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Alt 11.05.2004, 11:35   #8
christian d
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Hallo Zusammen,

mmh, das mit der Kulanz ist immer eine zwiespältige Sache. Denn erstens weiss niemand, was das Auto bereits durchgemacht hat, bis es nach einigen Jahren mal einen Kulanzantrag gibt.
Insbesondere Lackschäden aller Art, und seien sie auf dem Zylinderkopfdeckel oder unter der Kofferraumdichtung, kommen meist von Vorschädigungen. Ein unachtsam fallen gelassener Schraubenschlüssel, ein kleiner Kratzer beim Beladen,... Das kein Mensch nachprüfen und ich kann gut verstehen, wenn BMW sich da nichts annimmt.
Übrigens, wenn die Roststelle schon groß wie ein 2 Euro-Stück ist, dann ist die nicht erst seit gestern da. Da hätte man sicherlich schon viel eher mal rangehen müssen, oder?

Dann ist es völlig normal, wenn Teile nach einer gewissen Laufzeit einen Defekt haben. Natürlich gibt es irgendwo eine durchschnittliche Lebensdauer, die wird leider auch mal unterschritten. Ich meine schon, dass man damit bei älteren Fahrzeugen rechnen muss. Kulanz sollte eigentlich immer nur im Ausnahmefall gewährt werden, wenn nachweislich auch nach der Garantiezeit ein Material- oder Fertigungsfehler auftaucht. Genau dafür ist so etwas da. Alles, was kein Material- oder Fertigungsfehler ist, gehöhrt eigentlich nicht durch Kulanz abgedeckt. Denn der Betrieb des Fahrzeugs selbst verursacht unterschiedlichste Verschleißbilder (schonendes Fahren nur bei gutem Wetter oder holprige Straße, Durchfahren von Schlaglöchern, Eingriffe in die Elektrik bei Montage von Radio etc., Staub, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, weil das Dach mal bei Regen offen stand,....). Wer bitte, soll denn das Beurteilen?

Ob ein Mangel nun noch als Materialfehler angesehen werden kann, dass ist sicher auch eine Frage, wie die Werkstatt das dem Werk verkauft. Das Werk kennt zunächst nur die Aussage des Händlers, wenn der glaubhaft machen kann, dass es sich um einen klaren Material- oder Fertigungsfehler handelt, dann kommt man schon ein Stück weiter. Vieles ist eben Interpretationssache und nicht jede Werkstatt macht sich hinreichend Mühe, einen Kulanzantrag entsprechend zu unterstützen. Übrigens, häufig werden Kulanzanträge auch abgelehnt, weil die Werkstatt zuvor etwas verpfuscht hat und der Schaden erst als Folge entstand! Das Teil wird dann begutachtet und abgelehnt, weil jemand zuvor dran rumgefummelt hat, und dieser jemand kann durchaus auch die Werkstatt gewesen sein....Die Werkstatt ist dann gaaanz kulant und teilt sich den Schaden mit dem Kunden, gelle....

Wie dem auch sei, es ist immer ärgerlich, wenn an einem Auto ein teurer Defekt entsteht. Jeder hätte gerne, dass das bezahlt wird. Aber so ein Automobilhersteller ist ja nun kein Wohltätigkeitsverein. Je nach Nutzung, Pflege und Wartung gehen auch schon mal Teile kaputt, die nicht direkt als Verschleißteil gelten. Das ist völlig normal. Nur, bricht ein Plastik-Clip ab, dann wird der ersetzt, bricht ein Kabelbaum, dann muss (!) BMW das auf Kulanz machen. Warum eigentlich? ....Nur mal so zum nachdenken....

Gruß,
Christian.
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Ich fahre keinen Kombi. Denn wahrer Luxus ist es, sich den Kühlschrank liefern zu lassen.

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