Innovationstag 2006: BMW Fahrerassistenzsysteme. 2. BMW Group
Innovationen für Sicherheit und Freude am Fahren
2.2 Höchste Aufmerksamkeit auf langen Strecken: Die Spurverlassenswarnung.
Zum sicheren und souveränen Fahren gehört es, auch auf langen Strecken
jederzeit die maximale Aufmerksamkeit zu wahren. Die Ingenieure der BMW Group
haben ein Assistenzsystem entwickelt, das dem Fahrer hilft, Situationen zu
vermeiden, in denen diese Aufmerksamkeit an ihre Grenzen stößt. Die
Spurverlassenswarnung informiert ihn über unbeabsichtigte Kursabweichungen
seines Fahrzeugs. Frühzeitig und mit eindeutigen Signalen wird der Fahrer zum
Gegenlenken animiert. Auf diese Weise lassen sich Fahrfehler, die aus mangelnder
Konzentration auf das Verkehrsgeschehen resultieren, vermeiden.
Kamera hat den Fahrbahnverlauf im Blick.
Die Spurverlassenswarnung besteht aus einer Kamera mit CMOS-Technologie,
einem Steuergerät für den Datenabgleich sowie über einen Signalgeber, der bei
Bedarf eine Vibration des Lenkrads auslöst. Die Kamera, die designkonform mittig
an der Frontscheibe im Bereich des Innenspiegels angebracht ist, erfasst das
Vorfeld des Fahrzeugs auf eine Distanz von bis zu 50 Metern und generiert
hochauflösende Bilder.
BMW Group,
Fahrerassistenzsysteme, Spurverlassenswarnung
Sie erkennt die Fahrbahnmarkierungen beiderseits der genutzten Fahrspur und
liefert dem Steuergerät so die Daten, die zur Ermittlung der Ideallinie benötigt
werden. Auch bei Nachtfahrten kann das System genutzt werden. Die Kamera
registriert dann die Fahrbahnmarkierungen innerhalb des Scheinwerferlichtkegels.
Während der Fahrt wird die Kamera permanent selbsttätig kalibriert. Sie hat
den Verlauf der benutzten Fahrspur sowohl auf geraden Strecken als auch in
Kurven jederzeit im Blick. Dabei ist das System vorausschauend ausgelegt. Beim
Abgleich zwischen der von der Kamera erkannten Spur und dem tatsächlichen Kurs
des Fahrzeugs wird zwischen unerheblichen und potenziell gefährlichen
Abweichungen unterschieden. Maßstab für die Auslösung eines Warnhinweises ist
dabei immer die Zeit, die beim Festhalten am aktuellen Kurs noch verbleibt,
bevor eine Fahrbahnmarkierung überfahren wird.
Die von der BMW Group entwickelte Spurverlassenswarnung informiert den Fahrer
so frühzeitig über eine Kursabweichung, dass er das notwendige Lenkmanöver noch
immer souverän absolvieren kann. Ist die Korrektur erfolgt oder eine maximale
Warndauer erreicht, endet das Vibrationssignal am Lenkrad. Eine weitere
Besonderheit des von der BMW Group vorgestellten Systems besteht in seiner
geschwindigkeitsabhängigen Funktionsweise. Dabei gilt der Grundsatz, dass
schnelleres Fahren mehr Präzision erfordert.
Bei mäßiger Geschwindigkeit erfolgt der Warnhinweis, sobald ein
Mindestabstand zu einer Fahrbahnlinie unterschritten wird. Je höher das Tempo
ist, desto größer wird diese Mindestdistanz vom System definiert. Somit
verbleibt auch bei forcierter Autobahnfahrt noch ausreichend Zeit für eine
Kurskorrektur.
Lenkrad-Vibration: Dezent, aber unmissverständlich.
Das Vibrationssignal am Lenkrad ist eine dem Charakter der BMW Group
Fahrerassistenzsysteme entsprechende Form des Warnhinweises. Im Gegensatz zu
akustischen Warnungen wird dieses Signal ausschließlich vom Fahrer, nicht aber
von den übrigen Fahrzeuginsassen wahrgenommen. Die haptische Rückmeldung wird
zudem genau dort ausgelöst, wo die erforderliche Reaktion erfolgen soll: am
Lenkrad. Sie wird daher intuitiv
erfasst und animiert unmittelbar zum Agieren.
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Group, Fahrerassistenzsysteme, Spurverlassenswarnung, Lenkradvibration
Ähnlich wie andere BMW Group Fahrerassistenzsysteme übernimmt auch die
Spurverlassenswarnung eine unterstützende und warnende Funktion. Die
Beeinflussung der Fahrsituation bleibt allein der Verantwortung des Fahrers
überlassen. Gleichwohl wird seine Kompetenz im Verkehrsgeschehen gefördert. Die
Spurverlassenswarnung entfaltet ihre Wirkung in Situationen, in denen hohe
Konzentration notwendig ist, weil der Fahrer beispielsweise durch Geschehnisse
am Straßenrand oder durch seine Mitfahrer abgelenkt wird.
System unterscheidet beabsichtigte und versehentliche Kurswechsel.
Die Spurverlassenswarnung wird per Tastendruck aktiviert. Ein zwischen der
Geschwindigkeits- und Motordrehzahlanzeige angeordnetes Display im
Instrumentenkombi informiert den Fahrer über den Betriebszustand des Systems.
Die Spurverlassenswarnung wurde insbesondere für Langstreckenfahrten und daher
für die Nutzung auf Landstraßen und Autobahnen konzipiert. Sie wird daher erst
aktiv, wenn die im Stadtverkehr und innerhalb geschlossener Ortschaften
zulässige Geschwindigkeit deutlich überschritten wird.
Die Signalgebung ist darüber hinaus mit dem Fahrtrichtungsanzeiger vernetzt.
Sobald der Fahrer den Blinker gesetzt hat, um einen Spur- beziehungsweise
Richtungswechsel vorzubereiten, wird der beim Überfahren einer Linie eigentlich
fällige Warnhinweis unterdrückt. So werden irritierende und der Situation nicht
angemessene Signale beispielsweise beim Abbiegen oder Überholen verhindert.
Auch in anderen Situationen kann das System zwischen beabsichtigten und
versehentlichen Kurswechseln unterscheiden. So ist etwa bei Fahrbahnverengungen
oder -verschwenkungen im Bereich von Autobahnbaustellen oftmals das Überfahren
einer Markierung unvermeidbar, um dem vorübergehend gültigen und mit
zusätzlichen Linien abgesteckten Spurverlauf zu folgen. Dieser Ausnahmefall wird
auch von der Spurverlassenswarnung als solcher registriert. Das Zusammentreffen
mehrerer Fahrbahnlinien in geringem Abstand zueinander wird als nicht eindeutige
Spurmarkierung interpretiert. In diesem Fall wird im Cockpit-Display die
vorübergehende Deaktivierung des Systems angezeigt. Auch dies ist für den Fahrer
allerdings ein klarer Hinweis. Ihm wird eine unübersichtliche Verkehrssituation
signalisiert und deutlich gemacht, dass erhöhte Aufmerksamkeit gefragt ist.
Quelle: BMW Presse-Information vom 10.07.2006
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