Tesla S - wer bestellt sich einen?

[amnat]

Zitat von Chevyman

... jemand der so am Mittelalter ... so hinterwäldlerisch ... verbort und rückstandig

Auf solcherlei Provokationen eines Denunzianten springe ich natürlich nicht nochmals an.

[TrapperTomBox]

Ich hatte jetzt gleich zweimal jeweils zwei Tage die Gelegenheit das Tesla Model S P85+ im Alltagsbetrieb zu testen. Leider endete die erste Testphase mit einem Totalausfall des Fahrzeugs. Es ließ sich am Abend bei 360 km Restreichweite nicht mehr aufladen und am nächsten Morgen dann auch nicht mehr bewegen. Die Batterie für das Bordnetz war ausgefallen, Ursache war wohl ein defektes Relais. So die Auskunft der Berater.

An das enorme Drehmoment und die Kraftentfaltung mit dem daraus resultierenden Beschleunigungsvermögen gewöhnt man sich sehr schnell. Die bei Langstreckenfahrten zu erreichende Reichweite hängt sehr stark von der Geschwindigkeit und dem Fahrprofil ab. Bei Tempo 170 fuhr ich mit 340 km Reichweite in Richtung Supercharger bei Magdeburg und kam nach den knapp 200 km mit einer Restreichweite von 18 km dort an. Das Aufladen am Supercharger funktioniert super, innerhalb einer guten Stunden ist der Akku vollständig geladen.

Bei höherer Geschwindigkeit war neben Wind- und Reifengeräuschen ein andauerndes Brummgeräusch vom Antrieb zu hören, was störend wirkte. Hier unterschieden sich beide Fahrzeuge von der Geräuschkulisse, der erste war leiser.

Enttäuscht bin ich von den Sitzen, die im Vergleich mit den 7er Komfortsitzen, kaum Seitenhalt, deutlich geringeren Sitzkomfort und nach 400 km Schmerzen im HWS-Bereich boten. Auch der Umstand, dass es bei dem Verkaufspreis keine deutsche Menüführung gibt, ist für mich unverständlich. Der Aufbau des Navigationsbildes auf dem Zentraldisplay funktioniert in Abhängigkeit von der Netzverbindung unterwegs oft sehr schlecht, wofür ein zweites, systeminternes Navigationssystem neben dem Tacho an Bord ist.

An die Bedienung über den Touchscreen gewöhnt man sich sehr schnell. Andere Probefahrer in meinem Freundeskreis äußerten sich da konservativer und fanden das Konzept nicht gut. Und ohne Strom geht eben dann auch gar nichts mehr.

Das Ende der ersten Probefahrt war dann der Abschleppwagen. Hier ergab sich noch die Gelegenheit, den Tesla-Service in Aktion zu erleben. Einen ganzen Vormittag wurde ich von Telefongesprächen Service-Abschlecppdienst-Service... genervt. Die beiden jungen Mitarbeiter waren hochmotiviert, wussten aber am Anfang auch nicht, wo die Befestigung des Abschlepphakens ist. Es wirkte alles etwas improvisiert. Sie brachten mir mein bei Tesla geparktes Fahrzeug mit, aber eben keinen Ersatz-Tesla, den sie mir nach ihrem Bekunden im Falle einer Panne bei einem gekauften Tesla natürlich zur Verfügung gestellt hätten.

Eine Woche später erhielt ich den zweiten Wagen für zwei Tage, der sich dann im Berliner Stadtverkehr bewähren durfte, wo er mir doch wesentlich mehr Vergnügen bereitete als auf der Langstrecke.

Leider gibt es im Berliner Raum noch keinen Supercharger, auch auf meiner Hauptstrecke beruflichen Tuns zwischen der Ostsee und Sachsen gibt es bisher keinen. Somit ist das Kostenargument des Gratisaufladens momentan ein rein theoretisches. Außerdem soll häufiges Benutzen des Superchargers dem Akku nicht so gut bekommen.

Fazit: Ich freue mich, dass sich eine Antriebstechnologie abzeichnet, die mit leichter Änderung der Fahrgewohnheiten für den Alltagsbetrieb gut nutzbar ist. Leider mangelt es bisher an der notwendigen Infrastruktur und es wird aus den Ausbauplänen auch ein großes Geheimnis gemacht.

Ich würde mir ein Fahrzeug eines deutschen Premiumherstellers mit einem solchen Antrieb wünschen. Im nächsten Jahr soll es bisher aber nur eine elektrifizierte B-Klasse bei Mercedes geben. SLS-Technologie für die S-Klasse?

Man kann gespannt sein, wie die Entwicklung weiter geht.

Jetzt freue ich mich auf meinen Zwölfzylinder, der seit 4 Wochen in der Werkstatt zur Abstellung von Windgeräuschen ist. So kam ich in den letzten Wochen zu einem Langzeittest 730d x-drive. Ich war überrascht, wie gut der kleine Diesel inzwischen in Kombination mit den Achtstufenautomaten geht. Besonders beeindruckend fand ich die Notbremsfunktion in Kombination mit der Auffahrwarnung, die ich bei einer Begegnung mit Fahrradfahrern auf der Landstraße im Schatten unter großen Bäumen in Aktion erleben durfte.

[MacDriver]

Der Tesla wird ja überall hochgejubelt, aber einmal ganz abgesehen von Sitzen, Bedienung, etc., was durchaus Geschmacksache sein kann überzeugt das Motorenkonzept noch nicht. Selbst mit Supercharger sind 200 km Reichweite auf der AB deutlich zu wenig. Wer möchte schon auf einer Langstrecke alle 200 km eine Stunde Pause machen. Und das wäre ja der eher seltene Optimalfall.

Innerorts oder zum Pendeln braucht man die Reichweite aber nicht. Da reichen 100 km völlig aus. Bis die Batterietechnik und die Ladetechnik nicht deutlich besser geworden sind, ist ein Hybrid wohl die bessere Wahl oder eben ein Kleinwagen wie ein i3 als Stadtauto. Für die Langstrecke führt wohl noch lange nichts am Diesel vorbei.

Für mich währe wahrscheinlich die Kombination i3/730xD optimal. Aber ob das Umweltfreundlicher als ein einzelner Wagen ist?

[E38-Fan]

In den letzten Tagen habe ich deutschlandweit einige Tesla S gesehen. Insgesamt sicherlich mehr als 10 Stück, was schon eine erstaunlich hohe Stückzahl ist.

[Captain_Slow]

In April war ich in den Niederlanden und habe sehr viele gesehen, da sie steuerlich viel interessanter sind als in Deutschland. In Amsterdam habe ich an eine Ladestation einen Fisker Karma und einen Tesla S neben einander gesehen. Das sieht ungefähr so aus als wenn eine Maserati Quattroporte neben einen grossen Hyundai steht - der Tesla macht (optisch) absolut nichts her.

[JRAV]

Zitat von Captain_Slow

In April war ich in den Niederlanden und habe sehr viele gesehen, da sie steuerlich viel interessanter sind als in Deutschland. In Amsterdam habe ich an eine Ladestation einen Fisker Karma und einen Tesla S neben einander gesehen. Das sieht ungefähr so aus als wenn eine Maserati Quattroporte neben einen grossen Hyundai steht - der Tesla macht (optisch) absolut nichts her.

Der Fisker Karma ist wunderschön, hier in Hannover fährt auch manchmal einer herum. Der Nutzwert ist allerdings eher überschaubar: der Einstieg ist sehr mühsam, im Fond ist kaum Platz, der Kofferraum fast keine 200l.

Der Tesla ist eher schlicht, bietet aber dafür sehr viel Platz - wichtig, wenn man Käufer aus dem SUV in den Tesla bekommen möchte.

[at4wobe1]

Zitat von Captain_Slow

....der Tesla macht (optisch) absolut nichts her.

Da muss ich dir widersprechen. Mir gefaellt der Tesla.

Gruss,
Wolfi


.

[Reto_750iL]

Mir gefällt der Tesla auch besser.
Den Fisker Karma bin ich schon gefahren.
Ich war nicht so begeistert. Der Vorwärtsdrang ist nicht so krass, wie man sich das vorstellt und der Opel GT Motor dröhnt, wenn er voll lädt.

[peterpaul]

Der Tesla ist einfach unauffällig elegant ....
es ist schon eindrucksvoll, wenn er so leise seiner Wege zieht .....

[EdoMedo]

 Berühmte letzte Worte: Warum Tesla den Automarkt gezielt zerstört - Auto - Unternehmen - Wirtschaftswoche

hier mal ein passender Bericht