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Alt 07.12.2021, 13:09   #8
josefini1
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Hi,

220S war dann die Flosse, vermutlich.

Das Problem damals war ganz einfach das immer mehr aufkommende Streusalz im Winter, verbunden mit Sonderausstattung "ohne Hohlraumversiegelung" und schlecht gemachten Nähten und Falzen. Noch in den 50ern hat man die Karossen mit Öl und ähnlichem Zeugs behandelt, das lief auch in die Kanten und Ecken und schütze vor Nässe. Gegen Salz war es machtlos.

Alles andere sind Schauermärchen. Auch die vielgescholtenen Russen- oder auch DDR-Bleche gabs nur kurz und zwar eher mal Mitte der 70er: Stichwort VW Golf 1.....

Mercedes war dann beim 116er ziemlich weit vorne dabei, als es um Wachs in den Hohlräumen ging. Im Vergleich zu den Brot- und Butterwagen der 70er hielten sie auch doppelt so lange, das stimmt absolut. Späte Strichachter dagegen oder 123 so bis ca. 81 waren wieder böse Rostkisten, trotz Versiegelungen.

Mit der Fahrdynamik gebe ich Dir recht - 116er ist eine Schaukel ohne wenn und aber.

Und der 124er ist in der Tat immer irgendwie langweilig gewesen, wenn auch erzsolide und sehr haltbar. Er war halt der Beamte unter den Autos.
Einzig das Coupe finde ich hat Ausstrahlung.
Wie man einen 124er statt eines E34 oder später E39 nehmen konnte, blieb mir immer ein Rätsel.

Dein Vater scheint ja auch noch der Generation "Vorkrieg" oder "Weimar" angehört zu haben wie meiner, 1928 geboren. Diese Leute waren ganz anders gestrickt als heute. Man sparte auf etwas, was man wollte oder brauchte, kaufte es dann bar und erhielt und pflegte es, solange es sinnvoll war.
Mein Vater hatte insgesamt auch nur 7 eigene Wagen von 1953 bis 2020, als er dann starb. Man muß beachten, daß er Handelsvertreter war und im Jahr tlw. bis zu 30000 km fuhr. (Dazwischen war 1967 noch ein Ersatzwagen für wenige Monate (DKW F12), denn da baute er ein Haus und baute nebenher seinen DKW 3=6 nochmal auf - ein neuerer Wagen war wegen Hausbau nicht drin - es wurde mit jedem Pfennig gerechnet. Der F12 wurde dann wieder zum gleichen Preis verkauft.)

Ich selbst habe zu insgesamt 3 Wagen über die 2 Generationen eine besondere Erinnerung: Der Audi 100 C1, da ich hier in den 70ern die Leidenschaft fürs Schrauben entdeckte, dann den 525er E12, den ich mit neuerworbenem Führerschein etwas fahren durfte.

Von meinen ca. 35 Wagen habe ich einen in besonderer Erinnerung, den Audi 200 turbo von 1984, den ich 87 erwarb. Aus damaliger Sicht fast schon sowas wie ein Düsenjäger, einfach grandios. Und so fuhr ich ihn auch, deshalb war er 90 ziemlich hinüber......

Klasse war auch mein 10 Jahre gefahrener Alfa 166 mit 3,0 Arese v6. Sollte man ebenfalls mal besessen haben, finde ich.

vg Matthias K.
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