Auch wenn jetzt wieder einige die Nase rümpfen habe ich mal nach einem Jahr eine Bilanz gezogen:
Ganz klare Aussage: nicht für jeden geeignet, aber für mich optimal, weil ich am Büro laden kann und die meisten meiner Fahrten kein auswärtiges Laden erfordern.
Im Letzten Jahr bin ich mit dem i4 Auto knappe 28tkm gefahren, Spaßfaktor sehr groß.
Ich habe ca. 7200kWh geladen, davon aber nur etwa 10% an Schnelllade Säulen und ein paar mal an 11 kWh Säulen weil ich dort wenigstens einen Parkplatz in der Stadt bekam.
Den Rest weitgehend am Büro und ein bisschen noch zu Hause. In den 7200 kWh sind auch die Ladeverluste von etwa 10 % enthalten.
Strom-Kosten rund 8,20 € incl. Mwst/100km. Verglichen mit dem dem BMW G12, mit dem ich etwa die gleiche Jahresfahrleistung und Fahrprofil hatte weniger als ein Drittel (ca. 25€/100 km für Sprit)
Fahrkomfort war im BMW 7-er eindeutig besser, dafür ist der i4 gefühlt bis 150 - untenrum wahrscheinlich auch objektiv - noch spritziger (beide haben 800Nm und beim i4 gibt es gar keine -noch so kurze- Gedenksekunde) und handlicher weil kleiner. Und ich wurde noch nie so oft darauf angesprochen, wie toll mein Auto doch aussehen würde, sogar von Audi-Fahrern.
Wer öfter größere Strecken am Stück fahren muss und/oder weder am Büro noch zu Hause eine Wallbox installieren kann, sollte sich vorläufig noch kein E-Auto zulegen. Aber die Reichweiten steigen.
Und die Biertisch Weisheiten wie: die Kisten brennen viel öfter oder die Akkus gehen schnell kaputt stimmen einfach nicht. Genauso wie gelegendlich mal ein Akkus schnell kaputt geht gibt es auch Verbrenner, die bei 20tkm einen Motorschaden haben. Es gibt Tesla mit 500tkm und dem 1. Akku. Und öfter als Verbrenner brennen die Stromer nicht, allerdings wenn Sie richtig brennen sind die nur schwer zu löschen.
Zum Fahrprofil: Hier in NRW kann man nur noch sehr selten schnell fahren und wenn dann nur kurz.
Aber wenn die Strecke frei ist und man hat einen schnellen Verbrenner unter dem Hintern dann fährt man kurz 220 um dann wieder in die Eisen zu müssen, weil man auf einen langsameren Genossen aufläuft. Mit dem Stromer fahre ich meistens da wo es geht 150-160 und erreiche auch hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten. Ist aber entspannter. Und wenn erforderlich reichen nach 2-3 Stunden zum Laden an einer Schnellladesäule einmal Sanifair + eine Tasse Kaffee und man kann weiter fahren. Auch das führt dazu, dass man entspannter ankommt.
Den an sich tollen G12 vermisse ich wesentlich weniger als gedacht. Nach einer Fahrt in die Alpen mit dem i4, die wider Erwarten gut geklappt hat, habe ich den Dicken im März letzten Jahres verkauft, der stand sich nämlich die Reifen platt.