Das Petrolhead-Akku-Auto-Experiment

[Claus]

Zitat von BMW0026

Seine Fragestellung ist doch schon nicht sachlich, also kann man da keine sachliche Antwort erwarten. Ich sehe es nicht als Schande an und schon gar nicht als Stromverschwender.

Deutsch ist nicht seine Muttersprache, also unterstelle ich ihm erstmal keine provokativen Absichten. Viele Feinheiten einer Sprache wie Unterton usw., können wir Native Speaker erkennen, aber ein Ausländer nicht so wirklich.

Außerdem ist seine Frage durchaus berechtigt.

Im Übrigen stimme ich dir zu, batteriebetriebene E-Autos von heute können nur eine Übergangslösung oder ein Teil der künftigen Mobilität sein. Deshalb bezweifle ich auch, dass in Brüssel wegen 2030 das letzte Wort gesprochen wurde. Die dafür verantwortlichen Politiker sind bis dahin längst nicht mehr im Amt, es kommen andere und können solche Vereinbarungen von jetzt auf gleich aushebeln. Vor allen Dingen dann, wenn sich die Energieverhältnisse so schlagartig ändern wie gerade jetzt. Da gehe ich übrigens jede Wette ein!

[altbert]

Bis dahin haben wir sowieso den Flux-Kompensator, und alle Probleme sind gelöst…

Live long and prosper. 🖖

[Andrzej]

Zitat von BMW0026

Seine Fragestellung ist doch schon nicht sachlich, also kann man da keine sachliche Antwort erwarten. Ich sehe es nicht als Schande an und schon gar nicht als Stromverschwender.

Seit einigen Wochen sind wir in Europa gewarnt wegen moglichen blackouts, die nicht paar Stunden aber mehrere Tage dauern sollten. Diese blackouts nicht von Stromueberfluss kommen werden, oder?
Wenn europaeische Politik Reduzierung von 15% verlangt und das nicht nur privat aber auch geschaeftlich, dann fahren und tanken von Elektrofahrzeugen als reine Stromverschwendung eingestufft werden kann.
Und noch eins: egal ob jemand mit R4, R6, V6, V8 oder V12 faehrt, fosille Brennstoffe gibt's doch auf den Markt in Ueberfluss, vorausgesetzt aber, das nirgendwo gestreikt wird, wie das jetzt in Frankreich der Fall ist...

[Claus]

Zitat von Andrzej

Seit einigen Wochen sind wir in Europa gewarnt wegen moglichen blackouts, die nicht paar Stunden aber mehrere Tage dauern sollten. Diese blackouts nicht von Stromueberfluss kommen werden, oder?

Lass sie doch. Manche werden es erst begreifen, wenn sie mit kaltem Ar.sch im Dunklen sitzen.

Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt, aber dieses überhebliche Volk hier in Deutschland ist in jeder Hinsicht speziell, geht gerne Alleinwege, fühlt sich allen anderen überlegen (= als einziges Land in Europa nie endende Corona-Maßnahmen) und ist nicht lernfähig. Der Leidensdruck ist noch viel zu niedrig.

Wenn ich 1 Stunde wegfahre, bin ich in den Niederlanden, treffe auf freundliche Menschen ohne Masken und fühle mich in einer anderen Welt. Ist manchmal eine richtige Wohltat, während sich hier die Gesellschaft immer weiter spaltet: Egal, was ich in einem Forum schreibe, es findet sich IMMER einer, der mich dumm anmacht (das ist jetzt nicht auf dieses Forum bezogen). So etwas kennen die Niederländer nicht (und die Polen vermutlich auch nicht).

[Andrzej]

Zitat von Claus

So etwas kennen die Niederländer nicht (und die Polen vermutlich auch nicht).

Leider nicht Claus, wir sind genauso, oder sogar noch breiter/tiefer gespaltet als Ihr

[BMW0026]

Zitat von Andrzej

Seit einigen Wochen sind wir in Europa gewarnt wegen moglichen blackouts, die nicht paar Stunden aber mehrere Tage dauern sollten. Diese blackouts nicht von Stromueberfluss kommen werden, oder?
Wenn europaeische Politik Reduzierung von 15% verlangt und das nicht nur privat aber auch geschaeftlich, dann fahren und tanken von Elektrofahrzeugen als reine Stromverschwendung eingestufft werden kann.
Und noch eins: egal ob jemand mit R4, R6, V6, V8 oder V12 faehrt, fosille Brennstoffe gibt's doch auf den Markt in Ueberfluss, vorausgesetzt aber, das nirgendwo gestreikt wird, wie das jetzt in Frankreich der Fall ist...

Ich weiß nicht ob Du meinst, dass "Dein" Kraftstoff von einer Fee oder einem Einhorn aus der Erde geholt und verarbeitet wird.
Nur zur Info, damit wir über das gleiche sprechen. Um einen Liter Benzin oder Diesel herstellen zu können, benötigt man im Schnitt 1,5 kW/h Strom. Bei einem Fahrzeug was 10 Liter verbraucht, werden also nur in der Raffinerie über 15 kW/h Strom verbraucht, damit das Fahrzeug die 10 Liter verfahren kann. Die Förderung kostet noch einmal Strom, der Transport, die Tankstelle und und und....

Ich gehe mal von 1. Mio. zugelassenen E-Fahrzeugen aus und ca. 55. Mio. zugelassene Kraftfahrzeuge in der PKW Klasse aus.

Jetzt rechne mir mal vor, wer jetzt hier der Stromverschwender ( das war Deine Wortwahl ) ist und wo das größte Einsparpotential liegt. Ich denke nicht bei den 1 Mio. E-Fahrzeugen, sondern eher bei den V6/V8/V12 Benziner Fahrzeugen.

Ich habe kein Problem damit, sparsamer mit dem Stromer zu fahren und so ca. 1,5 kW/h weniger auf 100 KM zu verbrauchen. Das wäre eine Ersparnis von ca. 10%. Mehr ist meiner Meinung nach bei mir nicht drin. Wenn die 55 Mio. Fahrzeuge mit Kraftstoff, auch 10% einsparen, kommen wir der ganze Sache doch schon näher.

[starcourse]

Ich hass ja solche Rechnungen!
Als würde die Produktion von Strom nix kosten und der Transport ist ja auch nicht für lau, zukünftig reden wir von ganz vielen Speichermodulen, die es auch nicht ohne Footprint gibt!
Mir ist da zuviel cherrypicking auf allen Seiten, sei es nun bei den Petrols wie auch den Ökos.
Mich erinnert das fatal an die Smog-, Saurer-Regen-, Waldsterben- und Ozonlochdiskussionen. Obwohl uns der nahe Weltuntergang prophezeit wurde, sind wir ohne Jute, Müsli-Zwang,unbehandelte Weichholzmöbel und mit Klimaanlagen in das 21. Jahrhundert gestolpert.
Im Wesentlichen doch deshalb, weil wir in der Vergangenheit technologieoffen waren.

Warum sollte das also bei Autos nicht funktionieren??
Ich persönlich kann zu Hause laden, mein Arbeitsweg beträgt 30 km einfache Strecke. Wäre zum Zeitpunkt des Golf-Erwerbs ein E-Auto schnell und auch zu einem akzeptablen Kurs verfügbar gewesen, hätte ich eines geleast/gekauft. War aber es nicht. Und ich zahl auch keine 500 Tacken netto für eine Golf-Klasse pro Monat oder warte 18 Monate auf das zweifelhafte Vergnügen.
Der an und für sich schon unverschämten Frage, ob solche Autos noch zeitgemäß sind, begegne ich immer mit der Bemerkung: "Klar, es sei denn sie bauen mir ein E-Auto, dass ich sofort haben und auch noch bezahlen kann!"

Das mit der Sparerei ist auch so eine Sache. Die aktuelle Verkehrslage im Ruhrgebiet verhindert jedenfalls ungewollt irgendwelche Raserei, das Potential fällt also weg. Während man sich von Ministau zu Ministau hangelt, weil irgendwelchen Deppen immer an der Schlange vorbei müssen, um sich ganz vorne reinzudrücken, bleibt auch keine andere Variante als hilflos der steigenden Verbrauchsanzeige zuzusehen.
Mir morgens mit Bus und Bahn mit verschnupften, stinkenden, telefonierenden oder verkappten DJ Passagieren die allfälligen Keim- und Virusinfektionen abzuholen und völlig entnervt auszusteigen, ist ebenfalls keine wirkliche Alternative. Unabhängig davon, dass jeden zweiten Tag irgendwas wegen irgendwas ausfällt und der Stationssprecher sein Bedauern ausdrückt.
Im Büro sitze ich als bekennender Warmduscher brav mit meinen 19° und Pullöverchen, die Wärmepumpe zu Hause muss auch nicht mehr als 20° liefern. Nachdem ich die Anzahl der Stromverbraucher in meinem Haus zusammengezählt habe, habe ich mich auch von dem Gedanken eines Notstromaggregates verabschiedet (die sind dann richtig teuer) und ansonsten komme ich gar nicht an die Kabel von Kühlschrank, Herd, Heizung und Co.
Sollte es also zu Blackouts kommen, werden wir mit Taschenlampen, Kerzen, Powerbanks und Kurzwellenradio sowie einem halben Wändchen Kaminholz auskommen müssen, in dem guten Bewusstsein, nicht mehr zur Energiebremse beitragen zu können. Gekocht wird dann draußen auf dem Gasgrill.
Nach meiner persönlichen Einschätzung wird diesen Winter nicht allzuviel passieren, da hat die Gas-Mafia nicht richtig aufgepasst. Tatsächlich sind die Speicher voll, die Franzmänner reparieren fleißig ihre AKW, Kohle zum Verstromen scheint auch genug da zu sein, unsere AKW werden sie auch irgendwie über den Winter bringen. Gut vielleicht drehen uns Saudis und ihre Genossen aus der OPEC noch etwas mehr Öl ab und Benzin wird rationiert, aber mehr sollte da nicht kommen.
Ich fürchte den Winter 23/24, die werden uns nicht nochmal die Speicher voll laufen lassen. Und solange wir Europäer nicht den Bohrer in die eigene Scholle drücken und fracken, pumpen, fördern und diesbezüglich mal endlich aus dem Quark kommen, könnten wir die nächsten Jahre wie die Neandertaler leben, es wird trotzdem nicht reichen mit der Sparerei. Egal ob da jetzt ein Tesla in der Einfahrt steht oder ein Dodge RAM.
BTW: Wie sparen eigentlich E-Biker???

[Claus]

@starcourse

Wie immer in einer klaren, deutlichen und unterhaltsamen Sprache auf den Punkt gebracht!

ÖPNV? Mir reichen die Gestalten, die ich insbesondere abends an den Haltestellen sehe. Da sind Typen dabei, zu denen ich im realen Leben mindestens drei Meter Abstand halten möchte. Ohne Pumpgun unter dem Mantel betrete ich solche "Fahrzeuge" nicht.

[wolfgang]

Zitat von Claus

@starcourse

Wie immer in einer klaren, deutlichen und unterhaltsamen Sprache auf den Punkt gebracht!

ÖPNV? Mir reichen die Gestalten, die ich insbesondere abends an den Haltestellen sehe. Da sind Typen dabei, zu denen ich im realen Leben mindestens drei Meter Abstand halten möchte. Ohne Pumpgun unter dem Mantel betrete ich solche "Fahrzeuge" nicht.

Ich stimme euch beiden zu

[JRAV]

In diesem Fred sollte es ja eigentlich um die Erfahrungen mit dem Auto gehen und nicht um Politik und den ganzen Öko-Scheiß.

Da darf die Moderation von mir aus gerne mal ein wenig moderieren.

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Nach über 6.000km in einem Monat zwischen Lehrte, Konstanz und Dubrovnik bin ich wieder um einige Erfahrungen reicher.

Ja, man kommt mit einem Tesla bis nach Dubrovnik. Sogar erstaunlich problemlos. Wenn man nicht gerade an einem (inzwischen reichlich teuren) Supercharger laden muss, kommt man auch mit den Ladesäulen von Elen gut zurecht. Gratis parken und preiswert oder gar kostenlos laden, und das an bliebten Locations!

Nur die Rückfahrt war dann trotz Gratis-Akkuladung durch den Vermieter eher anstrengend. Vor der Hinfahrt wussten wir, welche Supercharger gut und welche eher mäßig waren. Und die meisten sind eher mäßig, befinden sich gerne auch mal hinter einer Schranke auf dem Hinterhof eines Hotels - oder einer Heilanstalt.

Wenn Du um 9 Uhr abends in Lubljulana im Regen einen Supercharger suchst und noch bis Salzburg musst - ja, dann wünschst du dir einen Diesel. Wenn du dir die Spritpreise ansieht, dann eher nicht.

Fahren ist kein Ding. In Kroatien fährst du deine 150km/h und erreichst ohne Probleme einen Schnitt von 130 km/h. In Deutschland ist der Schnitt deutlich niedriger, und statt 250km Reichweite kommst du tatsächlich 350km weit. Auf deutschen Autobahnen, wohlgemerkt. Und ja, wo es geht fahr ich 180-200...geht nur fast nie.

What else? Tesla Vision nervt. Bei Tesla Vision wird das Radar durch die Kamera ersetzt, statt maximal 150 km/h sind jetzt mit Autopilot nur noch 140 drin.

Mit im Paket gibt es Auto-Fernlicht, das gezielt entgegenkommende Fahrer blendet, wenn auch nicht mehr gar so schlimm wie früher. Betätigt man die Scheibenwaschanlage, beschwert sich das System über schlechte sicht

Das einzig Positive ist, dass das Auto sich inzwischen erstaunlich gut in Baustellen zurechtfindet und zwischen all den Markierungen eine Linie findet.

Und der Rest der Welt?

Fährt Tesla. Zumindest die Leute auf der Tagung von IT-Fachleuten in Konstanz, auf der ich neulich war. Am nächsten Tag war der Spuk vorbei, es herrschte ein fröhliches Tröten und Röhren, und mein Tesla fand sich umgeben von ca 40 Fahrzeugen der Marken Aston Martin und Maserati. Ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich für meinen vulgären Ami-Schlitten ohne jede Kultur geschämt habe

Auf der Rückfahrt haben wir in Sindelfingen noch einen tollen Supercharger entdeckt: bei MotorCity. Und da war gerade ein Tuning-Event im vollen Gange. Natürlich bekamen wie Plätze in der ersten Reihe der Ladesäulen, und es war uns angesichts der vielen röhrenden automobilen Schönheiten auch anfangs etwas peinlich, aber die Leute hatten erstaunlicherweise überhaupt kein Problem mit uns.

Und meine Nachbarn? Fahren plötzlich alle E-Autos. Also nicht alle. Aber recht viele. VW ID4, Hyundai Ionic 5, Fiat E500, Audi Q4 E-tron und natürlich Tesla, sie sich vermehren wie die Kanickel.