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Alt 29.01.2020, 15:03   #36
Claus
State of Independence
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Zitat von Marks Beitrag anzeigen
Warum denn immer gleich diese Extrempositionen aufbauen? Ist heute aber wohl Mode.

Ich empfinde es als Freiheit, dies tun zu können. Ich mache es aber (fast) nie. Ich möchte aber gerne auch 180 fahren können, wenn es frei ist.

Oder ich möchte nicht quälend langsam an einem, der mit 128 km/h fährt, mit 130 km/h vorbeifahren müssen, sondern den mit zügigen 150 km/ hinter mir lassen, um dann wieder rechts fahren zu können.

Mein Tempo bestimmen zu können, ist Freiheit, nicht das stumpfsinnige Fahren mit Höchstgeschwindigkeit.
Top-Antwort auf die Extrempositionen von "macchiato66", die ich teilweise nicht nachvollziehen kann. Auch seine Meinung betreffend die Niederlande teile ich nicht: Ich bin sehr häufig in den Niederlanden unterwegs, allerdings nicht in den "leeren" Norden, sondern in Richtung der Ballungsgebiete Amsterdam/Rotterdam und ich finde das Fahren in den Niederlanden auf diesen Strecken am Tag, wenn viel los ist, extrem anstrengend und ätzend! Dauernd fahren einem irgendwelche Knallköppe direkt vors Auto, sodass man sich manchmal regelrecht erschreckt. An Tempomat ist nicht zu denken und dauernd muss dann angestrengt auf den Tacho schauen, um ja nicht schneller als erlaubt zu fahren, denn die Niederländer blitzen hinterhältig und ahnden auch 2-3 km/h zu schnell mit 35 Euro! Das soll entspanntes Fahren sein? Never!

Dazu kommt, dass man ab März am Tage nur noch 100 km/h (!) auf deren Autobahnen fahren darf:

Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) https://www.adac.de/der-adac/aktuell...o-100-holland/

Ich halte es übrigens exakt wie Du: Reisegeschwindigkeit je nach Verkehrslage, eigentlich auf Langstrecke bei freier Autobahn meist zwischen 160-180 km/h, oft auch nur 140-150 km/h und nur ganz selten mal fahre ich kurzzeitig 250 km/h, wenn viel Platz ist. Da würde ich auch 300 km/h fahren, wenn ich das entsprechende Auto hätte. Aber nachts auf leerer Autobahn dazu verdammt sein, nie schneller als 120 oder 130 km/h fahren zu müssen? In einem 7er? Das mag in einem Fiesta mit 60 PS eine gute Geschwindigkeit sein, aber bestimmt nicht in einer Oberklasselimousine oder einem Sportwagen mit 400-500 PS. Wobei sich hier die Frage aufdrängt, wozu man einen 7er mit 408/450 PS fährt und dann nicht schneller als 130 fährt? Macht für mich keinen Sinn.

Und dann natürlich ankommen und auf Rennstrecken verweisen, weil da könnte man ja. Sorry, aber das ist für mich so eine richtige Spießer-Antwort, die ich in diesem Forum nicht erwartet hätte! Ein 7er ist alles, nur kein Gefährt für eine Rennstrecke. Zudem zeugt eine solche Pseudo-Argumentation von großem Nichtwissen, denn die wenigsten Rennstrecken sind für Highspeed geeignet, da geht es um Kurvengeschwindigkeiten! Und dazu ist ein schweres Auto nicht wirklich geeignet, auch wenn moderne Autos gute Rundenzeiten hinlegen können, sie machen das aber nur kurzzeitig, dann wird alles überlastet, man kann die Physik nicht aushebeln.

Nebenbei bemerkt: Der ADAC spricht sich nicht für ein Tempolimit aus, sondern verhält sich neutral und verlangt eine neue Studie:

Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) https://www.adac.de/verkehr/standpun...n-deutschland/

Es ist wohl vielmehr so, dass die Befürworter eines Tempolimits das zu ihren Gunsten zurechtbiegen und jetzt die neuerdings neutrale Haltung des ADAC falsch auslegen. Dazu verweisen die Tempolimit-Befürworter ständig auf eine alte Studie einer Autobahn, auf der man bis 2002 frei fahren konnte und dann ein Tempolimit einführte und sinkende Unfallzahlen mit Todesfolge beobachtete. Diese Studie ist m.E. eigentlich eher wertlos, denn die passive Sicherheit bei den PKWs wurde in den letzten 20-30 Jahren massiv erhöht (insbesondere in Klein- und Mittelklassewagen), was den größten Anteil an diesem Rückgang haben dürfte. Und wenn Daten bis 2002 erhoben werden, möchte ich nicht wissen, wie alt die Autos in der Studie waren, vermutlich im Durchschnitt von etwa 1990 = 30 Jahre! Und das soll als Argumentation für die Gegenwart taugen? Da kann ich die Forderungen des ADAC nur begrüßen! Zumal heute im Durchschnitt gar nicht mehr so schnell wie früher gefahren wird, also hätte ein generelles Tempolimit weit weniger Auswirkungen auf Sicherheit und Umwelt wie behauptet.

Ich halte es mit dem Bundesverkehrsminister: Was wir brauchen, sind intelligente Verkehrsleitsysteme, die Geschwindigkeiten nach Verkehrsdichte festlegen, nicht das stupide Aufstellen von Temposchildern, die rund um die Uhr gelten!
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"Wer sich allzu grün macht, den fressen die Ziegen." ― Johann Wolfgang von Goethe


Geändert von Claus (29.01.2020 um 16:34 Uhr).
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