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Alt 18.09.2008, 02:27   #44
technikus
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Fahrzeug: E32-730i R6 M30 (05.1989) shadowline, Leder, SHD, DWA
Beitrag Im warmen/halbwarmen Zustand springt Motor nicht mehr an.

Gestern war es bei mir mal wieder soweit. Beim Anhalten vor der Ampel ging der Motor aus. Nach einer halben Stunde bekam ich ihn dann ganz quälend, stotternd, rumpelnd wieder zum Anspringen. 10 Versuche, in größeren Abständen, blieben vorher absolut wirkungslos. Anlasser drehte volle Pulle.

Heute habe ich mich mit der Sache näher befaßt. Bei laufendem Motor habe ich den Stecker am LMM abgezogen. Der Motor geht dann aus. Ist das eine richtige Reaktion ? Ich glaube hier im Thread wurde behauptet der Motor müßte trotzdem weiter laufen, zumindest im Notlaufbetrieb ? Kann da jemand eine fachlich kompetente Auskunft zu geben ? Vielleicht ist jemand bereit an seinem 730i R6 diesen Minitest zu machen. Ist ein Klacks. Metallbügel am Stecker niederdrücken u. ziehen.

Da mir der Vorfall aber eher nach fehlender Zündung erschien, hatte ich die Zündanlage in Augenschein genommen. Die Zündleitungen von der Zündverteilerkappe zu den Kerzen habe ich als Fehlerquelle erst mal ausgeschlossen. Wenn ein od. zwei defekt wären, müßte der Motor trotzdem anspringen. Also kommt nur eine zentrale Leitung / Quelle in Frage.

Von der Zündspule aus, geht das Zündkabel in die Kunststoffsammelschiene und dann in den Zentralanschluß der Zündverteilerkappe. Ich machte folgende Feststellung. Wenn man bei laufendem Motor mit einem sehr gut isolierten Gegenstand das Zündkabel an der Zündspule in Richtung LMM an die Ansauggummimanschette drückt springen sofort Hochspannungsfunken über und der Motor geht aus, wenn man das Zündkabel nicht gleich wieder in die alte Position läßt. Sollte die Isolierung des Zündkabels zu gering sein, um ein Überspringen nach Masse nicht verhindern zu können ? Unter der Schlauchschelle für die Gummimanschette am LMM ist Massepotential !

Man konnte jetzt spekulieren, daß die nicht unerheblich große Hochspannung an der Zündspule höher als erlaubt sein konnte, weil sie wegen einem hochohmig gewordenen Widerstand im Zentralstecker in der Zündverteilerkappe nicht ausreichend genug belastet wird.

Darauf hin, Motor ausgeschaltet und den Zentralstecker in der ZVK gezogen. War sehr fest. Mit äußerster Vorsicht gelöst, aber beim leichtesten Ziehen machte es schon leise klacks. Der Pin im Winkelstecker war gebrochen. Der Kontakt in der ZVK war mit einer braunen schmierigen Flüssigkeit umgeben. Wie Rostwasser. Wie da Wasser hinkommt (Kondenswasser ? ) keine Ahnung bei so abdichtenden Gummitüllen.

Da der Stecker nun eh kaputt war, habe ich ihn geöffnet. Ich traute meinen Augen nicht, was ich zu sehen bekam. Das der Stecker beim Abziehen bereits kaputt gehen mußte erklärt das Bild. Korrosion pur. Das senkrecht stehende schwarze Teil ist der 1 Kohm Drahtwiderstand mit Klemmkontakt.

Werde mir die Ersatzteile besorgen und dann wird sich demnächst zeigen, ob es die Ursache war. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß dies der Fehler war, muß aber nicht unbedingt die Ursache gewesen sein. Bliebe noch temperaturabhängiger Zündspulenaussetzer od. keine Zündleistung von der DME od. evtl. Zündverteilerkappe. Jetzt mache ich erst mal das zentrale Zündkabel. Immer schön der Reihe nach, sonst leidet die systematische Fehlerdiagnose dadurch.

Gruß technikus
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