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M43B18 E36 318i Kopfdichtung erneuert, keine Zündung auf zwei Zylindern - NW-Falsch gestellt...?
Hallo Zusammen,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich mal jemanden mit "Ahnung" brauche. Die anderen Foren sind alle oft sinnlos voll mit Unwissenden, die nichtmal eine Schraube selbst am Motor gelöst haben...
Nun hoffe ich hier auf kompetente Hilfe.
Problem:
Ich fahre im Sommer einen E36 318iA Baujahr 1994 mit inzwischen 125.000 km. Der Wagen ist in einem hervorragenden Zustand, hat keinen Rost und lief bis dato einwandfrei.
Vor wenigen Woche hat es angefangen: Der Motor lief nach dem Kaltstart nur auf 3 Zylindern, der 4. kam nach kurzem lauf dazu. Danach lief der Motor immer wie gewohnt. Zugleich bildete sich leichter Druck im Kühlkreislauf, ein neuer Kühler, neue Wasserpumpe und neues Thermostat hatten schon vor einem Jahr Einzug gefunden.
Also: Zylinderkopfdichtung mit Schrauben und allen sonstigen Dichtungen bei eBay bestellt.
Ich habe den Motor nicht abgesteckt, sondern kaltwerden lassen und den Zylinderkopf abgebaut. Zylinder 4 stand etwas Wasser (ca. 50-100 ml) und die Dichtung war komplett durchgerostet. Zu heiss wurde der Motor in seinem ganzen Leben noch nie. Markiert habe ich mir Kette, Kettenrad zu Zylinderkopf, nahm die Kette ab und baute das Kettenrad ab. Den Motor selbst drehte ich keinen Millimeter!
Ich säuberte Kopf- und Rumpf, entfernte überschüssige Alt-Dichtungsteile, säuberte den Zylinderkopf, legte erstmal alles für 5 Tage weg...
Am letzten Wochenende komplettierte ich den Motor mit passenden, neuen Dichtungen, setzte die Kette wieder auf, zog die Zylinderkopfschrauben korrekt und nach Vorgabe an... wollte Starten. Nichts. Nur ein "Poff" aus dem Auspuff. Nochmal, Nochmal, Nochmal... kein Erfolg, immer eine sanfte Fehlzündung und kein Muks mehr.
Also Zündkerzen rausgedreht: Alle vier Nass. Zündkabel dran: Alle 4 Zünden. Also Kraftstoffdruckregler raus, gestartet - Motorraum voll Sprit: Sprit da.
Okay, also muss irgendwas an der Sensorik nicht stimmen. Alles überprüft, jede Unrichtigkeit ausgeschlossen ... startet noch immer nicht. Hmmm guter Rat teuer, also Ventildeckel wieder ab. All meine Markierungen nochmal überprüft, keine Chance, alles soweit i.O. hatte mir auch vorher Fotos mit dem Handy gemacht.
Vater meinte, dass mir die Kette vielleicht unten am Ritzel auf der Kurbelwelle, beim abnehmen, um einen Zahn versetzt wäre. Also habe ich die Steuerzeiten überprüft. Zylinder 1 auf OT, Abgesteckt mit eigenem Dorn und durch die Zündkerzenöffnung überprüft. Zylinder 1 OT, Zylinder 4 OT. Dann Das Kettenrad kontrolliert und nur um - höchstens - 1 Grad auf 90° Winkel zum Zylinderkopf korrigiert. Passte auch mit allen "alten" Abdrücken der Nockenwellenradschrauben.
Dann ist mir heute aufgefallen, dass die Nocken des 1. Zylinders bei mir auf 8 Uhr (Auslass) und 16 Uhr (Einlass) stehen, aber bei BMW TIS und Co auf Fotos die Nocken auf 10 Uhr (Auslass) und 14 Uhr (Einlass) stehen. Somit habe ich wohl die Nockenwelle (warum?!?!?!!? Ich habe NIX bewegt?!) um 180° verdreht?!
Habe das Kettenrad abgenommen, die Nockenwelle um 180° gedreht, sodass 10 Uhr und 14 Uhr stimmt, Zylinder 4 ist dann auf 8 Uhr und 16 Uhr-Stellung. Alles gut, OT stimmt auch, Zusammengebaut und angeworfen. Motor läuft, aber nur auf Zylinder 2 und 3. Zylinder 1 und 4 zünden nicht, Kerzen sind nass - aber kein sauberer Lauf.
Was habe ich falsch gemacht? Sind die Ventile jetzt krumm? Kann das sein, dass die Ventile bei 180° verdreht schon getroffen werden? Normal doch nicht, weil nur Einlass/Auslass vertauscht sind?!
Was kann ich tun?
__________________ "Wer im Sommer an den Winter denkt, der wohl einen XI lenkt..."
Hast du denn bevor du denn Motor mit dem Starter gedreht hast, mal versucht den Motor per Hand zu drehen (Ratsche auf der Kurbelwelle). Ich mache das immer um die Freigängigkeit zu prüfen.
Was habe ich falsch gemacht? Sind die Ventile jetzt krumm? Kann das sein, dass die Ventile bei 180° verdreht schon getroffen werden? Normal doch nicht, weil nur Einlass/Auslass vertauscht sind?!
lies dir mal alles in ruhe durch und versuch zu überlegen.
was passiert wenn man bei einem 4zyl. 4takt reihenmotor die Nockenwelle um 180° verdreht ?
das gleiche was passiert wenn man die Kurbelwelle um 360° gedreht hat.
nämlich genau nix.
wenn es ein vergasermoped wäre würde der exakt genauso laufen wie vor der vermurksten reparatur.
da es aber ein motronic Motor ist läuft der nicht.
warum ?
weil der jetzt immer auf dem 1 zyl. zündet und einspritzt wenn der falsche kolben grade oben steht.
der ot geber weiß ja nicht das da einer obenrum den Motor auf links gedreht hat.
und deswegen säuft das ding ab.
wenn du den jetzt wieder richtig gestellt hast nimm die kerzen raus, laß den Motor mit gezogener spritpumpensicherung ordentlich durchorgeln, kerzen putzen und wieder einbauen.
Sicherung wieder rein und starten.
@ Guido,
währe ja schön wenn das alles so einfach währe, aber ohne Einstellwerkzeug wir das nur noch schlechter.
Aber ganz am Anfang steht nun erstmal die Kompressionsprüfung, das Ding bekommst Du in der Bucht für kleines. Leider habe ich das Gefühl das dies dein Problem sein wird.
Allerdings ist das Einstellwerkzeug BMW 11 3 190 (Fixierung der Nockenwelle) und der Absteckdorn BMW 11 2 300 (Absteckdorn) zur richtigen Einstellung/Kontrolle der Steuerzeiten zwingend erforderlich!!!
Den ersten Fehler den Du gemacht hast war die OT Einstellung, nicht der erste (1) sondern der vierte (4) Zylinder soll auf OT stehen, wenn Du mit dem Dorn absteckst. Somit war die Nockenwelle bevor du sie um 180° gedreht hast richtig. Wie soll sie sich auch verdreht haben, hast ja nichts dran geändert. Somit ist nun im Moment alles um ca. 180° verstellt, ich schreibe explizit ca., da Du für die genaue Einstellung eben die Einstellfixierung der Nockenwelle brauchst. Event. würde es mit einem Anschlagwinkel gehen, ist aber auch nicht 100%.
Am Zylinder vier müssen in OT Stellung beide Ventile geschlossen sein und der Pfeil auf dem Kettenrad muß nach oben zeigen. Genau so wie Du schon angemerkt hast in 10 und 14 Uhr Stellung, aber bei Zylinder 4!
Nicht bös sein wenn ich das so sage, aber Du bist ziemlich „blauäugig“ an die Sache herangegangen. Nun aber egal, das Kind liegt im Brunnen und da müssen wir es wieder rausbekommen. Das Einstellwerkzeug bekommst Du in der , oder vielleicht kannst Du es irgendwo leihen. Dann schaust Du hier nach, Steuerzeiten einstellen M43 und gehst genau so vor, dann wird er laufen.
Wenn nicht dann geht die Fehlersuche weiter, sind alle Kabel wieder richtig angeschlossen, sind die Zündkabel wieder in der richtigen Reihenfolge angesteckt, ebenso die Ansaugleitungen usw. Ich schreibe das weil ich nicht weis, in wieweit Du mechanisches Vorwissen hast.
LG Oetti
P.S. und grundsätzlich wenn Du was an den Steuerzeiten gemacht hast, den Motor immer min. einmal per Hand durchdrehen!
Vielen Dank für eure Hilfe. Ich habe das gesamte "Reperaturprojekt" völlig falsch angegangen und mich einfach weit über der Technik geglaubt. Angefangen hat es mit dem dummen Gedanken: "Au Mann, das ist ein 4-Zylinder mit 8 Ventilen... was soll passieren, dass ist ein Steinzeitmotor" ... Tja, falsch gedacht. So sauber und gewissenhaft ich sonst arbeite, so "schlampig" war meine Überlegung bei dem Motor.
Zusätzlich stehe ich permanent unter Zeitdruck, will alles irgendwie "noch flott" schaffen, weil der nächste Termin wieder drängt. Das muss ich sowieso ändern, denn ich hätte den Wagen auch direkt bei BMW abgeben können. Jetzt wird's halt nerviger, die verlorene Zeit kann mir keiner geben =D
Rückmeldung zum Thema:
- Nachdem der Motor ja nicht zündete, habe ich die Nockenwelle - ohne Kette - um 180° gedreht. Dummerweise habe ich dabei OT abgesteckt und nicht nachgedacht: Ich habe mir selbst das Einlassventil auf Zylinder 1 krummgedreht. Ich Volldepp.
Der Fehler ist mir erst im Nachhinein aufgefallen und wurde gestern durch ein ausgeliehenes Kompressionswerkzeug bestätigt. Zylinder 1: 0 Bar, 2-4: 14 Bar.
Happy Birthday.
Das Einstellwerkzeug habe ich jetzt auch (Original) - jedoch kann man damit auch die Nocken "falsch" einbauen, denn die Stellung der jeweiligen auf Zylinder 1 und 4 kann immernoch unterschiedlich sein. Jetzt weiß ich aber worauf ich achten muss.
Übrigens: Meine Steuerzeiten waren vollkommen i.O. - kein Zahn Versatz oder ähnliches, nichtmal einen Millimeter. Ich hatte lediglich die 180° versaut und mir im Anschluss das Ventil krumm gemacht.
Das Einstellwerkzeug habe ich jetzt auch (Original) - jedoch kann man damit auch die Nocken "falsch" einbauen, denn die Stellung der jeweiligen auf Zylinder 1 und 4 kann immernoch unterschiedlich sein. Jetzt weiß ich aber worauf ich achten muss.
Eigentlich nicht, da an der Zylinder 4 auf OT stehen muß und beide Ventile geschlossen sein müssen, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.
Ist ärgerlich mit dem krumm geschlagenen Ventil, deshalb ja immer erst einem per hand komplett durchdrehen. Kannst du den Kopf denn nicht mehr retten, oder ist der Sitz auch beschädigt.
Habe einen gebrauchten Kopf für 80€ gekauft, vom M43TU
Habe heute den zylinderkopf nach der Arbeit montiert. Überall neue Dichtungen verbaut. Habe den Motor auf "halb-OT" gestellt und den Kopf mit neuer Dichtung und neuen Kopfschrauben montiert. Dann Die Nocke mit dem Spezialwerkzeug arretiert und dann die Zylinder auf OT gedreht. Abgesteckt und Rad montiert. Danach ohne Zündkerzen langsam durchgedreht und geschaut ob alles klappt. Sah gut aus. Alles montiert, und siehe da: läuft.
Dann 50km gefahren und erstmal mit leichter Last, alles geprüft, Wasserstand und Öl. Danach bissl mehr Last und letztlich nach 100km dann Volllast. 25 km am Stück 210 gefahren und kurz 0-100 in 10,3s gestopp. Leistung passt also. Alles soweit dicht, hoffen wir es bleibt so. Vielen Dank für die Hilfe und Tipps. Tolles Forum!!!