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Alt 09.06.2022, 07:31   #61
fuzy
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Zitat von Alpenfahrer Beitrag anzeigen
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Mein Gefühl war immer, dass mit den operativen Leasingangeboten das Volumen gemacht wird und die Produktionskontingente "befüllt", da dieses v.a. für Firmenkunden in DE wirtschaftlich durchaus Sinn macht und durch die 1% Regelung auch vom Staat subventioniert wird, und man durch die Leasingraten den Preisabschlag deutlich besser verstecken kann und sich so die "Cash Preise" nicht so kaputt macht.
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Hi Chris,

ich kenne nur den Markt in Deutschland. Ich weis nicht ob es in anderen Staaten lukrative Leasingangebote gibt oder gab. In Deutschland hast Du die Wahl zwischen BMW Financial Leasing und freien Leasingfirmen die jegliches Anlagegut verleasen.

Die BMW Financials Leasing-Angebote wurden in der Vergangenheit noch aufgehübscht mit lukrativen Versicherungsangeboten (Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko) zum Flatrate-Tarif aus einer Flottenversicherung der BMW Financials. Das ergab zusammen interessante Angebote.

Das die 1% private Nutzungsversteuerung eine staatliche Förderung sein soll, erschließt sich mir jedoch nicht. In meiner aktuellen Situation würde ich den Bruttolistenpreis (155.000 €) versteuern müssen, was einem fiktiven Lohnbezug von 1.550 € auf der Gehaltsabrechnung ausmachen würde. Da meine Leasingrate (netto) inkl. Versicherung und Service auch in dieser Höhe liegt, geht der Staat bei diesem Modell somit davon aus das ich eine nahezu 100% private Nutzung habe. Das ist keine Förderung. Vor Corona lag mein privater Nutzungsanteil bei ca. 10-20% und ich führte Fahrtenbuch um nur 200-300 € pro Monat versteuern zu müssen. Jetzt liegt dank Corona und Digitalisierung die private Nutzung tatsächlich bei 70%. Auch jetzt ist die Fahrtenbuchabrechnung noch gerechter und günstiger als die 1% Regel. Die 1% Pauschalversteuerung lohnt sich für Dienstwagennutzer nur bei niederpreisigen Fahrzeugen. Bei hochpreisigen Luxuswägen jedoch lohnt es sich nicht (nur für Faule die kein Fahrtenbuch führen wollen).

Aber ich glaube wie Du, das sowohl die "Verkaufsmaßnahmen" (also die Promos, die der Händler beim Deal ziehen kann) als auch die BMW Financials Kalkulationen des Leasingfaktors zur Steuerung der Absatzmenge dienen.

Mir scheint, das die derzeitigen Verkaufsmaßnahmen (nämlich so gut wie keine Promos) gerade den Mangel an Komponenten ausgleichen sollen und die BMW-Financials Kalkulationen mit den massiv steigenden Leasingfaktoren die Restwerte-Unsicherheit der Zukunft spiegeln.

Wenn der Sprit sich weiter verteuert und eventuell Verknappung durch Marktverschiebungen auftritt, die EU die Neuzulassung der Verbrenner tötet, die E-Autos weiter stark gefördert werden und sich die Ladeinfrastruktur verbessert, wird die Nachfrage nach gebrauchten Verbrennern in Zukunft stark sinken und die Restwerte derselben dadurch fallen.

BLP bezahlte in der BRD bisher niemand. Die BMW AG nicht, der Händler nicht und der Verbraucher auch nicht. Neuwagenrabatte lagen lange Zeit bei ca. 15%. Der Händler EK ist geheim, lag aber meiner Schätzung nach bei ca. 60-65% des BLP. Dazu kommt noch die Abnutzung der ersten 3 Jahre. Deswegen sehen wir 1-jährige im Markt mit ca. 65% des BLP und 3-jährige im Markt mit ca. 50% des BLP.

Geändert von fuzy (09.06.2022 um 08:16 Uhr).
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