (abhängig von Laufleistung, Carport/Garage, Streusalz, VFL oder FL), und in jedem Einzelfall die Vor- und Nachteile der weiteren Maßnahmen abzuwägen wären.

So kam z.B. beim Fluid Day (Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) http://fluidfilm.de/fluidday/) direkt nach meinem 7er ein S-Klasse Coupé CL 500 (C140,) zur Begutachtung auf die Bühne, das etwa 2 Jahre jünger war und rund 50 Tkm weniger Laufleistung aufwies. Trotzdem hatte die braune Pest hier, so Matthias. schon „deutlich“ stärker zugeschlagen. So hatte man bei den Innenkotflügeln gespart, die nur teilweise(!) die Radhäuser abdeckten. Prompt waren die nicht geschützten Bereiche so stark angegriffen, dass hier nur noch Sandstrahlen hilft, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das war übrigens ein gepflegter „Garagenwagen“ (vielleicht schnitt er gerade deshalb so schlecht ab).

Und von unserem Martin (vom 7er Schraubertreff Nord) weiß ich, dass er seinen wunderschönen Alpina B12 (Facelift) zunächst auch komplett auseinander "gerissen" hat (Fahrwerk/Achsen, Ausbau Motor/Getriebe, Türen etc.) und am Ende etliche Teile sogar hat pulverbeschichten lassen.

Nur, wer eben nicht das große Glück hat, über eine eigene Werkstatt, entsprechende Fähigkeiten, Kontakte und die notwendige Zeit verfügen zu können, und so ein Projekt bei einem Fachbetrieb in Auftrag geben muss, der wird wahrscheinlich einen Betrag investieren, der deutlich über dem heutigen Marktwert des Fahrzeugs liegen dürfte (mit der Chance, dass so ein behandelter E38 dann aber auch in 10 Jahren vielleicht für 15 bis 20.000 Euro gehandelt wird).

Wem also solche Möglichkeiten nicht offen stehen resp. wer so ein finanzielles Engagement (noch) nicht eingehen will, der sollte zumindest als 1. Schritt eine Lösung wählen, die eine hohe Zielerreichung bei vertretbaren Kosten ermöglicht; eben nicht die vielleicht perfekte Variante, sondern, dem Pareto-Prinzip (80:20 Regel) folgend, einen schon guten, aktiven Rostschutz zu erreichen, den aber zu einem Bruchteil der Kosten.

Übrigens, wegen der „15 Jahre Ruhe“, das bezog sich natürlich nur auf den eingesetzten Fluid Film (Liquid AR) zur Hohlraumversiegelung. Der Perma Film Unterbodenschutz sollte dagegen, wie jeder UB, regelmäßig inspiziert werden. Generell sollte man das Thema Rost, und das habe ich nun neu gelernt, genau im Auge behalten, um ggfs. schnell und noch rechtzeitig gegensteuern zu können.

Ein Fehler wäre es sicher gewesen, den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun. In meinem Fall bereue ich die Entscheidung zu diesem 1. wichtigen Schritt nicht eine Sekunde und sehe nun relativ entspannt den jährlichen, kostenlosen Inspektionen durch Matthias entgegen; darüber werde ich dann hier an dieser Stelle auch gern wieder offen berichten (mit Vergleich-Fotos).

Und eins ist mir auch klar geworden: Ich werde versuchen, so oft wie möglich im Winter den Wagen stehen zu lassen, und den guten Hamburger ÖPNV nutzen. Und wenn der Wagen doch mal den Salzduschen ausgesetzt ist, diesem dann öfter eine Unterbodenwäsche gönnen.


In diesem Sinne nochmals Danke und Gruß

Thomas
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Geändert von Thomas S. (02.10.2014 um 12:19 Uhr).
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