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Alt 01.03.2006, 12:10   #1
Kramer
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Standard BMW ConnectedDrive: Autos schanzen sich Parklücken zu

BMW ConnectedDrive: Autos schanzen sich Parklücken zu

Ad-hoc-Netze sollen über Staus oder frei werdende Parklücken informieren

Unter dem Namen ConnectedDrive will BMW Informations-, Kommunikations- und Assistenzsysteme innerhalb und außerhalb des Automobils miteinander vernetzen. Darunter versteht BMW schon heute serienmäßig verfügbare Systeme, gibt aber auch einen Ausblick auf kommende Technik, die den Fahrer entlasten soll.

Unter anderem arbeitet BMW im ConnectedDrive-Projekt an einem Spurwechselassistenten. Über die Fahrspurerkennung hinaus überwacht das System per Radar den nachfolgenden Verkehr und reagiert mit einem Warnsignal, wenn der Fahrer bei sich mit höherer Geschwindigkeit von hinten näherndem Verkehr den Blinker setzt. Der Blinkhebel beginnt zu vibrieren und in den Außenspiegeln leuchten Warnlichter auf.

Die schon heute in den Fahrzeugen verbauten Sensoren sollen erweitert werden, um insbesondere die nähere Fahrzeugumgebung zu erfassen. Dazu werden neue Sensorkonzepte auf Basis von Ultraschall-, Radar-, Laser- und Bildverarbeitungstechnologien entwickelt. Lidarsensoren, die mittels Licht Entfernungen messen können, eignen sich besonders zur Messung von Winkeln. Allerdings ist ihre Reichweite derzeit noch begrenzt. Wärmebildkameras schaffen die Grundlagen für die Erkennung von Lebewesen etwa bei Nacht. Eine bessere Beurteilung von bestimmten Situationen verspricht sich BMW zudem von einer Zusammenführung der verschiedenen Daten aus den Sensorsystemen.

Darüber hinaus arbeitet BMW an einer Erfassungsmethode für Verkehrsbedingungen, die Fahrzeuge als mobile Sensoren nutzt. Bereits seit September 2001 nehmen alle BMW-Automobile, die mit BMW Assist ausgestattet sind, am so genannten Floating Car Data-System (FCD) teil - sofern der Fahrer es will. Damit werden BMW-Fahrzeuge im Verkehr nicht nur als Empfänger, sondern auch als Sammler und Übermittler von Verkehrsinformationen eingesetzt.

Weitergeleitet werden heute anonymisierte Informationen zu Position und gefahrener Geschwindigkeit, um daraus auf das aktuelle Verkehrsgeschehen zu schließen. Der Vorteil liegt in einer Erfassung des Verkehrsgeschehens ohne zusätzliche Infrastruktur.

Noch ist das System aber auf kreuzungsfreie Autobahnen beschränkt, doch es wird bereits an einer erweiterten Datenerfassung gearbeitet. Die erweiterte fahrzeuggenerierte Verkehrsdatenerfassung (Extended Floating Car Data, XFCD) soll präzisereVerkehrsinformationen auch außerhalb von Autobahnen, also im gesamten Straßennetz sammeln und auswerten. Dazu will BMW auf die Daten der modernen Bordnetze zurückgreifen und auch Fahrdynamikregelung und Fahrerassistenzsysteme auswerten, um Informationen zur Verkehrslage, zum Straßenzustand und zur aktuellen Wetterlage zu gewinnen. Dazu zählen auch Daten von Abblend-, Fern- und Nebellicht, ABS, ASC oder DSC, Außenthermometer und Klimaanlage, Bremsen, Navigationssystem, Regensensor oder Scheibenwischer.

Dieser erweiterte Datensatz soll im Fahrzeug zu Ereignis-, Verkehrszustands- und Straßenzustandsmeldungen verarbeitet werden, das Fahrzeug selbsttätig Verkehrs- und Gefahrensituationen wie Stau, Glatteis, starken Regen, Aquaplaning, Sichtbehinderungen und Nebel ermitteln. So würde eine ASC-Regelung in Verbindung mit einer niedrigen Außentemperatur, einer Scheibenwischeraktivität und der entsprechend langsamen Fahrzeuggeschwindigkeit beispielsweise auf eine lokale Rutschgefahr hindeuten.

BMW ConnectedDrive soll aber nicht auf eine Kommunikation zwischen Fahrer, Fahrzeug und einer stationären Infrastruktur beschränkt bleiben. Vielmehr sei es in Zukunft auch denkbar, dass Fahrzeuge direkt miteinander kommunizieren - ohne Umweg über eine Meldezentrale. Forschungsfahrzeuge sind dazu heute schon in der Lage und tauschen Informationen zur aktuellen Verkehrslage direkt per WLAN aus. Diese Verkehrsinformationen sollen künftig mit Telematikdiensten ergänzt und Autos in so genannten Ad-hoc-Netzen miteinander verbunden werden.

Wenn nur zehn Prozent aller Fahrzeuge in Deutschland direkt miteinander kommunizieren könnten, würden damit flächendeckende Verkehrsinformationen generiert, so BMW. Damit soll dann auch eine dynamische Navigation mit Echtzeitinformationen möglich werden. Auftretende Verkehrsstörungen könnten sehr schnell an Fahrzeuge weitergeben werden, die sich der jeweiligen Stelle nähern. Auch könnte ein Fahrzeug beim Ausparken am Straßenrand ein Signal an umliegendeAutos senden, die auf der Suche nach einem Parkplatz sind.

Die Konzepte des ConnectedDrive will BMW auch auf der CeBIT 2006 in Hannover zeigen. (ji)

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Kramer
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