Warum altern AGM-Batterien oft zu schnell?

[Andimp3]

Ich hab ja seit Dezember 2010 eine AGM von BMW als Verbraucherbatterie. Die Starterbatterie ist die normale wartungsfreie von BMW.

Eigentlich wollte ich ja für den Sommer die Varta Silver Line wieder rein machen, die im Winter mit täglich morgens Standheizung kläglich versagte.

Hab das aber dann (aus Faulheit) doch nicht gemacht und bis jetzt funktioniert die AGM noch einwandfrei.

Die von Dir angegebenen V-Zahlen sind sicher an der Batterie direkt gemessen oder ?

Im BC hatte ich noch nie ne Spannung von mehr als 13,8V

Kann natürlich sein dass bei mir das Stromnetz durch die dicke HiFi-Anlage so belastet wird, dass die AGM nie mehr als 14V Ladestrom bekommt.

[amnat]

Mein MFD zeigt im Betrieb auch nur 13,7 V an, obwohl es tatsächlich 14,07 V sind.

[Andimp3]

Zitat von amnat

Mein MFD zeigt im Betrieb auch nur 13,7 V an, obwohl es tatsächlich 14,07 V sind.

Dann muss ich wohl mal mit dem Multimeter an die Batterie

[amnat]

Jetzt im Winter ists mir um meine AGM mit den 14,07 V Bordspannung meines E38 nicht so bange. Bei Frost kann man einer AGM 14,4 V an Erhaltungsladungsspannung zumuten und bei +10 °C immerhin noch 14,1 V.
Batterien sind halt stark Temperaturabhängig.

Beispielsweise gilt für eine 100_Ah-VRLA-Batterie ('fast' gasdicht) bei 20 °C:

Bordspannung [V]     Wasserverbrauch[l/Jahr]  Verlust Batteriekapazität [Ah/Jahr]
Ruhespannung 12,8    0,1                       44
Float	     13,0    0,1                       54
Float	     13,2    0,3                      130!
Float	     13,5    0,4                      200!
Float	     13,8    0,6                      300!
Absorption   14,0    0,8
Absorption   14,4    2,2
Absorption   14,7    4,2
Absorption   15,0    6,5

Irgendwann in ein paar Jahren werde ich meine Winter-AGM sicher auch noch nachfüllen müssen. Obwohl das nicht vorgesehen ist, ist mir das dann doch der Versuch wert.

[amnat]

So - ’ habe gerade meine 95_Ah-AGM-Batterie gegen die knapp 5 Jahre alte wartungsarme* 66_Ah / 540_A-Sommerbatterie ausgetauscht.
Die Winterbatterie kommt in der Sommerjahreshälfte in ’n WoWa.

Ohne temperaturgeregelte Bordspannung, wie ’s ab dem E65 implementiert ist, ist mir das im Sommer im E38 zu gefährlich. Bei über 38 °C bekommt die beim Füttern (Laden) unter großem Hunger Fieber und kann verrückt werden (durchgehen)!


*) Noch mit Gewindestopfen zum dest. Wasser Nachfüllen.

[amnat]

Zitat von amnat

... P.S.: Je mehr ich über die Betriebstemperatur von Batterien lerne, kommt mir mehr und mehr der Verdacht, daß zu hohe Betriebstemperaturen das frühe Aus vieler Batterien erklärt.

 http://www.7-forum.com/forum/4/folge...ml#post2016699
 http://www.7-forum.com/forum/8/batte...ml#post2015767
 http://www.7-forum.com/forum/8/batte...ml#post2016221

[Olitschka]

Hatte 4 Jahre im E30 Kofferraum eine AGM drin (die immernoch lebt) und jetzt im E38 auch, Hitzeprobleme gab es aber nie mit denen.
Die "normalen" Batterien sind bei mir schneller über den Jordan gegangen.
Ich finde die AGM sind wesentlich unempfindlicher gegen Hitze und Kälte.

[amnat]

Zitat von E66-Fan

... Verbaut ist allerdings eine 95Ah Zubehörbatterie. BMW verkauft nur 90 oder 110Ah. Welche nun in das Fahrzeug gehöre, müsse man auslesen. ...

Der E60/E61 hat ja bereits den viel genaueren IntelligentenBatterieSensor.

Beim E65 ist das mit der Batterie ja recht heikel und es wurden schon viele Batterien in E65ern zerstört.
Bisher glaubte ich, wenn eine 110 Ah-Batterie eingetragen ist und der Bekannte eine neue und voll geladene 100_Ah-Banner mitbringt und in meiner Anwesenheit einbaut, dann wird das mit dem "Batterietausch registrieren" schon passen. Ich meinte wegen der 10 % Kapazitätsunterschied - was solls?

Batterietausch auf 80 Ah-Batterie
Batterietausch auf 90 Ah-Batterie
Batterietausch auf 95 Ah-Batterie
Batterietausch auf 110 Ah-Batterie
Batterietausch auf 90AGM*

Resultat: Die wartungsfreie Ca/Ca-Batterie von Banner war nach etwas über einem halben Jahr kaputt! Davor waren übrigens 2 falsche, von BMW eingebaute und registrierte Batterien auch kaputt.
Wie wir seit neuestem vermuten, wurde die Banner eben um mindestens diese 10 % immer überladen. Und wie ich auch seit einiger Zeit weiß, nehmen einem häufiges 'Kochen'_lassen durch Überladen besonders die wartungsfreien Batterien sehr übel. Über ihr kleines Ventil ausgetretenes Wasserstoffgas kann ja mittels Zugabe von H2O nicht mehr ersetzt werden.

Jetzt arbetet in jenem E65 eine neue und für in Ordnung befundene, beim Einbau vollgeladene, wartungsfreie 110 Ah-Varta. So, wie es auch im Powermodul kodiert ist.

Zitat von Verdrahtungsplan

Beim Einbau einer Batterie mit höherer oder niedrigerer Kapazität, genauso wie beim Einbau einer AGM-Batterie, muss eben deswegen mittels Progman das CAS neu kodiert werden

An deser Stelle möchte ich nach einem Gespräch mit VMartin auch anmerken, daß es genauso schädlich für eine bereits gealterte, also bzgl. ihrer Kapazität geschwächten Batterie ist, im E65 "Batterietausch registrieren" nochmals auszuführen.
Die gute Leerlaufspannung der ruhenden Batterie (bei < 80 mA fast Ruhezustand) schätzt das Powermodul in Verbindung mit der reduzierten Kapazität der alten Batterie falsch ein.
Das gibt der Batterie den Todesstoß genau so, wie einem Aidskranken eine Chemosuppe.

Begründung: Nach der Registrierung lädt der E65 die Batterie, die vielleicht nur noch 50 Ah Kapazität hat so, als hätte sie eben gemäß Kodierung z.Bsp. 110 Ah. Das Powermodul läßt per hoher Ladespannung zuviel Ladung in die Batterie drücken. Das bereitet ihr dann letztendlich ein jähes Ende!


Als Ausweg für die Fehlermeldung "Batterie nachladen" bei nicht allzustark gealterten Batterien wäre es meines Erachtens nach höchstens einen letzten Versuch wert, vor erneutem "Batterie registrieren" vielleicht "80ah" zu kodieren - weniger geht ja nicht -, um damit der reduzierten Kapazität einer alten Batterie Rechnung zu tragen.



Fazit also: Geht vorsichtig um mit dem Befehl "Batterietausch registrieren"!



*) Nur bei bei Powermodulen ab Hardwarenummer C4 mit Codierindex 4

[Schorsch]

Zitat von amnat

Aus welcher Konstruktion stammt etz dees Ladegerät? Kannsch' Du mit dees etzerd sagea, wenns mit "C" gschriiba isch?
Ischs a Amiglombb od'r isch ebbes Deutschs?

Endlich schwätzt der Mann mal verständliches Deutsch Chineseglump ischs worre

Im Ernst: die Eröterung ist ja herrlich, mich würden die Ergebnisse interessieren. Einfach nur ne Standheizung einbauen ist ja viel zu langweilig, da muss extra viel an der Batterie-Ladetechnik geschraubt werden. Ich habe mir jedenfalls einen Ladeprozessor aus dem Modellbereich zugelegt, dem ich quasi beliebige Ausgangsspannungen entlocken kann. Der kann maximal um 6A, was aber auch dicke reicht, um eine Batterie vollständig zu laden. Bis zur 80%-Grenze (die bei mir eh nie unterschritten wird) habe ich ja meinen 150A Lader mit festen 13,8V. Mir gehts hier allerdings mehr ums stationäre Laden an 230V als um temperaturkompensierenden Laden im Betrieb. Da bräuchte man zusätzliche Laderegler mit entsprechenden Temperatursensoren im Festeinbau. Mit Kanonen auf Spatzen geschossen, würde ich behaupten, wenn man das nachrüsten muss. Wenn der Karren Samstags ans Ladegerät geht und derweil unter der Woche mindestens die Heizzeit als Fahrzeit hat, muss das doch reichen. Ist ja nicht aus Zucker, die Batterie.

Also wie isses? Sterben die AGM reihenweise oder nicht?

[amnat]

Zitat von Schorsch

... mich würden die Ergebnisse interessieren. ...

Mich auch!
Die Essenz leitest Du am besten aus dem Umfrageergebnis ab.

Für Deine Idee müßtest Du vielleicht etwas  unorthodoxer denken.

Stichwort:  Sterlingregler.