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Alt 30.06.2021, 03:00   #1
JottEss
Mitglied
 
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Ort: Berlin
Fahrzeug: E32.730iA.03/1992, ich bin nur der Schrauber nicht der Besitzer
Standard Erfahrungsbericht KUNIFER Bremsleitungen im e32

Nach 5 Monaten Arbeit war heute endlich TÜV Termin. Genauer gesagt GTÜ Termin für unseren "Neuzugang" 730iA aus 92. Hier soll es aber nur um das Thema Kunifer Bremsleitungen gehen.

Material:
Kunifer Bremsleitung, meterware, Hersteller OJD
Verschraubungen Messing
Stahlflex Bremsschläuche, Hersteller Fischer-Hydraulik, Sonderanfertigung mit Messing Verschraubungen.

Da die vorhandenen Stahl Bremsleitungen vom HBZ zu dem Vorderrädern rostfrei waren wurden diese nicht erneuert. Nur die Bremsschläuche gegen Stahlflex getauscht.

Für die Hinterachse ab HBZ Kunifer, Stahlflex, Kunifer, Stahlflex. Leitungen jeweils einteilig entsprechend dem Original.

Die verwendete OJD Leitung muss trotz ABE vom Prüfer abgenommen, also "eingetragen" werden. In der ABE findet sich der Hinweis: Änderungsabnahme notwendig. Damit erfüllt die "ABE" eigentlich nur die Funktion eines Teilegutachten. Für die verwendeten Stahlflex Schläuche genügt die ABE.

Die Eintragung erfolgt jedoch unter Hinweis auf die verbauten Stahlflex Leitungen und ist in der Kombination auch zulässig.

Spannender war die Klärung der Frage: Mischinstallation mit Stahlleitungen. Im vorliegenden Fall konnte die Eintragung nur erfolgreich sein weil die jeweiligen Leitungsstränge vollständig in Stahl bzw Kunifer ausgeführt waren. Eine Mischung der Materialien in einem Strang ist nicht zulässig.

Die weiteren laut Montageanleitung vorgeschriebenen Auflagen wie Biegeradius und Befestigungsabstand konnten problemlos bei serienmässiger Leitungsführung eingehalten werden.

Der Vollständigkeit halber und gleichermaßen für Stahlleitungen gültig: Nur Bördelverbindungen zulässig, einstückeln von Leitungsteilen unzulässig, Schneidringverschraubungen unter allen Umständen verboten. Auf jedem Leitungsteil muss die aufgedruckte Beschriftung mit KBA Nr. vorhanden sein. Letzteres ist nicht ganz einfach weil die Beschriftung durch das Biegen und den Einbau schnell abreibt. Ein Streifen Tesafilm kann da Abhilfe schaffen.

Im Ergebnis möchte ich keine Stahlleitungen mehr einbauen. Kunifer biegt und bördelt sich erheblich leichter und wird mutmaßlich deutlich länger halten.

Da die vorliegende ABE bzw. die technische Untersuchung für die ABE von der GTÜ stammt und die Abnahme heute (zufälligerweise) ebenfalls von einem GTÜ Prüfer durchgeführt wurde konnte der Prüfer die Fragestellungen direkt telefonisch mit der Fachabteilung klären. Insofern gehe ich von der Richtigkeit der vorstehenden Informationen aus. Trotzdem natürlich ohne Gewähr ��.

Beste Grüße
Jürgen

Geändert von JottEss (30.06.2021 um 03:10 Uhr). Grund: Tippfehler
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