Thema: Elektrik Navigationssystem FAQ
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Alt 19.07.2008, 09:37   #3
Heiko0041
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Beitrag MK I Räderkalibration

Räderkalibration für Navigationssystem


Allgemeines
Bei der Räderkalibration wird der Abrollumfang der Räder ermittelt und vom Navigationssystem gespeichert.

Wichtig!

Eine Räderkalibration muß in jedem Fall durchgeführt werden, wenn ein oder beide Vorderräder gewechselt werden.

Bei einem nicht oder falsch kalibrierten System können folgende Fehler auftreten:

Entfernungen zu Straßenkreuzungen werden falsch angezeigt.

In der Routenkarte ist der Cursor neben der Straße die gerade befahren wird.

Abbiegehinweise erfolgen zu früh oder zu spät.



Die Räderkalibration kann über zwei Methoden durchgeführt werden:

Räderkalibration durch Messung (Werkstattkalibration)

Räderkalibration durch Eingabe der Reifengröße (Kundenkalibration)

In der Regel sollte eine "Kalibration durch Messung" durchgeführt werden. Nur dieses Verfahren garantiert, bei richtiger Durchführung, eine exakte Erfassung des Reifenabrollumfanges.

Das Verfahren über "Eingabe der Reifengröße" setzt die Mithilfe des Fahrzeugkunden voraus, der nach der Eingabe den Wert über längere Zeit korrigieren (feinjustieren) muß.

Nachfolgend sind beide Verfahren beschrieben.

Räderkalibration durch Messung
Werkstattkalibration

Dieses Verfahren ermöglicht die genaue Ermittlung des Reifenabrollumfanges.

Für die Räderkalibration werden folgende Hilfsmittel benötigt:

Spezialwerkzeug 00 9 200 (Teleskopstab)

Spezialwerkzeug 00 9 280 (Stab für Abschleppöse)

Stahlmaßband mit mindestens 8m Länge

Faserschreiber mit maximal 3mm Strichstärke

Wichtig!

Bei einer Räderkalibration aufgrund einer Kundenbeanstandung vorher Sensortest und Diagnose durchführen.



Vorbereitungen

Reifenfülldruck prüfen und ggf. korrigieren.

Fahrzeug auf eine ebene Fläche fahren, z.B. Parkplatz und so ausrichten, daß anschließend 6 bis 8 Meter geradeaus gefahren werden kann.

Feststellbremse einlegen.

Abdeckung für die Abschleppöse hinten ausclipsen. Spezialwerkzeug 00 9 280 in die Apschleppöse einstecken und und den Teleskopstab 00 9 200 in die Bohrung des Werkzeuges einstecken und festklemmen. (Bild 1)

Ablauf der Kalibration

1. Schritt

Fahrzeug ist mit Feststellbremse fixiert! Teleskopstab ausziehen und den Anfangspunkt am Boden mit Faserschreiber markieren. (Bild 2)

2. Schritt

Im Fahrzeug Zündung einschalten und am Bordmonitor das Kalibrationsmenü aufrufen. Dies erfolgt über folgende Schritte:

"Navigationssystem" anwählen

Im Navigationssystem "Information" "Standortanzeige" anwählen

Die Taste "Menü" am Bordmonitor für ca. 5 Sekunden drücken

Am Bordmonitor erscheint eine Hinweisseite und nach "weiter" das Kalibrationsmenü.

Zunächst "Auswahl Fahrzeugtyp" auswählen und kontrollieren, ob der richtige Typ angezeigt wird. Fahrzeugtyp ggf. korrigieren.
Die am Monitor angezeigte Spurbreite ist ein Mittelwert für alle Serienbereifungen die nicht verändert werden muß.

Fahrzeugtyp mit "weiter" bestätigen.

Am Monitor nun "Radsensoren" auswählen. Das Programm verzweigt in das Kalibrationsprogramm für die Räderkalibration.

3. Schritt

Am Monitor "Start" eingeben und in Schrittgeschwindigkeit (größer 1 km/h) 6 bis 8 Meter gerade nach vorne fahren. Folgende Punkte sind zu beachten:

Die Fahrzeuggeschwindigkeit darf 1 km/h nicht unterschreiten, damit die Radsensoren die Raddrehzahl erfassen.

Während der Fahrt nicht bremsen.

Keine Lenkbewegungen durchführen.

Nach ca 6 bis 8 Meter das Fahrzeug abbremsen, sofort die Feststellbremse einlegen und Gang herausnehmen. Am Bordmonitor "Stop" eingeben.

4. Schritt

Endpunkt mit Faserschreiber markieren und Fahrstrecke zwischen Anfangsmarkierung und Endmarkierung mit Maßband auf 1 cm genau ausmessen. (Bild 3)

Die ermittelte Strecke am Bordmonitor eingeben.

Achtung:Es können maximal 800 cm eingegeben werde. Ist die gefahrene Strecke zu lang, darf keinesfalls zurück gefahren werden. In diesem Fall muß die Messung abgebrochen und neu begonnen werden

5. Schritt

Nach der Eingabe der Wegstrecke muß eine Wegstrecke von ca. 100m geradeaus gefahren werden. Lenkbewegungen vermeiden!

Es erfolgt ein Hinweis wenn die gefahrene Wegstrecke zu kurz war, oder zu viele Lenkbewegungen erfolgt sind.

Nach der Fahrt ist die Räderkalibration beendet und kann mit "Kalibration beendet" abgeschlossen werden.

Achtung: Die Eingabe "zurück" beendet die Kalibration ohne Übernahme der neuen Werte!

Räderkalibration durch Eingabe der Reifengröße

Kundenkalibration

Diese Methode bietet dem technisch erfahrenen Fahrzeugkunden, der häufig selbst einen Räder-/Reifenwechsel vornimmt, die Möglichkeit die Räderkalibration selbst vorzunehmen.

Die im System, zu den einzelnen Reifentypen hinterlegten Abrollumfänge sind jedoch nur Sollwerte, die sich auf die Normangaben beziehen.

Da der tatsächliche Abrollumfang, der am Fahrzeug montierten Räder, in vielen Fällen davon abweicht, ist zusätzlich eine Feinjustierung erforderlich.

Eingabe der Reifengröße
Der nachfolgend beschriebene Ablauf ist nur im Stand möglich.

Im Navigationssystem "Informationen" "Standortanzeige" auswählen. Anschließend "Reifenkalibration" anwählen.

Die am Fahrzeug verbaute Reifengröße auswählen und einstellen.
Im System ist nun ein Kalibrierwert bezogen auf den Sollumfang gespeichert.

Ist die am Fahrzeug verbaute Reifengröße nicht in der Auswahl des Navigationssystems enthalten, so ist die Kennung "???" auszuwählen.

Bei der Kennung "???" kann der Nennabrollumfang direkt in "mm" eingegeben werden. Der Nennabrollumfang muß vom Reifenhersteller erfragt werden.
Da der tatsächliche Abrollumfang des Reifens vom Nennabrollumfang abweicht, ist eine Feinjustierung unbedingt erforderlich.

Feinjustierung
Wird während der folgenden Fahrten mit Navigationssystem eine kontinuierliche Abweichung bei den Meterangaben festgestellt, kann der Kalibrierwert korrigiert werden.

Nach der Eingabe der Reifengröße gelangt man zur "Feinjustage".

Entsprechend der Abweichung den angezeigten Korrekturzeiger in kleinen Schritten verändern und abspeichern.

Anschließend erneut die Meterangaben bezüglich regelmäßiger Abweichungen beobachten.

Hinweis

Aufgrund der nicht "metergenauen" Angaben im gespeicherten Kartenmaterial liegt immer eine gewisse Abweichung der angezeigten Streckenangaben zu der tatsächlichen Strecke vor. Vor oder nach einer Feinjustierung müssen deshalb die Angaben über einen längeren Zeitraum beobachtet werden um feststellen zu können, ob die Justierung zu einer Verbesserung oder Verschlechterung der Genauigkeit geführt hat.

Durch die Kundenkalibration werden die Kalibrierdaten der Werkstattkalibration überschrieben.
Angehängte Grafiken
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