Motorraum Noch eine Frage zur Primärkette am V8

Stiefelknecht · 22.12.2012, 09:22

Hi,
mir ist da etwas durch den Kopf gegangen was ich nicht ganz kapiere

Demnächst steht ja bei mir der Kettenwechsel an,
daher beschäftige ich mich grade intensiv mit der Materie

Was mir nicht in den Kopf will,
warum eigentlich das Arretierungswerkzeug

Wenn ich doch NUR die Primärkette runtermache,
den 1. Zylinder auf OT stelle und dann die Kette runtermache,
besteht dann die Gefahr dass sich die Kurbelwelle oder die NW's verdrehen

Ich stell mir das schon so vor dass an der KW und and den NW's noch soviel Wiederstand vorhanden ist (NW's Ventile / KW Kolben) dass man da ohne Werkzeug sicher nichts verstellen kann, oder

Dann zum 0° oder zum 3,5° Werkzeug für die ANW,
das ist doch Wurst solange ich die Sekundärkette und deren Kettenräder in Ruhe lasse, ich werd mich hüten da was zu verstellen, da meiner eigentlich vom Leerlauf usw. super ist.

Also versteht mich nicht falsch,
ich habe das Werkzeug, nur den Sinn des ganzen blick ich ned

MfG
Chris

yreiser · 22.12.2012, 10:43

Also um die Kette zu erneuern müssen die Räder der EinlassNW runter, anders bekommst du die Kette weder ab, noch wieder drauf. Sobald du die Schrauben der Kettenräder löst (auch auf OT), verdrehen sich die Nockenwellen (besonders die von Zyl. 1-4). Deshalb soll man die NW beim Lösen der Räderschrauben auch am Sechskant gegenhalten und dann langsam in die enstpannte Position bringen. Bei den beiden NW Zyl. 1-4 wirst du erstaunt sein, mit welcher Kraft du da gegenhalten musst. Ans Neueinstellen kommst du nicht herum.

yreiser · 22.12.2012, 10:47

Auch verstellen sich Einlass- und Auslassnw zueinander, da die Sekundärkette nicht superstraff gespannt ist. Wenn die Schrauben der Einlassräder gelöst sind, ist auch das Rad an der EinlassNW der Sekundärkette nicht mehr fest, da es durch die gleichen Schrauben fixiert wird.

Stiefelknecht · 22.12.2012, 11:44

Aha,
ein Kettenrad muß auf jeden Fall runter

O.k., dann ist mir das einleuchtend

Dachte das geht wenn man die Umlenkrolle über der Kurbelwelle löst

Thanks
Chris

yreiser · 22.12.2012, 13:18

Sorry melde mich noch einmal, da ich etwas falsches geschrieben habe. Wenn der Kettenkastendeckel runter ist, bekommst du die Kette auch ohne Demontage des Kettenrads ab. Ich hatte bei mir dummerweise erst den Kastendeckel montiert und sauber abgedichtet, deshalb musste ich das Rad nachträglich noch einmal demontieren, um die Kette aufzulegen.
Wenn du das mit demontiertem Deckel machst, geht das aber ohne Schwierigkeiten. Trotzdem werden sich die Nockenwellen verdrehen, wenn die Kette ab ist. Und auch wenn nicht, dann hast du, wenn du die Zeiten nicht überprüfst, immer ein mulmiges Gefühl vor dem ersten Start.

Also wechsel die Kette so wie du es vorhattest, nur überprüfe nachher unbedingt die Steuerzeiten. Da du das Werkzeug ohnehin hast, ist das ja auch kein Problem.

Desweiteren wird hier immer geraten, bei Kettenwechsel alle Ritzel mit zu wechseln, da ansonsten die neue Kette schneller altert, wobei dann das Ritzel an der Kurbelwelle wieder Probleme machen wird, da es nicht so ohne weiteres abgeht.

Stiefelknecht · 22.12.2012, 14:49

Zitat:

Zitat von yreiser

nur überprüfe nachher unbedingt die Steuerzeiten.

Selbstverständlich wird das überprüft

War nur ne Verständnisfrage

Die Kettenräder muß ich mir eben mal ankucken,
das Umlenkrad hab ich auf jeden Fall mal neu vorliegen

Danke
Chris

17er Schlüssel · 22.12.2012, 20:11

Dennoch empfehle ich nach den Arbeiten die Steuerzeiten immer neu mit entsprechendem Werkzeug neu einzustellen.
Nahezu jeder berichtet im nachhinein,das der Motor einfach wieder deutlich ruhiger und besser läuft.....
Allein das sollte es einem wert sein.
Abgesehen davon bringen Neuteile (oder in Kombination mit Altteilen / würg..) ganz eigene Toleranzabweichungen mit sich,die nicht wirklich messbar oder kalkulierbar sind.
Eine Neujustierung der Steuerzeiten ist somit für die korrekte Funktion unerlässlich.

P.S: Wenn Kette/n tauschen,dann alle Kettenräder,Schienen und Spanner etc. gleich mit tauschen.
Alles andere macht keinen Sinn,da der Arbeitsaufwand eh schon recht hoch ist.
Ordentliches Werkzeug voraus gesetzt.

alex

Stiefelknecht · 23.12.2012, 09:39

Das mit dem Werkzeug ist schon klar,
sagte ja das wäre nur eine Verständnisfrage

Aber alles neu machen

Klar würd ich das gern machen,
aber die Story kostet mich bis jetzt schon ca. 550,-,
alles zu machen wären dann nochmal 800,-

Irgendwo muß ich jetzt langsam aber sicher mal die Kirche im Dorf lassen,
in 2012 sind 5000,- in meinen 7er geflossen

Sollten sich natürlich die Kettenräder sowie die Sekundärketten in desolutem Zustand befinden (muss ich eben erst mal ankucken),
dann werd ich da wohl auch nicht drum rum kommen

Wobei spätestens am Kettenrad auf der KW müßte ich kapitulieren weil dieses ja anscheinend warm aufgezogen wird

MfG
Chris

Teilemann · 23.12.2012, 11:40

@Chris,

Mit der Kette und den Zahnräder ist das so das ein tausch der Kette allein auf dauer nicht viel bewirkt. Die Zahnräder nutzen sich über die Zeit ja auch ab. Wenn du nun eine neue Kette einbaust, hat die Kette auf dem Zahnrad etwas Spiel, diese Spiel ist schlecht für die neue Kette.

carmesita · 23.12.2012, 12:59

Wegen den Kettenrädern würde ich mich nicht verrückt machen, der Hauptverschleiß bei den Kettentrieben ist bei den Bolzen der Steuerkette.

Da liegt auch die höchste Belastung für den Schmierstoff an.

Die Kettenräder haben neu schon eine eigenartige Form, wichtig ist aber nicht die Zahnform sondern der Grundkreis des Kettenrades, da sich mit dem Grundkreis auch die Teilung verändert, was verhindert das bei Belastung
mehrere Rollen gleichzeitig den Zug aufnehmen.

Die Rollen der Iwis Kette sind offen, sie sind dadurch nicht rund.

Die Belastung für die Kettenbolzen bleibt aber immer gleich.

Bilder sind von einer Tsubaki Kette.

Gruß
Erwin