Gewichtsoptimiertes Hybrid-Bordnetz.
Im Gegensatz zu den meisten Modellen von BMW Motorrad verfügt die S 1000 RR
nicht über eine zentrale Fahrzeugelektronik (ZFE) im bisherigen Sinne, sondern
über ein so genanntes Hybrid-Bordnetz bei dem aufgrund der minimierten
Ausstattungsvielfalt – beispielsweise Wegfall von Heizgriffen oder
12-V-Steckdose – ein zentrales Steuerelement entfällt. Stattdessen wurden die
Funktionen der ZFE in die Instrumentenkombination integriert sowie eine
Relaisbox im Fahrzeugheck untergebracht. Zur Steuerung der Fahrzeugfunktionen
verwendet jedoch auch die S 1000 RR ein CAN-Bus-System (Controller Area Network)
zur Vernetzung von Instrumentenkombination, ABS- und Motorsteuergerät sowie ggf.
der Sonderausstattung Diebstahlwarnanlage (DWA).
Funktionen wie beispielsweise die des Blinkgebers und der
Scheinwerfersteuerung wurden ebenfalls in die Instrumentenkombination
integriert. Den supersportlichen Anforderungen an die S 1000 RR entsprechend,
spart auch diese intelligente Konzeption Gewicht und Bauraum. Auch bei der S
1000 RR kann eine einfache und umfassende Diagnose des Gesamtsystems zentral
durchgeführt werden. Das Steuergerät der digitalen Motorelektronik (BMS-KP) ist
nicht nur für die Motorsteuerung selbst zuständig, sondern übergibt auch
sämtliche Daten an das Diagnosegerät. Fehler können damit gezielt und schnell
geortet werden.
Kompakter und leichter Drehstromgenerator am linken Kurbelwellenende.
Die Stromversorgung übernimmt ein mit einem Permanentmagneten ausgerüsteter,
lediglich 33 mm breiter Drehstromgenerator auf dem linken Kurbelwellenstumpf. Er
leistet 434 W bei 6.000 min–1 und ist auf eine Maximaldrehzahl von 16.000 min–1
ausgelegt. Im Sinne geringstmöglicher Leitungsverluste und aus Gründen der
Gewichtsersparnis wurde der Regler hinter dem Motorgehäuse platziert.
Für die S 1000 RR ist als Sonderzubehör ein Sturzsensor erhältlich. Das
Bauteil kann ganz einfach eingesteckt werden. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern
ist dieser jedoch als elektronischer Beschleunigungssensor mit
Schräglagenerkennung ausgeführt und arbeitet nicht mechanisch. Die häufige
Störanfälligkeit mechanischer Sensoren ist damit ausgeschlossen.
Serienmäßig ist die S 1000 RR mit einer leichten Batterie von 10 Ah Kapazität
bestückt. Wird die S 1000 RR mit der als Sonderausstattung lieferbaren
Diebstahlwarnanlage (DWA) ausgerüstet, kommt zugunsten längerer Standzeiten eine
12-Ah-Batterie zum Einsatz.
Mit dem Ziel höchster Motor-Performance kommt bei der S 1000 RR erstmals eine
geregelte Kraftstoffpumpe mit einem Maximaldruck von 5 bar zum Einsatz.
Multifunktionale Instrumentenkombination mit Racing-Features. Die
Instrumentenkombination verfügt über ein großes, gut ablesbares LCD-Display
sowie einen analogen Drehzahlmesser mit optimal ablesbarer Skalierung. Großer
Wert wurde bei der Entwicklung der Instrumentenkombination auf beste
Ablesbarkeit und die Vermeidung von Spiegelungen im Display gelegt. Neben dem
aktuell eingelegten Gang wird im Display auch der gerade gewählte Modus der vier
Motorcharakteristiken „Rain“, „Sport“, „Race“ und „Slick“ angezeigt. Das
Umschalten zwischen den einzelnen Modi vom rechten Lenkerende aus kann auch
während der Fahrt erfolgen und erfordert dafür zur Bestätigung das Ziehen von
Kupplung und Gasdrehgriff in Leerlaufstellung.
Die Instrumentenkombination der S 1000 RR umfasst deutlich mehr Funktionen
als in dieser Fahrzeugklasse üblich und ist in der Vielfalt ihrer Möglichkeiten
einzigartig im Supersport-Segment. So kann der Fahrer beispielsweise das Display
auf den Rennstreckenmodus umschalten und so Informationen über aktuelle, beste
oder auch die letzten Rundenzeiten erhalten. In Verbindung mit dem als
Sonderzubehör verfügbaren Laptrigger werden ihm zudem präzise Zeitmessungen zur
anschließenden Datenanalyse ermöglicht. Ein integrierter und hinsichtlich
Frequenz und Helligkeit einstellbarer Schaltblitz ermöglicht dem Fahrer ein
optimales Erreichen der Schaltdrehzahl. Eine weitere Funktion des Schaltblitzes
umfasst seine Nutzung als Drehzahlanzeige für Rennstarts. Dabei blinkt er bei
der richtigen Drehzahl – etwa 9.000 min–1 – für einen optimalen Start. Ist die
Drehzahl zu niedrig, erlischt der Schaltblitz. Ist sie zu hoch, signalisiert er
dies mit Dauerlicht. Die Instrumentenkombination der S 1000 RR ist die
leichteste dieser Art.
Dynamische, asymmetrisch angeordnete Leichtbauscheinwerfer.
Die asymmetrische Gestaltung von Haupt- und Fernscheinwerfer entstammt dem
Endurance-Rennsport. Sie folgt dem Prinzip maximaler Wirkung bei
geringstmöglichem Gewicht. Deshalb ist der Fernlichtscheinwerfer deutlich
kleiner als der Abblendscheinwerfer ausgeführt.
Für den Rennstreckeneinsatz sind die vorderen Blinkleuchten mit wenigen
Handgriffen demontierbar. Auch der Kennzeichenträger inklusive hinterer
Blinkleuchten und Kennzeichenleuchte lassen sich durch Lösen eines Steckers
sowie dreier Befestigungsschrauben in kürzester Zeit abnehmen. Als
Sonderzubehör´sind LED-Blinkleuchten zur weiteren Individualisierung erhältlich.
Die LED-Rückleuchte ist serienmäßig in Klarglasoptik ausgeführt. Die Verwendung
von LED an Stelle herkömmlicher Glühbirnen gewährleistet einen störungs- und
wartungsfreien Betrieb und verlängert die Lebensdauer um ein Vielfaches.
Neue elektrische Schaltereinheiten für optimale Bedienbarkeit.
Für Schalter und Handarmaturen kommt bei der S 1000 RR die bereits mit der K
1300 S eingeführte neue Generation zum Einsatz. Diese neuen Schaltereinheiten
bauen dank MID-Technologie (Molded Interconnect Devices = aufgedruckte Leiter
statt einzelner Verkabelung) deutlich kleiner und kompakter und zeichnen sich
durch höchste Funktionalität, klare Gestaltung und optimale Erreichbarkeit aus.
Dabei sind die bisher getrennten Funktionen für die Blinkleuchten links und
rechts nun in einer Funktion an der linken Lenkerseite zusammengefasst, was
Verwechslungen von Blinker und Hupe ausschließt. Die Betätigung der
Warnblinkanlage erfolgt über einen separaten, auf der linken Lenkerarmatur gut
erreichbaren Schalter. Die Funktionen für Abblend- und Fernlicht sowie Lichthupe
sind in einem Schalter vereint, der sich griffgünstig mit dem linken Zeigefinger
betätigen lässt. Einzigartig im Wettbewerb und gleichermaßen praxisgerecht wie
sicher ist die Anwahl aller Funktionen und Einstellmöglichkeiten der
Instrumentenkombination vom linken Lenkerende aus. Eine ebenfalls links
platzierte Schaltwippe erlaubt die Bedienung von Race ABS und DTC. Die Wahl des
Modus für die Motorcharakteristik erfolgt über einen „Mode“-Schalter an der
rechten Lenkerarmatur.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 09.05.2009