[jhermeyer]

Ich bin einer von denen, die die sommerliche Hitze gar nicht ausstehen können. Deshalb ist mein Dicker in dieser Zeit eine kleine Rückzugsoase für mich. Schön klimatisiert mit leisem Musikgedudel über den brennenden Asphalt schweben, an gestressten Cabriofahrern vorbei und den ollen Kisten mit aufgerissenen Schotten, bei denen man erwartet, dass die Insassen allesamt Staubbrillen tragen.
Folglich bleibt mein Schiebedach in der Regel zu, damit es schön temperiert ist innen. Einzige Nutzung ist der ausdauernde Druck auf die Öffnungstaste wenn der Wagen ein paar Stunden in der prallen Sonne stand. Fand ich immer bequem, zumal bei schwarzem Leder. Da gehen alle Fenster und das Schiebedach auf und der erste heiße Schwall ist schon verrauscht bevor man am Fahrzeug ankommt.
So auch vor ein paar Tagen. Ein Druck alles geht auf, alles gut. Auf der Autobahn denke ich: jetzt aber wieder zu das Schiebedach, sonst zieht’s. Und ? Richtig, natürlich kein Mucks gemacht der Schiebedachschalter. Tja nun wars ja sonnig, aber am Himmel türmten sich fern und nah die Wolken zu riesigen Gewitterungetümen auf. Also schnell vor die Garage geheizt und mal in die Betriebsanleitung geschaut.
Aha – Störung Schiebe/Hebedach – Seite so und soviel. Da steht so ungefähr: nehmen Sie die Lampen heraus, die Verkleidung ab und drehen Sie mit dem Kantschlüssel aus dem Boardwerkzeug (oh, wie vornehm – Cabin Crew wo bleibt mein Drink) das Dach zu. Ungeschickt wie ich bin, trotz zweier anschaulicher Illustrationen (und weil die blöde Nachbarin genau in diesem Moment zum Rosenschneiden auftauchte und mir natürlich ihren Hintern in Fahrtrichtung zustrecken musste), auch weil die Sonne ja unerbittlich durch das offen gebliebene Dach schien, hab ich es aufgegeben das Dach notzuschlacht… – ähh- notzuschliessen und des nächsten Tages beim Freundlichen angerufen. Der freundliche Dispatcher fing erst mit Termin in drei Wochen an, hat sich dann aber auf Notreparatur eingelassen. „Ist sicher nur der Schalter kaputt“ flötete er noch zum Abschied.
Ich also nächsten Morgens zum Freundlichen. Komme aus dem Haus und ? Natürlich, es tröpfelt. Ich, wie in den Strassen von San Francisco (Carl Malden – Gott hab ihn selig) versucht dem Regen davon zu rasen – je schneller man fährt, desto weniger Tropfen kommen offensichtlich im Innenraum an – gerade noch so halbtrocken beim Freundlichen aufgeschlagen.
Tags darauf (abrupter Übergang zum Schluss der Story):
Klingeling (Telefon) – Ja ?
Wegen ihrem BMW!
Ja ?
Mit dem Schiebedach.
Ja ?
Ja ----- da ist der Motor durchgebrannt
Was ?
Ja, Ja – aber leider ist auch der Deckel verzogen
Wwwwie --- kann denn so was passieren ?
Tja – (nicht wörtlich) shit happens
Aber, aber ich hab doch nur den Türöffner gedrückt
Tja – hat der Motor nicht gestoppt und den Deckel ins Dach gerammt und dann iss er durchgebrannt.
Äh , und jetzt ?
Motor und Blech muss ich erst bestellen –aber wir könnens ihnen ja auch nur zumachen, wenn Sie wollen.
Kostenpunkt?
Tja, so 800 plus, wahrscheinlich
(Leichter Anflug von Herzrythmusstörung- meine Stimme wird trockener) Na und wann kann das fertig sein?
Tja, Sie hatten ja nun keinen Termin – das kann dauern

Fazit
Wenn die Freude am Fahren zur Freude am Zahlen wird ist erst mal wieder Schluß mit lustig.