Elektrik: DME 740/730 völlig gleich?

[730SN]

Ich hatte die Frage vor ein paar wochen mal in nem Thread gestellt , aber so wirklich konnt da keiner was zu sagen.. die Nummern und die Steuergeräte im Grunde sind gleich, aber wie schauts mit den Chips aus - wie sind da die genauen Unterschiede bzw gibts überhaupt welche? Einige sagen mit dem Chip vom 30er läuft der 40er nicht und umgekehrt , wieder andere sagen sie fahren ne gechippte 30er DME am 40er und umgekehrt.. und das ganze absolut problemlos


also.. was stimmt denn nu ?

[Erich]

die 404 Chips sind gleich, also auch die Steuergeraete. Die Unterschiede des Motors werden ja an das Steuergeraet gesendet und vom Motorsteuergeraet entsprechend verarbeitet, wie z B, Lufttemp, Kuehlwassertemp, OT.

Siehe Post #60, 67 usw
 http://www.7-forum.com/forum/5/v8-ch...en-114660.html
Motronik Bosch M3.3 Endnummer -404
eingesetzt im E34 530, E34 540, E32 730, E32 740, E31 840.

[730SN]

okayyy ich dachte immer (weil du gerade antwortest) das die Chips unterschiedlich sind, also auch die ich von dir habe - dann müsste mein 30er Chip von dir oder der chip von conny ja auch im 40er ohne murren laufen.

Ich meine mal irgendwas von zu mageres gemisch gelesen zu haben, aber es gibt halt auch etliche die schreiben 30er chip im 40er = no problem.. das verunsichert dann.

[Stiefelknecht]

Laut ETK passt das auch,
also müßte das gehen

MfG
Chris

[Markus525iT]

Zitat von Stiefelknecht

Laut ETK passt das auch,
also müßte das gehen

MfG
Chris

Die uncodierten Steuergeräte sind ja auch gleich, das stimmt.

Ich meine dass 30er und 40er von den Daten auf dem Chip nicht gleich sind, z.B. Einspritzmenge usw.

Auch Faktoren wie Automatik, ASC+T, Länderausführung, Klima usw müssen mit auf den Chip.


Beim M50 (kenne wieder nur den, sorry) ist es eindeutig nicht egal, ob B20, B25, Klima oder nicht. Ja sogar E36 und E34 sind anders.
Ein M50B20 Steuergerät aus einem E34 Schalter ohne Klima in einen E36 mit Automatik und Klima verbaut führt zur Unfahrbarkeit, weil der Motor ständig ausgeht. Zudem findet keine Zündaussetzung beim Schalten des A-Getriebes statt, was ungleich ruppige Schaltvorgänge ergibt.


Markus

[Erich]

Der E34 530 hat
BMW 530i 30L 1748837 M33 CHK: 01EC BOSCH 0261200404 1267357689
BMW 530i 30L 1748837 M33 CHK: F6D3 BOSCH 0261200404 1267357689
und dann gab es noch spaete E34 540 mit -484

BMW 740i 40L V8 1725745 M33 CHK: 86BD BOSCH 0261200404 1267357132
BMW 740i 40L V8 1748837 M33 CHK: 0FD4 BOSCH 0261200404 1267357689
BMW 740i 40L V8 1748837 M33 CHK: 1603 BOSCH 0261200404 1267357689
BMW 740i 40L V8 1748837 M33 CHK: FD7D BOSCH 0261200404 1267357689

[Markus525iT]

Ja, die Bosch-Nummern sind ja auch immer gleich.
Aber leider wohl nicht der Software-Stand.

Hier mal ein Zitat von priitv8 aus dem E34-Forum:

Ich habe meinen 530i 5-Gang auch eine kurze Zeit mit dem SG aus 740iA (E32) betrieben und ganz ohne weiteres. Wegen der fehlenden EGS speichert der DME den anständigen CAN-Fehler aber der störte nicht. Der hauptunterschied zwischen B30 und B40 ist der LMM, eben die EV-s sind gleiche. Somit müssten die Fuelmaps eigentlich sich unterscheiden. Ich registrierte auch mit dem 740-SG etwas höheren Verbrauch. Der 540 mit einem 530-SG könnte etwas mager fahren?
Aber sicherlich kann man den EEPROM mit richtigen Motordaten in einen anderen DME-Kasten mit selben Bosch-Nummer einbauen und fertig ist.

Es geht schon und der Motor wird laufen. Aber eben nicht perfekt.

Im E34 Forum findet man auch diverse andere "Probleme" mit einer 30er DME im 40er.

Wie gesagt, das Grundsteuergerät (und damit die Boschnummer) ist gleich, die "Version" des Chips leider wohl nicht.


Markus

[Erich]

Hier mal die weisen Worte von Conny, dem Chipguru, gefunden im E34 Forum:

Die DME (Mo-tronic) steuert Einspritzung + Zündung, darum hat man sie Digitale-Motor-Elektronik genannt. Im Gegensatz dazu die Je-tronic, die steuert NUR die Einspritzung. Die Einspritzdauer + die Zündwinkel sind in Kennfeldern abgelegt und werden je nach Drehzahl und Gaspedalstellung abgerufen, mehr nicht. Kaltlauf-Faktoren, temperaturabhängige Leelaufdrehzahl, etc. werden aus einer Kennlinie abgerufen.
Die Motronic kann leider nicht mehr, als Zündung und Einspritzung regeln, was soll ich noch ändern, wenn es nicht mehr gibt ?

Und die Daten des anderen LMM am M60B30 werden auch entsprechend verarbeitet.

[Markus525iT]

Conny schreibt ja selber, dass die Einspritzdauer und Zündwinkel usw in den Kennfeldern abgelegt sind.

Diese Kennfelder variieren eben zwischen B30 und B40 und ich bin mir auch fast sicher, dass es da Unterschiede zwischen E34 und E32 gibt.

Die Einspritzmenge muss z.B. zwangsläufig eine andere sein - der 40er hat ja deutlich mehr Hubraum.
Gestützt wird das ja auch von vielen Posts im E34-Forum:

Den B30 LMM an den B40 zu hängen ist eine blöde idee, weil wie schon erkannt der B40 LMM einen deutlich größeren Luftdurchsatz hat

Größerer Luftdurchsatz = größere Einspritzmenge. Sonst läuft er zu mager. Und da nur ein Kennfeld im Chip hinterlegt ist, kann das 30er Kennfeld nicht auf den 40er passen, der dann zu mager läuft.


Ich finde im Moment nur einiges für den M50, leider nicht für den M60. Aber da ist es sicher nicht anders, wie gesagt.

Zitat von Conny selber:

Im 525i Bj. 1992 ist ein BOSCH Steuergerät verbaut 0261.200.402 oder 403, bitte prüfen.

Diese Nummern wurden auch im 320i verbaut (aber andere software) die BOSCH Nr. sagt also nichts aus !

Wenn du ein SG mit der gleichen Nr. finden solltest, mußt du den Chip von deinem alten SG übernehmen.

Zitat von Zlatko

Die gleiche Nummer zeigt nur, dass die Steuergeräte die gleiche Hardware haben. Die eigentliche Teilenummer steht auf dem Aufkleber mit der VIN, da stehen in letzter Zeile die letzten 7 Ziffern der BMW Teilenummer!

Markus

[Markus525iT]

Um das vielleicht noch etwas klarer zu machen, ein kurzer Abriss über die Einspritzzeit!

Primär mal gibt es ein festgelegtes Kennfeld.
Das sieht dann z.B. so aus:


Die Einspritzmenge wird über die Inj-Time (also die "Öffnungszeit" des Einspritzventils) geregelt.

Man sieht schön, dass es für jeden Lastzustand bei jeder Drehzahl einen festgelegten Einspritzwert gibt.

Dieses Kennfeld ist aber nur die "Grundauslegung" (in der Regel auf Lambda 1).

Und hier kommen wir zu dem Punkt, warum der 40er kein gleiches Kennfeld haben kann wie der 30er:
Durch den höheren Luftdurchsatz im 40er würde die Grundauslegung eines 30ers nie und nimmer Lambda = 1 ergeben! Ich denke das ist logisch, oder?


Jetzt ist das aber wie gesagt nur die Grundauslegung. Es gibt noch jede Menge Störgrößen im System, z.B. Sekundärluftpumpe, Tankentlüftung, Temperaturgeber, Leerlauf und als wichtigstes die Lambda

Unter Einfluss dieser Störgrößen wird nun aus der Grundauslegung die effektive (also tatsächliche) Einspritzzeit berechnet.
Diese effektive Einspritzzeit hat aber auch ihre Grenze nach oben und nach unten.

Und hier wieder der Schwenk zum Steuergerät 40er vs 30er:
Die Lambda wird das zu magere Gemisch (Grundauslegung!) im 40er (mit 30er Steuergerät) sicher erkennen.
Die DME wird dann natürlich nachregeln, indem die Einspritzmenge entsprechend erhöht wird.
Das Auto wird also laufen, nur fährt die DME dauerhaft einer erhöhten Einspritzmenge und die Lambda-Regelung funktioniert nur noch eingeschränkt.

Im worst case ist (z.B. bei weiterer Abmagerung (Berge!) keine weitere Erhöhung der Einspritzmenge mehr möglich, die Lambdaregelung steigt aus.


Markus