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Alt 05.10.2020, 12:50   #8
M8-Enzo
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Eigentlich habe ich mittlerweile die Lust verloren überhaupt noch etwas dazu zu schreiben wenn wieder einmal jemand meint ggf. zu unbedacht mit dem Lötkolben "mal eben" an sein ABS-Steuergerät zu gehen.

Da ich jedoch aus jahrelanger Erfahrung weiß, daß zeitgemäß & global dieses nur zu gerne gelebte obere Motto: "Hauptsache kostet nichts" und/oder "wie komme ich möglichst billig aus dieser Nummer raus?!" in den Köpfen der Mehrheit regiert, möchte ich zumindest - falls das heute überhaupt noch jemanden interessiert - mal ein paar Sachverhalte zu dem Thema verdeutlichen --- auch wenn diese mal wieder die so ungeliebten Fakten & Wahrheiten darstellen, die die Betroffenen in der Regel nicht hören wollen, oder ggf. einfach als "egal" abtun.

Leider kann ich für meine hauptberuflichen Erfahrungen nicht, die genau mit diesem (bewußt platt formuliert!) "nicht fachgerecht mal eben den Lötkolben da reinfallen zu lassen" im Zusammenhang stehen. Ich gebe somit nur die hier häufig erlebte Realität wieder.

@Dergerry

Ich möchte Dir wirklich nicht bewußt zu nahe treten, jedoch habe den Verdacht, daß Du "etwas" ZU unüberlegt an dieses Thema gehst, - und/oder einfach nur ZU zielorientiert denkst ---- Motto: "Hauptsache funktioniert wieder"!

Ich empfehle, daß Du einmal etwas genauer überlegst an WELCHEM sicherheitsrelevanten Gerät Du - mal eben - scheinbar mit Sorglosigkeit gehst, WAS Du da eigentlich machst und in wie weit "fachgerecht", von alltagstauglich will ich erst gar nicht anfangen ..., dieses "mal eben nachlöten" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist!
Dazu kommt, daß Du im Falle eines Falles Dich auf dieses ggf. LEBENSRETTENDE Bauteil verlassen mußt da Du sonst einer besonderen Gefahr läufst Dich selbst, Deine Insassen und ggf. auch andere Verkehrsbeteiligte zu gefährden wenn das ggf. "geflickte" ABS-System ausfällt und das Auto beim Bremsen nicht mehr lenkbar wird, ----- also sich ähnlich verhält wie ein VW Käfer aus den 70gern bei einer Vollbremsung, oder bei Eis & Schnee.

Rate mal warum das Gerät alleine bei der Konstruktion nicht mit simplen Lötstellen - die zudem auch noch viel billiger herzustellen sind als dieses werksseitige und aufwändigere Bondingverfahren, - konstruiert wurde.
Hast Du Dir mal vor Augen gehalten, WELCHEN äußerlichen Belastungen speziell dieses Gerät im Alltagsbetrieb ausgesetzt wird? Ich meine damit diese gravierenden Temperaturschwankungen (von Winterkälte bis heißer Motorraum) und dann auch noch in Kombination mit ggf. massiven Vibrationen ...

Auch die gallertartige Masse (spezielles Silikon) hat hierbei eine sehr wichtige Aufgabe! Diese wird jedoch - wie ich ebenfalls nur zu oft gesehen habe - einfach zur Seite geschoben um eben an die Kontakte zu kommen, - aber die Masse wird nicht entsprechend erneuert ...

Tenor des Ganzen:
Mit einem simplen Nachlöten, was sowieso nicht mit Standartmaterial möglich ist bei diesem Gerät, würde man das Gerät zwar wieder funktionell machen. Die Frage ist jedoch, - wie lange hält das ...?

Hier mal ein Video wie man - MEINER persönlichen Meinung nach - das Gerät wieder fachgerecht repariert so daß es wieder die gleiche Zuverlässigkeit haben sollte wie es neu ab Werk gewesen ist (bitte nicht als mögliche Werbung für irgendwelche Unternehmen verstehen!):
Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) https://www.youtube.com/watch?v=0RI_3hedlgE

Hier sollte verständlicher werden warum man bzgl. dem "mal eben nachlöten" noch einmal überlegen sollte ob DAS denn wirklich vertretbar gegenüber sich selbst und allen anderen ist ...

Gruß aus Werne

Guido
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Der Instrumentenkombi-, Klimabedienteil-, Bordcomputer- & Navi-Chirurg!
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