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Alt 09.11.2019, 16:31   #13
M*I*B
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Ort: Meißendorf
Fahrzeug: Zu wenig Platz...
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... auf Grund der ersten und vermutlich nicht der letzten Nachfrage, wie genau ich das gemacht habe, hier noch mal eine Schritt für Schritt - Anleitung.
Was ich allerdings nicht auf dem Schirm habe ist, wo genau das Kabel vom rechten hinteren Sensor beim 7er ins Fahrzeug geht. Ich vermute aber mal, das es ebenfalls in der Nähe des hinteren rechten Doomlagers irgendwo durch einen Gummimöpel in den Raum geht, wo auch das Telefon/Radio- Gedöhns verbaut ist. Da wäre ein Hinweis eines 7er- Fahrers als Ergänzung (mit Bild) hilfreich.
Ebenfalls zu bedenken ist, das die Kabelfarben nicht stimmen müssen; bei mir z.B. waren drei Leitungen anders als im Schaltbild. Daher bitte vor Arbeitsbeginn mit angeschlossenem Höhenstandssensor ausmessen! Wie genau, darauf gehe ich im weiteren Verlauf ein.

Ich beschreibe hier meine Version 2, die ich ebenso gestestet und nun auch umgesetzt habe. Das hat zwei Gründe. Zum einen benötigt man keine Dual-Schottky-Diode, zum anderen gibt es den Doppelsensor sowieso nicht mehr, so das die Version 1 sinnfrei geworden ist. Die zusätzlichen Universal- Dioden werden nur dann benötigt, wenn der gemessene Pegel bei Höhengleichstand links/rechts zu unterschiedlich ist. Würde wohl auch ohne gehen, aber da bin ich pingelig

Zum Vorgehen:

Benötigte Werkzeuge / Materialien:
  • Multimeter (Spannungsmessung, Durchgang)
  • Lötkolben & Zinn
  • Seitenschneider
  • Schrumpfschlauch
  • ggf. Isoband / Kabelbinder
  • ggf. zwei universal Dioden 400x

Vorbereitungen Fahrzeug:
  • Höhenstandssensoren alle angeschlossen
  • Volle Batterie (ggf. Ladegerät anschließen)
  • Fahrzeughöhe hinten links und rechts auf Sollwert oder zumindest gleiche Höhe
    (ggf. mit Wagenheber links und rechts auf Sollwert anheben; verhindert auch ein Verstellen beim im Auto rumkrabbeln)

Erst einmal die Leitungen suchen. Bei mir waren das je drei mit Grundfarbe schwarz, je drei mit Grundfarbe gelb. Die Gelben sind bei mir für Niveau zuständig und am Sensor PIN 2, 3 & 6 angeschlossen. Da diese PIN's bei aktuell erwerbbaren Sensoren in der Luft hängen, weil schlicht dort keine Elektronik im Sensor hinter steht, kann das nicht funktionieren.

Erste Messung:

1. Bedingung: Batterie abklemmen!!!
2. Bedingung: Multimeter auf Durchgangsmessung, eine Seite an Fahrzeugmasse


Nun ist erst einmal heraus zu finden, welche beiden Leitungen die Masse bereit stellen. Wer Glück hat und die Kabelfarben stimmen, misst bitte an der schwarz/grauen Leitung und an der gelb/schwarzen (garu/schwarzen) Leitung. Der Widerstand sollte deutlich unter 0,5 Ohm liegen. Wenn die Massen gefunden sind, am besten gleich kennzeichnen und bei Seite legen. Die werden nicht mehr benötigt (ich habe die verbunden, ist aber nicht notwendig).



Zweite Messung:

1. Bedingung: Batterie anschließen, Zündung EIN
2. Bedingung: Multimeter auf Spannungsmessung (10V Bereich), Minus an Fahrzeugmasse


Nun müssen wir die Stromversorgung finden. Die Sensoren werden mit 5V versorgt. Die Spannung vom LCM ist nur da, wenn das Licht eingeschaltet ist (können wir also nicht gebrauchen), die Spannung vom NSG ist bereits da, wenn man das Fahrzeug aufschließt. Genau die benötigen wir. Also mal schauen, ob wir Glück haben und eine gelb/graue Leitung finden und dort etwa 5V messen können. Wenn nicht, dann jede der 4 noch verbleibenden Leitungen anpieksen; irgendwo müssen die 5V sein.
Sobald gefunden, diese Leitung an einer günstigen Stelle kappen und die zum Sensor gehende Leitung zur Seite legen.

!!! Jetzt Zündung aus und am besten Batterie wieder ab (Profis dürfen natürlich auf eigene Gefahr unter Spannung arbeiten) !!!

Nun kommt der kniffelige Teil:
Mit etwas Glück sollte eine schwarz/weiße Leitung vorhanden sein. Wenn ja, bitte kontrollieren, ob diese Leitung auch am Stecker an PIN 1 ankommt. Sollte diese Leitung nicht vorhanden sein, hilft nur, ganz genau am Stecker zu schauen, welche Kabelfarbe an PIN 1 vorliegt. Wenn man schon dabei ist, gleich mal schauen, welche Kabelfarbe an PIN 4 liegt (sollte eigentlich schwarz/grün sein).
Wenn alles gefunden und kontrolliert, die sw/ws Leitung an passender Stelle so kappen, dsa man sie mit der vorher gekappten ge/gr 5V verlöten kann. Vorher natürlich Schrumpfschlauch drüber.

Nun bleiben noch zwei Leitungen über. Einmal schwarz/grün (an Stecker PIN 4) und einmal gelb/braun (an Stecker PIN 6). Diese beiden Leitungen bitte an passender und zu den anderen Leitungen versetzter Stelle kappen. Die von den Steuergeräten kommenden Enden parallel verbinden und mit der zum Stecker gehenden Leitung zu PIN 4 (schwarz/grün) verlöten; Schrumpfschlauch vorher drüber aber noch nicht verschrumpfen.

Batterie anklemmen, Zündung AN und mit Multimeter Spannung an den gerade verbundenen Leitungen messen. Die sollte so umzu 2,5V (+/- 0,5V) betragen. Selbiges kann man auch mit der bevorzugten Diagnosesoftware auslesen und zumindest in Delphi in Echtzeit verfolgen.

Sollte es nun sein, das die Steuerspannung rechts deutlich höher ist als links, obwohl die Höhen links und rechts identisch sind, kann man noch zwei 1N400x (1N4007z.B.) in die gerade "noch nicht verschrumpfte" Verbindung legen. Dazu die Anoden der Dioden verdrallen (Anode ist da, wo kein Ring ist; der Ring bei einer Diode bezeichnet immer die Kathode), verzinnen und kurz schneiden. Verbindung wieder auftrennen, Schrumpfschlauch auf die Leitung zum Stecker/Sensor und die verdrallten Anoden dort anlöten. Die beiden Leitungen zu den Steuergerären vereinzeln, jeweils einen Schrumpfschlauch drüber und an je eine Kathode der Dioden anlöten.


*** TADDAAAAA ***

Jetzt nur noch mit der bevorzugten Diagnosesoftware einen Höhenstandsabgleich fahren und ggf. die Xenon einstellen, da sich ja das Signal vom hinteren Sensor verändert hat...

Das war's dann. In Zukunft tut es jeder Sensor für die HA aus dem Zubehör.

Hinweis 1: Der Sensor an der Vorderachse ist NICHT identisch mit denen an der Hinterachse! Elektrisch und mechanisch schon, aber zum einen ist die Gewindehülse an anderer Stelle, zum anderen ist der Hebel auf Grund der Einbauposition um 90° versetzt!

Hinweis 2: Die Sensoren sind zwar im Schaltbild als Poti (Potentiometer) gezeichnet, es sind aber keine. Ein Poti würde mal gerade vielleicht 1000km überleben, dann wäre die Widerstandsbahn durchgescheuert. Es handelt sich bei den Sensoren um induktive Drehwinkelgeber mit 20mA Ausgang. Der Ausgang (PIN 4) wirkt im jeweiligen Steuergerät auf eine Konstantstromsenke.

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... immer schön rechts fahren und kein Geld verlieren ...
Micha


Biker essen keinen Honig; die kauen Bienen!
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