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Alt 12.09.2011, 18:17   #3
Techniker
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Hallo, möchte an dieser Stelle auf die Fragestellung einige Informationen zum Thema "Zündspulen prüfen" an das Forum weitergeben. Da mich das Thema selbst beschäftigt hat habe ich auch dafür eine brauchbare Lösung gefunden, dazu aber später. Um es kurz zu formulieren, Prüfungen mit dem Ohmmeter besitzen bei Zündspulen wenig (keine) Aussagekraft solange es sich nicht um einen "Totalschaden" handelt. Eventuelle Windungsschlüsse lassen sich mit dem Ohmmeter schlecht messen zumal der Hersteller relativ große Toleranzbereiche (z.B. 0,2Ohm bis 0,4 Ohm) vorgibt. Sind beispielsweise 10% der Wicklungen defekt (Windungsschluss), also ca. 40mOhm, würde das im Messergebnis nicht auffallen! Ebenso verhält es sich auf der Sekundärseite!
Die häufigsten Fehler an Zündspulen sind Isolationsfehler!! Diese können mit einem gewöhnlichen Ohmmeter ebenso nicht gemessen werden!! Somit kann eine defekte Zündspule mit dem Ohmmeter als "Gut" erkannt werden!
Isolationsfehler können z.B. ab Spannungen von 1kV, 5kV, 10kV oder höher auftreten, mit dem Ohmmeter zu finden keine Chance. Fazit, die Zündspule muß auf anderen Weg geprüft werden.

Prüfkerzen:

Im Normalfall ist unter bestimmten Bedingungen (Kugelelektroden, Luftdruck, Luftfeuchte usw.) die Überschlagsspannung mit 2kV-3kV pro Millimeter angegeben. Bedingungen, die in der Werkstatt deutlich abweichen. An verschiedenen Zündkerzentypen (eigene Messreihen) tritt bereits der "Funkenüberschlag" schon bei etwa 1,1 -1,5kV/mm ein.

Eine selbstgebastelte "Prüfkerze" mit beispielsweise 5mm Elektrodenabstand würde schon bei etwa 7-8kV einen Funken erzeugen. Zündspulen bei denen die Isolationsfehler erst bei 10kV oder höher in Erscheinung treten werden somit als "Gut" diagnostiziert obwohl sie defekt sind!

Im Fahrbetrieb werden je nach Brennraumbedingungen und vieles mehr, zum Teil Spannungen von etwa 20kV von der Zündspule abverlangt.

Somit ist die "Prüfkerze" auch nicht die optimale Lösung. Besser ist eine einstellbare Funkenstrecke mit einem Abstand von etwa 20mm an den Sekundärkreis der Zündspule anzuschließen. Bei einem Abstand von etwa 20 mm (spitze Elektroden) werden ca. 25kV für einen Funkenüberschlag benötigt, was zumindest bedeutet, dass die Zündspule bis etwa 25kV keinen Isolationsfehler aufweist.

Eleganter ist die Lösung, die unter folgenden Link beschrieben ist: Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Zündspulen prüfen-DOERFLER-ELEKTRONIK.de

Mit diesem Gerät lassen sich Isolationsfehler und Windungsschlüsse in Zündspulen deutlich prüfen und auch unterscheiden (auch im eingebauten Zustand!)

Ich hoffe, ich konnte den Forumsmitgliedern eine "brauchbare" Information zum Thema Zündspulen prüfen / testen weitergeben.

Gruß Techniker
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