Kategorie: Wirtschaft Hybrid 28.04.2006
GM, DaimlerChrysler und BMW stellen einzigartige Hybrid-Technologie auf Wiener Motoren-Symposium vor
München/Wien. Das auf dem neuesten Stand der Technik basierende
Vollhybrid-System, dessen Komponenten gemeinsam von der General Motors
Corporation, DaimlerChrysler und der BMW Group entwickelt werden, stellt mit
seiner einzigartigen, vollständig integrierten Kombination aus Elektromotoren
und einem Getriebe mit festen Übersetzungsverhältnissen einen wichtigen
Meilenstein in der Entwicklung der Antriebstechnologie dar.
Wegen seiner zwei Betriebsarten, von denen eine für niedrige und eine für
hohe Geschwindigkeiten optimiert ist, wird das auf einem elektrisch gesteuerten,
stufenlosen Getriebe (EVT - Electric Continuously Variable Transmission)
basierende System als Two-Mode-Hybrid-System bezeichnet. Das ausgereifte,
Kraftstoff sparende System verfügt zusätzlich über vier Gänge mit festem
Übersetzungsverhältnis, sodass bei einer breiten Palette von Fahrzeuganwendungen
ein hoher Wirkungsgrad und eine optimale Leistungsausbeute erzielt werden
können. Wird das System in den beiden EVT-Betriebsarten und den vier festen
Gängen betrieben, können die Elektromotoren für die Beschleunigungsvorgänge wie
auch regeneratives Bremsen genutzt werden.
Die vier Gänge mit festem Übersetzungsverhältnis überlagern die zwei
EVT-Betriebsarten, sodass insgesamt sechs Betriebsarten zur Verfügung stehen:
- Leistungsverzweigter EVT-Modus bzw. stufenlos variabler Modus 1 für den
Fahrzyklus vom Motorstart bis zum zweiten festen Gang. Kombinierter EVT-Modus
bzw. stufenlos variabler Modus 2 für den Fahrzyklus ab dem zweiten festen Gang.
- 1. Gang mit festem Übersetzungsverhältnis, wobei beide Elektromotoren
Leistung für den Verbrennungsmotor bereitstellen oder Energie vom regenerativen
Bremsen, Verzögern und Fahren im Schubbetrieb aufnehmen und speichern.
- 2. Gang mit festem Übersetzungsverhältnis, wobei ein Elektromotor für die
Beschleunigungs-/Bremsvorgänge zur Verfügung steht.
- 3. Gang mit festem Übersetzungsverhältnis, wobei beide Elektromotoren für
die Beschleunigungs-/Bremsvorgänge zur Verfügung stehen.
- 4. Gang mit festem Übersetzungsverhältnis, wobei ein Elektromotor für die
Beschleunigungs-/Bremsvorgänge zur Verfügung steht.
Das Ergebnis der Kooperation ist eine richtungsweisende Hybrid-Technologie,
die sich durch eine einzigartige Kombination aus sparsamem Kraftstoffverbrauch
sowie außergewöhnlicher Leistungs- und Beladefähigkeit auszeichnet.
In mechanischer Hinsicht und in Bezug auf die Gesamtgröße ist das von General
Motors, DaimlerChrysler und der BMW Group entwickelte Vollhybrid-System mit
einem herkömmlichen Automatikgetriebe vergleichbar, kann aber mit stufenloser
Übersetzung oder in einem der vier Gänge mit festem Übersetzungsverhältnis
betrieben werden.
Das gesamte Hybrid-Antriebssystem wird kontinuierlich von einem ausgereiften
elektronischen Steuergerät optimiert, um für jede Laststufe des Motors den
effizientesten Betriebspunkt auszuwählen.
Hauptvorteile
Im Vergleich zu herkömmlichen Hybrid-Systemen bietet diese
zukunftsweisende Hybrid-Technologie deutliche Vorteile im Hinblick auf den
kombinierten Kraftstoffverbrauch (Stadt- und Überlandverkehr), die dynamischen
Eigenschaften und das Zugvermögen.
Herkömmliche Hybrid-Systeme haben normalerweise nur eine Drehmomentverzweigung
und keine festen mechanischen Übersetzungsverhältnisse. Diese Systeme werden im
Allgemeinen als "One-Mode-Hybrid-Systeme" bezeichnet. Bedingt durch den
mechanischen Aufbau muss bei One-Mode-Hybrid-Systemen ein Großteil der Leistung
durch den elektrischen Zweig übertragen werden, dessen Wirkungsgrad ca. 20
Prozent geringer ist als der eines mechanischen Zweigs. Dieser Umstand erfordert
entweder einen deutlichen Kompromiss im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des
Fahrzeugs oder den Einsatz von größeren Elektromotoren, was wiederum zu höheren
Kosten, mehr Gewicht und einem höheren Platzbedarf führt.
General Motors, DaimlerChrysler und die BMW Group entwickeln ein
Vollhybrid-System, um die Leistungsübertragung durch den weniger effizienten
elektrischen Zweig zu reduzieren. Auf diese Weise ist es möglich, Elektromotoren
einzusetzen, die nicht nur kompakter, sondern auch unabhängiger von der Größe
des Verbrennungsmotors sind.
Durch diese Kombination aus zwei EVT-Betriebsarten und vier Gängen mit festem
Übersetzungsverhältnis werden die Nachteile von One-Mode-Hybrid-Systemen
aufgehoben, sodass über den gesamten Betriebsbereich des Fahrzeugs, d.h. bei
niedriger wie bei hoher Geschwindigkeit, ein effizienter Betrieb ermöglicht
wird. Zudem kann das System bei einer größeren Vielfalt von Fahrzeugmodellen
eingesetzt werden. Es eignet sich besonders für den Anhängerbetrieb sowie das
Befahren von Steigungen oder das Fahren mit schwerer Beladung.
Vorhandene Verbrennungsmotoren können mit geringfügigen Änderungen weiterhin
genutzt werden, da durch das Vollhybrid-System keine nennenswerten
Einschränkungen in Bezug auf die Größe oder Art des Verbrennungsmotors bestehen.
Das System bietet den drei Automobilherstellern die Möglichkeit,
Verbrennungsmotoren und Vollhybrid-Getriebe auf kostengünstige Weise miteinander
zu kombinieren und die Kraftstoff sparende Technologie bei einer breiteren
Palette von Fahrzeugmodellen anzubieten.
Erste Anwendungen sind für Fahrzeuge mit Hinterrad- oder Allradantrieb
vorgesehen. Dank seiner Flexibilität wird das Vollhybrid-System künftig jedoch
auch bei Fahrzeugen mit Frontmotor und Vorderradantrieb zum Einsatz kommen.
Die Global Hybrid Cooperation. General Motors, DaimlerChrysler und die BMW Group
haben mit der Global Hybrid Cooperation eine gemeinsame Initiative gegründet,
die aktiv an der Entwicklung der nächsten Generation von Hybrid-Antriebssystemen
arbeitet. In einer Allianz von gleichberechtigten Partnern bündeln die drei
Automobilhersteller ihr Know-how und ihre Ressourcen, um gemeinsam auf
effiziente Weise die Hybrid-Technologie weiterzuentwickeln. Jedes Unternehmen
wird das Vollhybrid-System unter Berücksichtigung markenspezifischer
Anforderungen individuell in die Konzeption und Konstruktion seiner Fahrzeuge
integrieren.
Im "GM, DaimlerChrysler and BMW Hybrid Development Center" in Troy, Michigan,
arbeiten Ingenieure und Spezialisten aus allen drei Unternehmen an der
Entwicklung des Gesamtsystems und der einzelnen Komponenten - Elektromotoren,
Hochleistungselektronik, Getriebe, Verkabelung, Energiemanagement und
Steuergeräte für das Hybrid-System. Außerdem sind die Systemintegration und das
Projektmanagement in diesem Entwicklungszentrum angesiedelt.
Von zentraler Bedeutung für einen optimalen Entwicklungsprozess ist die
Konzentration auf ein flexibles Systemkonzept, das im Hinblick auf Größe, Masse
und Leistung an die verschiedenen Fahrzeugmodelle und Marken angepasst werden
kann. Durch die konsequente Nutzung gemeinsamer Komponenten und die
Zusammenarbeit mit Zulieferern erzielen die Allianzpartner Mengenvorteile mit
entsprechenden Kosteneinsparungen, wovon letztendlich auch die Kunden
profitieren werden. Momentan werden Vollhybrid-Systeme für Pkw mit Front- und
Heckantrieb, leichte Nutzfahrzeuge und SUVs entwickelt.
Die General Motors Corporation (NYSE: GM) ist der größte Automobilhersteller der
Welt und seit 75 Jahren weltweiter Marktführer. Das 1908 gegründete Unternehmen
beschäftigt heute weltweit rund 327.000 Mitarbeiter. Die General Motors
Corporation, die ihren globalen Hauptsitz in Detroit hat, produziert ihre Pkw
und Nutzfahrzeuge in 33 Ländern. 2005 verkaufte GM weltweit 9,17 Mio. Pkw und
Nutzfahrzeuge unter den folgenden Marken: Buick, Cadillac, Chevrolet, GMC, GM
Daewoo, Holden, HUMMER, Opel, Pontiac, Saab, Saturn und Vauxhall. Mit GMAC
Financial Services betreibt GM eine der weltweit führenden
Finanzierungsgesellschaften, die Fahrzeug- und Immobilienfinanzierungen,
gewerbliche Finanzierungen und Versicherungen anbietet. Die
GM-Tochtergesellschaft OnStar ist der Branchenführer in den Bereichen
Fahrzeugsicherheit, Sicherheits- und Informationsdienste. Weitere Informationen
über GM finden Sie unter www.gm.com.
Die Produktpalette von DaimlerChrysler erstreckt sich von Kleinwagen über
Sportwagen bis hin zu Luxuslimousinen sowie von flexibel einsetzbaren Vans über
Schwerlaster bis hin zu komfortablen Reisebussen. Zu den Pkw-Marken von
DaimlerChrysler zählen Maybach, Mercedes-Benz, Chrysler, Jeep®, Dodge und smart.
Zu den Nutzfahrzeugmarken gehören Mercedes-Benz, Freightliner, Sterling, Western
Star, Setra, Mitsubishi Fuso, Thomas Built Buses und Orion. Die Strategie von
DaimlerChrysler ruht auf vier Säulen: Exzellente Produkte, die einen
außergewöhnlichen Kundennutzen bieten; führende Marken; Innovationen und
Technologieführerschaft sowie globale Präsenz und Vernetzung. Mit 382.724
Beschäftigten erzielte DaimlerChrysler im Jahr 2005 einen Umsatz von 149,8 Mrd.
Euro.
Zur BMW Group gehören die Marken BMW, MINI und Rolls-Royce. Die BMW Group ist
der einzige Automobilhersteller weltweit, dessen Marken ausschließlich in den
Premiumsegmenten des Automobilmarktes angesiedelt sind - vom Kleinwagen bis hin
zur absoluten Luxusklasse. Die Fahrzeuge der BMW Group weisen eine
außergewöhnliche Produktsubstanz in puncto Ästhetik, Dynamik, Spitzentechnologie
und Qualität auf und unterstreichen damit die Technologie- und
Innovationsführerschaft des Unternehmens. Mit einem Umsatz von 46,7 Mrd. Euro,
einer jährlichen Absatzmenge von 1,328 Mio. Fahrzeugen (davon 200.000 MINIs),
97.500 BMW-Motorrädern und knapp 106.000 Mitarbeitern gehört die BMW Group heute
zu den zehn größten Automobilherstellern weltweit.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 28.04.06
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