So, kurzes Update.
Habe nun das Gerät von WG Soft (inkl. den 20 poligen Adapter) gekauft, mittlerweile erhalten und auch bereits die ersten Daten ausgelesen.
Da bei meinem Laptop bereits der Akku platt ist (an der Stelle: wie ist das bei den E-Autos?) kaufte ich beim Media-Markt einen 300 Watt Adapter für 40 EUR.
Software mal installiert (das muss ich mir wegen Updates aber noch mal genauer ansehen) und 16 poligen Stecker neben den Getränkehalter eingesteckt. Dort lassen sich problemlos die, für mich relevanten Echtzeitdaten der Motorsteuerung auslesen. Folgende Werte interessierten mich:
- Trimmung kurzzeitig Bank 1
- Trimmung langzeitig Bank 1
- Trimmung Kurzzeitig Bank 2
- Trimmung langzeitig Bank 2
- Lambda Sonde 1 Bank1 (in der Hoffnung, dass das die vorm Kat ist)
- Lambda Sonde 1 Bank 2
Leider hat sich mein (befürchteter) Verdacht bei der Probefahrt bestätigt. Ich fahre ja mit Gas (ICOM Anlage) und hatte einen Motorschaden (dazu gibt's einen noch nicht fertigen Thread). Trotz neuer Kalibration, neuer Pumpe und neuem Setzen der Einspritzröhrchen (was nix mit den beobachteten Werten zu tun hat) ist's leider so, dass im Gasbetrieb der Motor Gefahr läuft zu mager zu laufen. Man sieht sehr schön, dass bereits bei relativ geringer Last die DME auf "fett" regeln muss (Adaptionswert geht deutlich rauf) und auch die Langzeitadaption in diese Richtung läuft. Nach dem Reset der Werte und einer etwa 40 km langen Versuchsfahrt war die Langzeitadaption bereits bei etwa plus 15-20%. Interessanterweise zwischen Bank 1 und Bank2 doch recht unterschiedlich. Die Kurzzeitadaption geht unter Last (keine Volllast, keine Höchstdrehzahlen) fast auf +25%. Im Leerlauf, oder bei Gaswegnahme ohne Schubabschaltung muss die DME dann auf "mager" regeln. Dies auch als Folge der Langzeitadaption. Der Wert ist dann gelegentlich auch in der Nähe von -25%. Wir bewegen uns alle ganz schön hart an den Regelgrenzen.
Die Langzeitadaption hat dann natürlich zu Folge, dass beim Starten (auf Benzin) viel zu viel Treibstoff eingespritzt wird, der Motor läuft zumindest eine Zeit viel zu fett. Dies kann uU auch den Ölfilm von der Zylinderwand waschen - nicht gut. Genau wie im Gasbetrieb aufgrund des uU zu mageren Gemisches die Verbrennung zu heiß wird und sich der Kolben zu weit dehnt und erst recht einen "Reiber" verursachen kann. Schuld ist nicht das Gas, sondern die Gasanlage. Die ICOM ist eigentlich, zumindest bin ich hier noch der Meinung, eine simple und eigentlich keine schlechte Anlage. Problem ist uU "nur" der Umrüster und die Detailqualität. Auch das eine Eigenüberwachung fehlt, ist ein Problem (wer hängt sich schon mit dem Laptop ins Auto?).
Eine Vergleichsfahrt mit Benzin zeigt übrigens keine wesentliche Trimmung. Die Adaption bleibt bei, vielleicht, +/-5%. Interessant war aber auch hier, dass ich zwischen Bank 1 und 2 eine unterschiedliche Adaption feststellen konnte - ob das mit den Lambdasonden zusammenhängt? Egal, ist nicht das Hauptproblem.
Die erste Konsequenz ist jedenfalls eine sehr vorsichtige Fahrweise im Gasbetrieb. Als zweite Konsequenz muss ich mich wohl um die möglichen Fehler kümmern. Die Pumpe selbst ist (fast) neu. Ich werde mir das demnächst mal ansehen. Vielleicht liegt das am Druckregler.
Jedenfalls funktioniert die Software und das Auslesen. Die 20 polige Steckervariante habe ich noch nicht probiert. Dort sollen sich ja mit der WG Soft alle Steuergeräte auslesen lassen. Werde ich bei Gelegenheit noch testen, aber weshalb sollte das nicht funktionieren?
VG
Klaus