Am gestrigen Tage wollte ich dann endlich mal ein paar Sachen erneuern, damit ich meinen Bimmer erstmal besser "kennen lerne" und weil es natürlich auch notwendig war.
Möchte einen kleinen Erfahrungsbericht mal geben, da meiner Meinung nach Schraubererfahrungen wichtig sind und ich im Forum nicht soooo viel gefunden hatte - auch zu meinem speziellen Problem nicht, aber dazu später mehr.
Ich hatte ein ekelhaftes quietschen, wenn ich gelenkt habe bzw. auch gröbere Unebenheiten überfahren hatte. Es hörte nicht auf, nachdem ich die Druckstreben vorne tauschte, also dachte ich, dass es die mittlere Spurstange ist. Also das Teil komplett mit Spurstangenköpfen von Meyle gekauft.
Natürlich kam das Geräusch bis zum heutigen Tage genau nach der Bestellung nicht mehr wieder - egal, was neu ist, ist neu
Dann hatte ich Spiel im rechten hinteren Rad, wo ich den Querlenker (den dicken schwarzen, nicht aus Alu) lokalisierte. Den dann auch bestellt.
Und es war auch Spiel im linken hinteren Rad, was von keinem Lenker, sondern vom Radlager kam...somit auch dieses Teil neu bestellt.
Fröhlich gestern um 16 Uhr angefangen und erstmal Spurstangen vorne demontiert - sehr einfach, aber ein Spurstangenkopfabzieher ist Pflicht - die saßen sowas von fest (ich h a s s e dieses Knallen, wenn der Kopf rausfliegt).
Räder müssen demontiert werden, sonst bekommt man die Stange nicht raus - ohne Bühne stell ich mir das ehrlich gesagt grausam vor (soweit ich sehen konnte, schrauben viele vor der heimischen Garage). Kann ich also nur empfehlen...
Dann Querlenker hinten - sehr einfach zu demontieren, geht auch ohne Bühne, aber ist dann natürlich alles mit etwas mehr Verrenkungen verbunden. Zur Demontage mit Vorspannung: Wird gerne immer wieder zitiert, aber zum einen ist das nicht immer mal eben so gemacht udn auch mit einer gewissen Gefahr auf einer nicht-gesicherten Bühne verbunden. Das ist zwar eine gesicherte Bühne, aber es geht auch anders - den Querlenker einfach so festschrauben, wie er im eingefederten Zustand steht und dann runterziehen und den Kopf festschrauben. Steht dann ebenso unter Vorspannung und macht das Gummilager dann auch nicht kaputt.
So, jetzt zu meinem Freund, das Radlager...es war mittlerweile schon recht spät und man wollte auch so langsam nach Hause aufs heimische Sofa...Pustekuchen
Erstmal die Antriebswelle demontieren - kein Problem. Dann die Radnabe abziehen, was schon mal nicht so wirklich einfach ist, weil man keinen Ansatzpunkt findet - war beim S6 plus zumindest einfacher.
So, dann wollten wir das Radlager auspressen und dafür gibt es so schöne Radlager-Kits...die aber alle zu klein für den Riesenoschi waren...natürlich merkt man sowas erst dann, wenn das Radlager schon kaputt ist (Nabe abgezogen). Nach erfolgloser Suche bzgl. passenden Ausdrückteilen, kam dann der Entschluss, den kompletten Achsschenkel zu demontieren.
Gut, die Konstruktion hinten mit den Querlenkerköpfen, die man an einem Sechskant gegenhalten muss, während man die Mutter abdreht, ist so ok...für Neuwagen...sobald da etwas festgegammelt ist, ist das einfach nur totaler Bockmist - bei beiden Querlenkern hat auch 5 Minuten Schlagschrauber nichts gelöst. Also sollte der Achsschenkel MIT den Lenkern demontiert werden...auch gut
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Stoßdämpfer demontieren und vom Schenkel abziehen...total festgegammelt. Hatte ich auch im Forum hier gelesen - hat sehr lange gedauert, bis der ab war - viel Spass für denjenigen, der mit einem Wagenheber vor der Garage im Herbst/Winter steht - macht es
nicht!
Dann eben die Trommelbremse demontieren...und schnell noch das Handbremsseil aus dem Schenkel rausziehen...schnell...schnell??? Ne, nicht bei dem tollen Teil - man konnte ziehen, reißen, rucken - es bewegte sich nicht einen Millimeter heraus.
Weder im TIS, im Bentley noch hier im Forum kann man etwas zur Demontage des Handbremsseils finden was diesen Punkt betrifft. Zwischenzeitlich dachten wir, dass Handbremsseil und Achsschenkel ein Teil wäre - aber für so blöde habe ich BMW dann doch nicht gehalten
Um 3 Uhr morgens haben wir dann aufgegeben und erstmal ab nach Hause...war auch so ein kleines Problem, da wir nur mit einem Auto an der Halle waren...in der tiefsten Bauernschaft. Aber gut, dass man eine Freundin hat, die uns dann mit Kurti (Audi 80) abgeholt hat
Am nächsten Tag ging es mit frischen (??) Kräften dann weiter. Diesmal mit Unterstützung von einem wahren Schraubergenie, der aber ebenso mit dem Handbremsseil zu kämpfen hatte - schlussendlich ging es heraus. Die Buche, die im Achschenke steckt und wo das Seil durchläuft, war schön mit dem Radlagergehäuse vereint - kann mir kaum vorstellen, dass das hier nicht welche im Forum hatten - trotdzem leider nichts drüber gefunden.
Also, habt Ihr das Problem, mit ganz viel Geduld, viel Multiöl und vor allem guten Werkzeug (z.B. Zangen, die man arretieren kann) klappt das...ist aber echt ne bescheidene Arbeit!
Nachdem das nun geschafft war, konnten wir das Lager dann umpressen und alles wieder demontieren - was relativ einfach und schnell ging.
Hier noch ein paar Bilder, die ich nebenbei mit dem Handy geschossen habe