Kategorie: Connected 20.04.2006
BMW und Renault warnen sich gegenseitig vor Unfällen
München. Nachts auf einer mäßig befahrenen Landstraße: Lange sind Sie
schon an keiner Ortschaft mehr vorbeigekommen. Plötzlich, hinter einer Kurve,
steht ein Fahrzeug mitten auf der Straße quer. Sie bremsen. Gerade noch
rechtzeitig kommen Sie zum Stehen. Ein Wildunfall. Der Fahrer ist schwer
verletzt.
Auf Knopfdruck setzt Ihr Fahrzeug eine Warnmeldung an die nächste
Rettungsleitstelle ab und übermittelt die genauen GPS-Koordinaten der
Unfallstelle. Zugleich funkt es - einem virtuellen Warndreieck gleich - eine
Meldung an Fahrzeuge, die demnächst die Unfallstelle passieren. Ein anderer
Fahrer empfängt die Meldung, kann den Unfall sicher umfahren und gegebenenfalls
helfen. Wenige Minuten später trifft der Notarzt ein. Etwas später können auch
andere Fahrer die Warnmeldung über digitalen Rundfunk empfangen, denn Ihr
Fahrzeug hat zudem eine Verkehrsleitzentrale informiert.
BMW ConnectedDrive: Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, "Network on Wheels" Partner
Heute haben die BMW Group Forschung und Technik und Renault dieses gemeinsam
entwickelte Rettungs-Szenario zwischen ihren Fahrzeugen der EU-Kommission in
München vorgestellt. "BMW und Renault erreichen damit einen bedeutenden
Meilenstein", sagt Juhani Jääskeläinen, stellvertretender Leiter innerhalb des
Direktorats "Information Society and Media" der Europäischen Kommission.
"Zwischen zwei Herstellern demonstrieren sie mittels der
Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation eine Sicherheitsanwendung. Diese Initiative
begrüßen wir ausdrücklich. Sie verdeutlicht den Fortschritt bei der
Harmonisierung und Standardisierung mit Hilfe der Förderung durch die EU." Zum
ersten Mal ist damit eine herstellerübergreifende Kommunikation zwischen
Fahrzeugen auf europäischer Ebene möglich und ein wichtiger Schritt in Richtung
grenzüberschreitender Harmonisierung getan.
Seit 2004 sind die BMW Group Forschung und Technik und Renault Partner im
europäischen Forschungsprojekt Global System for Telematics, kurz GST. Das von
der EU unterstützte Projekt entwickelt eine offene Architektur für interoperable
Telematik-Anwendungen. Darin vereinbarten die beiden Unternehmen unabhängig von
den festgelegten Inhalten, einzelne Ergebnisse gegenseitig auszutauschen und
beschriebenes Szenario praktisch umzusetzen. Gemeinsames Arbeitsergebnis: ein
lebensrettender Dialog zwischen den Fahrzeugen der beiden Hersteller. "Ich
erwarte, dass GST und die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation wesentlich dazu
beitragen, den Transport und die Mobilität zukünftig sicherer, effizienter und
komfortabler zu machen", sagt Juhani Jääskeläinen.
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Fahrzeug-Fahrzeug Kommunikation
Die Prototypen fußen auf einer von der BMW Group Forschung und Technik
entwickelten Software. Sie definiert Inhalt und Übermittlung der Nachrichten und
sorgt so für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Fahrzeugen. Die
Erfahrungen aus dieser bilateralen Zusammenarbeit wiederum fließen dem
Car-to-Car Communication Consortium zu, in dem beide Hersteller engagiert sind.
Dieses mittlerweile aus acht führenden Automobilherstellern und zwölf
Forschungspartnern bestehende Konsortium führt die Ergebnisse aus europäischen
und nationalen Forschungsprojekten zusammen. So soll ein gemeinsamer
Industriestandard basierend auf einer weltweit harmonisierten Funkfrequenz für
die Car-to-X-Kommunikation umgesetzt werden.
Die Fahrzeug-Fahrzeug-, sowie die Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation
eröffnet eine völlig neue Dimension in punkto Sicherheit und ist damit ein
weiterer Meilenstein im BMW Konzept ConnectedDrive, das Fahrer, Fahrzeug und
Umfeld durch Assistenzsysteme sowie Telematik- und Online-Dienste miteinander
vernetzt. Denn: Ein gut vernetzter Fahrer ist ein gut informierter Fahrer und
damit ein sicherer Fahrer.
GST
Das seit 2004 existierende EU-Förderprojekt "Global System for Telematics"
schließt europaweit 47 Partner ein. Unter der Ägide von ERTICO forschen
Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungsinstitute an einer offenen und
standardisierten end-to-end-Architektur für Telematik-Dienste. In sieben
Teilprojekten und fünf so genannten Testsites für die Felderprobung kreieren und
erproben die Partner innovative und für Hersteller und Kunden kosteneffiziente
Teledienste.
www.gstforum.de
www.ertico.com
C2C-CC
2004 von der Audi AG, der BMW AG, der DaimlerChrysler AG und der Volkswagen
AG gegründet, arbeiten mittlerweile acht führende Automobilhersteller und zwölf
Forschungspartner an einem einheitlichen Industriestandard und der
Frequenzharmonisierung weltweit in punkto Car-to-X-Kommunikation. Technologische
Basis für den spontanen Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen ist die
Wireless-LAN Technologie. Die Car-to-X-Kommunikation eröffnet zahlreiche
Möglichkeiten für verschiedene Sicherheitsanwendungen. Erklärtes Ziel des
Konsortiums deshalb: Die Fahrer aller Hersteller sollen zukünftig davon
profitieren.
www.car-2-car.org
Quelle: BMW Presse-Information vom 20.04.06
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