Autobauer erwarten drastischen Absatzeinbruch

Alfred G · 03.12.2008, 12:59

Spiegel online:

Die Krise der deutschen Autoindustrie wird sich verschärfen. Nach dem Absatzeinbruch in diesem Jahr rechnet der Branchenverband VDA für 2009 nur noch mit 2,9 Millionen Neuzulassungen. Das wäre das schwächste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.

mehr.

Saublöd für BMW, dass der F01 ausgerechnet in so ein Marktumfeld trifft. BMW bleiben ja nur zwei Alternativen: Produktion auf die reduzierte Nachfrage drosseln oder Nachfrage mit Kampf-Leasingraten anheizen.
Wie wird BMW reagieren?

Tucklemuck · 03.12.2008, 13:07

Interessante Frage!

Ich tippe auf beides: Reduzierung der Produktionsquote bei gleichzeitiger Vergünstigung der Raten, wobei ich Kampfraten nicht erwarte...

Viele Grüße
Henning

**mystica** · 03.12.2008, 13:19

Hallo,

ich bin mir da nicht so sicher. Wer sich diesen Wagen neu; egal ob geleast oder gekauft; leisten kann, hat doch nicht wirklich was mit der Wirtschaftskrise zu tun, oder?

Also wird die Nachfrage zwar nicht so groß sein wie vielleicht geplant, aber so gewaltig einbrechen wie die kleineren, wird der F01 wohl auch nicht.

Das ist aber eher Kaffeesatz Leserei, wir werden sehen wie es kommt.

Schöne Grüße
Horst

BlackSeven · 03.12.2008, 14:33

Tja, ist echt ein Dilemma. Einerseits muß ein Flaggschiff auf der Straße idealerweise "an jeder Ecke" präsent sein, andererseits ist der F01 so neu, das BMW in der derzeitigen Situation um deftige Verkaufsförderung nicht herumkommen wird. Selbst wer sich den F01 locker leisten kann, wird sich zweimal überlegen ob er es auch wirklich tut und sich damit gleich 2x outet (siehe weiter unten).

Noch dazu kommt ja ab 2015 die CO2-Strafsteuer von 95 Euro/g CO2(über 120g Gesamtausstoß), die den F01 ja auch noch treffen wird ; - heißt, das der Umsatz spätestens ab 2012 drastisch einbricht... Jeder, der sich dann noch einen größeren Wagen leistet, wird bis spätestens bis dahin als Umweltsünder blosgestellt.

Alles in allem keine guten Vorzeichen für den F01 - auch wenn Design, Haptik und Technik diesmal eine harmonisches Gesamtpaket darstellen.

Man darf gespannt sein...

BlackSeven

Alfred G · 03.12.2008, 15:36

Zitat:

Zitat von mystica

Hallo,

ich bin mir da nicht so sicher. Wer sich diesen Wagen neu; egal ob geleast oder gekauft; leisten kann, hat doch nicht wirklich was mit der Wirtschaftskrise zu tun, oder?

Zielgruppe des 7ers sind v.a. Unternehmer. Und wenn ein solcher einen Gewinneinbruch hat, wird er den Kauf/Neuabschluss eines Leasingvertrags zurückstellen.

mays_7er · 03.12.2008, 16:19

Ich weiss ja das alle hier gerne Kampfleasingraten haben wollen (würde ich auch gern sehen), aber ich denke nicht das BMW schon dieses Jahr damit anfängt.

Man muss abwarten wie sich der Fahrzeugmarkt in anderen Ländern entwickelt. Vielleicht kommen die USA nächstes Jahr in einen positiven "real GDP growth", dann denke ich wird die Nachfrage des F01, v.a. weil es ja schon ein Auto ist wo der Preis nicht eine übergroße Rolle darstellt, wieder in einen akzeptablen Raum bewegt.

Trotz der financial crisis will VW immer noch in 2018 11,2 millionen Autos verkaufen, d.h. die VW Gruppe ist optimistisch und denkt dass sie den Einbruch mit Verkäufen im Ausland kompensieren können.

Bezüglich der Leasingraten denke ich schon das BMW auf jeden Fall reagieren wird, aber wenn sie schon im ersten jahr mit solchen Raten anfangen, was machen sie dann wenn das Auto in 2012 nich der neueste Stand der Technik ist? Das Auto verschenken? Dieses Jahr können Sie noch Premiumpreise verlangen aber bald kommt die neue S und dann gehts schon nicht mehr. Reaktion sollte dann der niedrige Preis sein.

Als Autohersteller sollten sie ihr Flagschiff schon als solches führen, auch im hinblick auf den Preis.

mfg
mays

AC Schnitzel · 03.12.2008, 17:01

ich glaube nicht, dass es unbedingt auswirkungen auf den f01 haben wird. wenn in absehbarer zeit rückgänge spürbar werden, dann wird das meiner meinung nach alle preissegmente betreffen. allerdings bin ich der meinung, dass die premium hersteller weniger betroffen sein werden als andere.

allerdings wird eines wahrscheinlich schwieriger: in den letzten jahren haben die autobauer alle produziert was das zeug hält, mehr als der markt eigentlich braucht. die fahrzeuge wurden dann mit aller gewalt in den markt gedrückt. mit kampfleasing ebenso wie mit subwentionierten zinssätzen bei finanzierungen.

und nicht zu vergessen die rabatte, damit die händler die autos die ihnen vom werk auf´s auge gedrückt wurden vom hof bekamen.

ergebnis bekannt: zulassungen von jahr zu jahr hochgejubelt, alles auf pump. mal hand aufs herz: wieviel autos werden denn heute noch bar gekauft? wenn nicht über den hersteller finanziert, dann doch über die hausbank.

und die lieben händler? war es doch vor 20 oder 30 jahren mal so, dass die werkstatt vom neuwagenverkauf subventioniert wurde, so ist es doch heute umgekehrt. die margen werden doch meist als rabatte rausgehauen. wenn man gemein wäre würde man sagen: für manche händler bedeuten ein paar weniger verkaufte autos auch weniger verlust in dem bereich.

schauen wir uns doch mal die situation gerade bei den freundlich an: wieviele haben denn in den letzten 10 jahren aufgeben müssen, weil (unter anderem) bei den rabatten am neuwagengeschäft nichts mehr hängen blieb? wieviele wurden von größeren übernommen?

ein rückgang im neuwagenverkauf sehe ich für die händler, die die letzten 10 jahre überlebt haben nicht so sehr als drama an, könnte eher die verluste in dem bereich schmälern.

allerdings bin ich der ansicht, dass die hersteller aufhören sollten mehr autos zu bauen, als der markt braucht, und aufhören die mit gewalt in den markt zu pumpen. andernfalls könnte das langfristig in einer ähnlichen katastrophe enden wie am finanzmarkt. hier zerplatzen auch gerade die luftblasen, die in den letzten 20 jahren aufgebaut wurden - die haben auch keine substanz, sondern bestehen aus heisser luft!

man wird sehen wie es weitergeht ...

Phil87cgn · 03.12.2008, 19:50

Zitat:

Zitat von mystica

Das ist aber eher Kaffeesatz Leserei, wir werden sehen wie es kommt.

Ganz meiner Meinung... das ganze wird teilweise durch die Medien und Politik so derartig aufgebauscht, dass die Leute ja schon zwangsweise Angst haben müssen, dass Ihr Geld nicht mehr sicher ist (obwohl es humbug ist...)

Zitat:

Zitat von Alfred G

Zielgruppe des 7ers sind v.a. Unternehmer. Und wenn ein solcher einen Gewinneinbruch hat, wird er den Kauf/Neuabschluss eines Leasingvertrags zurückstellen.

Das Problem, was vor allem auf Unternehmen (v.a. Mittelstand) zutrifft, ist das "Prestige-Problem".
Grade das spüren die Porsche-Händler derzeit extrem.
Die Hersteller/Händler können meinetwegen die neuen Fahrzeuge zu exakt den gleichen Leasingkonditionen wie das bestehende Fahrzeug rausgeben (ergo kein höherer Aufwand, dafür ein neues Auto).
Welcher Arbeitgeber kann sich das denn erlauben, wenn er im gleichen Atemzug z.B. das Weihnachtsgeld kürzt?
Dass die Leasingraten für das Auto gleich oder geringer sind sieht doch keiner - die Mitarbeiter sehen nur den "neuen" Wagen auf dem Chef-Parkplatz.

Ergo wird halt nicht auf das neue Modell umgestiegen - auch wenn es finanziell machbar wäre.

Denis! · 04.12.2008, 06:08

Das ehemalige Achter Coupé bietet vielleicht eine Basis als Anhangspunkt.
Zur Markteinführung 1990 war der Markt für derartige Luxusfahrzeuge relativ schwach.
Der Absatz des Achters hat sich in Grenzen gehalten.
Auch zum Produktionsende hin wurde auf technische Weiterentwicklung(Einstellungen des emissionsstarken csi) und Neuerungen (kein PDC, Navi oder Xenon) verzichtet, da sich dies offensichtlich nicht mehr gerechnet hätte!

Abenteuerland · 04.12.2008, 13:15

Aus meiner Sicht wird auch BMW, in den nächsten 2 - 3 Jahren um das "nackte Überleben" kämpfen! Der 7er wird hierzu seinen, wenn auch kleinen, Teil beitragen