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Alt 18.10.2016, 21:27   #1
WhySoSerious
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Ort: Osnabrück
Fahrzeug: E32-730i (05.91)
Standard Bald einer zurück...

Hallo zusammen,

da ich nun schon seit einer Weile mitlese und viele sehr Hilfreiche Informationen im 7er-Forum gefunden habe, möchte ich hier mein Wiederbelebungs-Projekt vorstellen. Es ist ein E32 730i, also der Einstiegsmotorisierung und ursprünglich recht karger Ausstattung. Allzuviel wird sich daran auch nicht ändern.

Alles fing an, als mich Ende 2013 ein sehr guter Freund anrief, er hätte jemanden, der einen 7er BMW im Garten stehen hat. Dieser hatte offenbar, erst kurz bevor er abgestellt wurde, noch neue Kipphebel bekommen und dass bei einer Laufleistung von gerade einmal um die 142tkm. Bei der ersten Besichtigung ergab sich dann folgendes Bild:










Eins war also sofort klar: Der Dicke war weit davon entfernt als Schmuckstück durchzugehen. Der Motor lief nicht, da keine Batterie keine vorhanden war. Der Innenraum war moderig und schimmelig, der Teppich im Fussraum feucht. Rost war besonders im Heckbereich unter der rechten Rückleuchte ein Problem. Es handelt sich um einen offensichtlich nicht ganz sauber instand gesetzten Unfallschaden. Die Motorhaube wurde zwar nachweislich ebenfalls schonmal ersetzt, trotzdem war sie durch Rostbefall nicht mehr zu retten. Zumindest nicht bei überschaubrem Aufwand. Sämtliche Verschraubungen am Fahrzeugboden waren korrodiert um zum Teil auf normalen Wege nicht mehr vom Fahrzeig zu trennen. Das stellte sich aber erst später heraus. Eins nach dem anderen also.

Als die Entschiedung getroffen war, das Auto aus seinem Dornröschenschlaff zu wecken, konnte eine Ersatzbatterie dem kleinen Reihensechser wieder eine Stimme geben. Und er lief erstaunlich gut, etwas unruhig, da einige der Ansaugschläuche brüchig und vermutlich undicht waren, aber immerhin. Geborgen werden musste er schließlich über einen Fußweg entlang einer Grundstücksgrenze, in Ermangelung einer anderen Zufahrt. Deutlich wurde nun auch, Motor und Getriebe scheinen im guten Zustand zu sein, die Bremsanlage eher nicht. Die Elektrik machte Probleme, vermutlich war der Wassereintritt auch hier zumindest eine der Ursachen.

Ein erster Versuch den 7er von Köln nach Osnabrück zu überführen quittierte der Keilriemen nach wenigen hundert Metern mit der Auflösung seiner selbst. Also schleppte der ADAC den Wagen bis zur Wohnung meines guten Freundes, der mir auch den Tipp gegeben hatte. Beim Verladen auf den Schlepper war auch ein Leck im Benzintank zum Vorschein getreten. Erste Zweifel machten sich breit, ob der Aufwand wirklich gerechtfertigt war. Ich hatte auf jeden Fall zu viel bezahlt.

Kurzum entschlossen wir uns, den Wagen vorerst in Köln zu belassen und auf dem Hof einer Werkstatt zu überwintern. Im kommenden Jahr sollte dann das Projekt in Angriff genommen werden.

Wochen und Monate verstrichen, in denen ich meine Aufmerksankeit anderen Dingen geschenkt habe. So war es wieder Spätherbst im Jahre 2014. Ein weiterer Versuch bahnte sich an, den BMW nach Osnabrück zu bringen. Die Werkstatt hatte bereits einen Ölwechsel gemacht, von einem Schrotthändler erstanden wir 4 neue Bremsättel eines Spenderfahrzeugs und der Freundliche gab bereitwillig und gegen fürstliches Entgelt neue Keilriemen dazu. So sollte das Rezept lauten, aus dem eine Autobahnfahrt von knapp 200km entsteht. Weit gefehlt, auch der zweite Versuch scheiterte. Wieder der Keilriemen, wieder nach wenigen Kilometern. Und das obwohl wir den Motor in der Werkstatt ca. 45 Minuten im Leerlauf inklusive abschließender Probefahrt warmlaufen ließen. Was war nur los mit diesem 7er? Mittlerweile dankenswerter Weise ADAC Plus Mitglied, konnte der Wagen nun per Tieflader nach Osnabrück verbracht werden. Wieder war es schon kalt geworden, allerdings fing nun die Suche der benötigten Ersatzteile an. Und dafür war es wiederum die richtige Jahreszeit, in der alle Arbeiten unter freiem Himmel auf das wichtigste reduziert werden und viele unverplante Stunden in den eigenen vier Wänden anstanden.

Anfang 2015 standen zwei Dinge fest: Der 7er wird auf eine Lederausstattung in Pergament umgerüstet und er bekommt die Styling 5 Felgen, auch bekannt als BBS RC. Eine erste BEstandsaufnahme des Zustandes:


















Die Vorder- sowie Hinterachse wurden überholt, einige der Lager waren völlig verschlissen. Die drei Spritleitungen sowie der Tank waren mittlerweile ebenfalls durchgerostet, ebenso die Abgasanlage, die ohnehin nicht Original war. Eine Entrostung und entsprechende Behandlung des Unterbodens erfolgte. Nach einem Reinfall war ein Ersatztank besorgt. Den usrprünglichen Plan, diesen mit Sand zu strahlen und anschließend mit Pulver zu beschichten mussten wir leider über Bord werfen, da der Käfig der Benzinpumpe aus Gummi oder Plastik besteht und fest mit dem Innenleben des Tanks verbunden ist. Stattdessen wurde er nach dem Strahlen lackiert, mit Steinschlagschutz an der Unterseite. Wobei die Schwäche der Metalltanks meiner Meinung nach eher die Falze sind, an denen die beiden Blechschalen miteinander verbunden sind. Der stark in Mitleindenschaft geratene Innenraum wurde entkernt und größtenteils, leider etwas übermütig, wie sich herausstellte, entsorgt. Da ich selbst nicht schweißen kann, ein guter bekannter aber zugesagt hatte zu helfen, ergab es sich aus weiteren sehr unglücklichen Umständen, dass mehr in diesem Jahr nicht passieren sollte. Abgesehen von einigen eher homöopathischen Operationen, die ich sicher vergessen habe.

Im Spätsommer 2016 war es dann tatsächlich soweit. Der unverwechselbare Geruch und Geschmack von geschnittenem Metall machte sich breit.












Das letzte Bild entspricht dem aktuellen Stand. To be continued...
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