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Alt 13.02.2018, 09:47   #17
M8-Enzo
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Hallo Peter,

ja und nein zugleich.

Grundsätzlich hast Du natürlich vollkommen Recht, daß man da durchaus eine rein wirtschaftliche Absicht bzgl. der Konstruktionen unterstellen kann. Motto: Kunde muß halt zahlen!

Doch diese Sichtweise ist auch nur in einem bestimmten Bereich berechtigt.
Die Geräte selbst müssen intern sogar unterschiedlich sein da die Details nun mal im "Innern" liegen. Die Geräte sehen sicherlich gleich aus und man kann diese ggf. auch anschließen weil die Stecker passen sowie die eigentlichen (Codier)Funktionen vorbereitet sind. Doch es gibt hier nun mal Unterschiede!

Sehr leicht kann man das z.B. an einem Tacho erkennen.
Da kann man - nur von der groben Funktion her - einfach einen Tacho nehmen der zu einer Modellreihe paßt --- hier z.B. den E38.
Da könnte man sogar in einem Benziner einen Dieseltacho nehmen, oder auch einen ALPINA B12 Tacho. "Passen" werden die von Seiten der Anschlußstecker alle. Du kannst ja sogar einen M5-E39-Tacho nehmen und diesen in einen 725TDS einbauen, - die Stecker passen! Und das Gerät würde sogar mit Strom versorgt werden sowie ein paar Funktionen unterstützen.

Worauf ich jedoch heraus möchte ist, daß man nicht automatisch einen Tacho aus z.B. einem 728i in einem anderen 728i einbauen darf/sollte!
Es kommt ggf. immer auch auf die Ausstattungsvarianten und auch das Herstellungsdatum an! Die Geräte sind im Prinzip "identisch", - aber sie sind es ggf. eben intern nicht!
Man kann diese ggf. umcodieren, - doch was nutzt das wenn gewisse Funktionen von einem nicht ganz so passenden Gerät hinterher nicht von Seiten des Gerätes unterstützt werden? Da könnte man dann codieren wie man wollte, - es würde nicht funktionieren.

Die technischen und vor allem elektronischen Entwicklung der letzten etwa 20-25 Jahren sind derart gewaltig gewesen (und sind es aktuell nach wie vor!!), daß selbst gravierende Veränderungen innerhalb einer Modellreihe bei PKW´s entstanden. Nehme ggf. einfach mal die Entwicklungen von den Fahrzeugen bzgl. Elektrik/Elektronik zwischen 1960 und 1980. Das war im Vergleich für alle viel einfacher sich an die jeweils neuesten Standarts zu gewöhnen.
Doch nun ist die Industrie gezwungen gemäß der neuesten Fortschritte zu produzieren und die rasenden Veränderungen hierbei mit "einzubauen" bzw. die Technik anzupassen.

Dazu kommt, daß innerhalb einer Kommunikationsschleife eines Fahrzeugs die jeweiligen Geräte PERFEKT!! miteinander kommunizieren müssen! Tun sie das nicht zu 100%, dann gibt es Probleme wie Funktionsstörungen und/oder Funktionsausfälle.
Nimmt man nun also ein falsches, fremdes, bereits codiertes Gebrauchtgerät und baut dieses "einfach so" ein, dann ist es nahezu garantiert, daß es hinterher Störungen gibt. Geht man nun her und codiert das Gerät um, dann KANN das alles wieder perfekt funktionieren im System, - aber auch nur dann, wenn das fremde Steuergerät auch WIRKLICH zu dem jeweiligen Fahrzeug paßt. Und an dieser Stelle schließt sich der Kreis da ich in diesem Moment nur auf die Ausstattungsvariante und das Produktionsdatum mit den entsprechenden Funktionsumfang verweisen muß ...

Und nun stelle Dir vor man könne diese zig unterschiedlichen Ausführungen ein und des - im Prinzip - selben Gerätes umcodieren. Es würde ein regelrechtes Chaos entstehen da eine fehlerhafte Kommunikation zu weiteren Störungen führen können die sich zudem auch noch im Laufe der Zeit weiter aufbauen ....

Somit ist die "Idee" - einmal codieren und dann ist gut - gar nicht soooo abwegig und auch - so dumm es klingen mag - im Sinne des Kunden.
Aber es fällt auch mir nicht schwer zu glauben, daß da so manch eine Geschäftsführung mit einem leichten Lächeln im Gesicht auf diesen Sachverhalt schaut ...

Gruß aus Werne

Guido
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Der Instrumentenkombi-, Klimabedienteil-, Bordcomputer- & Navi-Chirurg!
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