Motorruckeln...zum Verrücktwerden

[DVD-Rookie]

Hi Franz,

"Besser wäre ein Manometer dessen Gehäuse ebenfalls am Unterdruck angeschlossen ist." Naja, das würde für die Messung nichts bringen. Denn durch die Unterdrucksteuerung des Kraftstoffdruckreglers will man ja nur folgender Tatsache Rechnung tragen:

Bei geringer Belastung ist der Unterdruck groß und die benötigte Einspritzmenge gering --> Benzindruck wird herunter geregelt.

Bei hoher Belastung fast kein Unterdruck und benötigte Benzinmeneg groß --> Benzindruck wird auf den vollen Betriebsdruck geregelt.

Die Feineinstellung der benötigten Benzinmenge wird dann über die Öffnungsziten der ESV realisiert.


Die bekannten Werte sind der Benzindruck im Leerlauf und der Benzindruck bei abgezogener Unterdruckleitung zum Druckregler (entspricht simulierter Vollast), nun muß der Benzindruck auf das Nenndruckniveau steigen. Mißt Du jetzt mit einer Meßuhr, deren Gehäuse im Unterdruckliegt, bekommst Du völlig falsche Werte. Es muß ja der absolute Überdruck und nicht ein relativer Druck gemessen werden.

Solche Uhren gibt es beispielsweise im Flugzeug, hochempfindlich, zur Messung der Flughöhe; da die Sache vom Pitotrohr her um den Staudruck verursacht durch die Geschwindigkeit relativ zur umgebenden Luft korrigiert werden muß, benötigt man diese Meßmethode.


Gruß


Harry

[FranzR]

Hast du den Druck mal bei laufendem Motor gemessen?

Schon mal überlegt daß bei Anschluß des Reglers an der Atmosphäre beim Gasaufreißen sonst blitzartig der Einspritzdruck abfällt und der Motor zu mager läuft?

Angenommen:
Einspritzdruck +3,5 Bar gegen Atmosphäre
Saugrohrdruck -0.2 Bar gegen Atmosphäre
Einspritzdruck (vor / hinter der Düse) 3,7 bar. Gegen Atmosphäre 3,5 Bar.
Es bringt nichts Sachen gegen etwas zu messen was nicht direkt beteiligt ist. Die Düse kennt nur den Einspritzdruck und den Saugrohrunterdruck. Der Umgebungsdruck spielt für die Düse keine Rolle.

Nachdem für den Benzindurchsatz grundsätzlich nur relevant ist, wieviel Druck vor und hinter der Düse ist, muß der Regler genauso arbeiten, will er nicht nach dem Mond gehen. die Durchflußmenge durch die Düse ist nur davon abhängig wieviel Druck vor und hinter der Düse ist. Druck an anderen Stellen im Auto spielt keine Rolle.

Durch diesen Kunstgriff ist erstmal eine verläßliche Basis für die Benzinmenge gegeben. Diese wird nach der gemessenen Luftmenge über die Einspritzdauer angepaßt.
Natürlich spielen auch noch andere Umstände wie der Lastzustand für die Einspritzmenge eine Rolle.

Überlege mal ob ich hier nicht recht haben könnte

P.S. das mit der Höhenkorrektur des Pitotrohres wußte ich nicht, ist aber interessant
Ich habe mich in letzer Zeit halt mehr mit Motoren als mit Rohren beschäftigt

[DVD-Rookie]

Hi Franz,


wenn Du das Gaspedal plötzlich herunterdrückst öffnest Du damit die Drosselklappe und die sofort nachströmende Luft baut den Unterdruck ab, der dann praktisch dem atmosphärischen Druck entspricht. Damit regelt der Benzindruckregler dann den Benzindruck nach oben.

Aber eine Sache ist klar: Das ist ein mechanisches System und das hat eine Trägheit (wie auch die Luftsäule einen Moment braucht, um den Unterdruck auszugleichen).

Reißt Du jetzt plötzlich die Drosselklappe voll auf, dann dauert der Druckausgleich schon einen Augenblick, ich denke das meinst Du, oder? Aber auch der Motor ist träge, wenn Du ihm jetzt plötzlich volle Füllung anbietest, dann dauert das auch einem Momnet, bis er mit Drehmoment- und damit Drehzahlsteigerung darauf reagieren kann.

Gruß


Harry

[FranzR]

ich glaube im Grunde haben wir nur den gleichen Sachverhalt unterschiedlich ausgedrückt. Kann das sein?

[DVD-Rookie]

Hi Franz,

prinzipiell schon, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Viele Grüße


Harry

[FranzR]

der Unterschied ist der Denkansatz.
Du gehst von unterschiedlichen Drücken aus, wie das z.B. auch im Bentley beschrieben ist.
Aber der einzige Grund für die unterschiedlichen Drücke gegen Atmosphäre ist der Umstand daß der Druck gegen die Atmosphäre sowas von egal ist.

Wichtig ist doch nur der Unterschied zwischen Benzinleitung und Saugrohr. Dieser Druckunterschied läßt das Benzin fließen.

Ich habe mehr vom Verständnis her argumentiert, deine Argumentation trifft mehr die Testmethode die mit einem normalen Druckmesser möglich ist.

Die Dynamischen Effekte beim Lastwechsel sind mir dabei erstmal egal.

Könnten wir uns denn darauf einigen??

[DVD-Rookie]

Hi Franz,

wir brauchen uns doch gar nicht um Details den Kopf heiß zu reden oder gar streiten - das ist das letzte was ich will. Wir wollen uns gegenseitig möglichst günstig helfen und ein wenig Theorie darf auch dabei sein - das gibt die notwendige "Würze".

Ich schalge vor, die leidige Druckdiskussion einfach auf sich ruhen zu lassen und erst dann wieder auszugraben, wenn uns das alle weiterbringt.

Erzähl mir lieber von Deinen anderen V8-Projekten, ok?


Viele Grüße


Harry

[FranzR]

ich denke wir sind im Prinzip sowieso einer Meinung.
Es sind wohl nur die Ausdrucksweisen verschieden.
Ich hege auch keinen Groll


Der Thread ist sowieso interessant, weil er nahezu deckungsgleich mit meinem Fall zu sein scheint. Ich werde Wohl oder Übel auch mal alle "preiswerten" Teile austauschen, bevor ich in die Werkstatt (€€.....) gehen muß.