Fahrbericht i3

[TrapperTomBox]

In den letzten zwei Tagen hatte ich Gelegenheit, den i3 im Alltagsbetrieb Probe zu fahren. Vorher bot man mir nur eine einstündige Probefahrt an, was mir nichts nützte. Jetzt konnte ich einen Werkstattaufenthalt in der Niederlassung Berlin nutzen, um das neue kleine Gefährt zu testen.

Es handelte sich um die Variante mit Range Extender.

Die Verarbeitung war sehr gut, allerdings wirken die Innenverkleidungen aus
Recycling-Material billig und unpassend. Die Idee, damit den Öko-Gedanken gestalterisch zu betonen, halte ich für sehr weit hergeholt. Die Sitzgestaltung ohne Leder gefiel mir recht gut.

Die Sitze sind sehr bequem und rasch einzustellen. Auch bei meiner Körpergröße (194 cm) und nicht gerade M-Format saß ich durchgängig bequem und entspannt.

Der wesentlichste Faktor zu dieser Entspanntheit war allerdings das Fahren mit dem i3, der einen fast gar nicht mit Geräuschen belästigt. Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit kamen mir die Autos mit Verbrennungsantrieb bereits sehr veraltet vor.

Nach vollem Aufladen an der Haushaltssteckdose über Nacht, startete ich am Morgen mit einer angezeigten Reichweite von 122 km im Comfortmodus, die dann nach einigen Beschleunigungsexzessen aus purer Freude am Fahren auf 110 km zusammenschmolzen.

Die Bremse wird dank starker Rekuperation kaum noch benötigt. Auch das Mitschwimmen im Verkehr gelingt damit im Stadtverkehr fast spielerisch ohne Bremsmanöver. Überholmanöver sind, auch auf der Landstraße, sehr schnell getan.

Auf der Landstraße und Autobahn fallen recht hohe Windgeräusche auf.

Die Bedienbarkeit ist intuitiv, der sehr futuristisch geratene Wählhebel, an dem man zwischen den Fahrstufen entscheiden kann und die Parkstellung eingibt, wirkte auf mich ergonomisch nicht vollständig gelungen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Vom Motor ist bei steigender Geschwindigkeit nur ein dezentes Pfeifen zu hören, was nie aufdringlich wird.

Auf Landstraße oder Autobahn kann man den Range Extender zuschalten und die Option "Ladestand halten" wählen. So gewinnt man mit den 9 Litern Benzin im Tank eine zusätzliche Reichweite von ca. 100 km und kann im Stadtverkehr rein elektrisch fahren, was für Pendler, die weiter weg wohnen, von Interesse sein dürfte. Der RE lädt ausschließlich die Batterie, einen Kraftschluss zu den Rädern gibt es nicht.

Stauraum im Kofferraum ist sehr begrenzt und für den echten Großeinkauf kaum geeignet.

Bezeichnend die Situation in der Niederlassung bei Abgabe: Zwei der Ladesäulen waren mit Verbrennern zugeparkt.

Fazit:
Etwas weniger rein elektrische Reichweite, als ich erwartet habe. Für meine Erledigungen und einen Arbeitstag in der Stadt und im Nahbereich das ideale Fahrzeug, zumal der 12-Zylinder im Stadtverkehr insbesondere bei Stau einen sehr großen Durst hat. Aber davon abgesehen hat mich diese völlig entspannte, stressfreie, im Bedarfsfall aber gleichzeitig total spritzige Fortbewegung begeistert.

Sobald die häusliche Ladeinfrastruktur geschaffen ist, werde ich wohl zuschlagen!

Wäre schön, wenn die Politik in Deutschland jenseits von bloßen Absichtserklärungen und Worthülsen mal etwas Praktisches auflegt wie ein echtes Förderprogramm oder einen KfW-Kredit für Elektrofahrzeuge.

Nochmals Dank an Herrn Rädel von der Niederlassung Berlin für das auch im Umfeld entspannte Arrangement. Meine unbedingte Empfehlung im Falle eines geplanten Neuwagenkaufs mit dem Propeller!

[Nera Espada]

Das kann ich alles bestätigen, war in Dresden und Umgebung unterwegs.
Er hat Laune gemacht, völlig abgekoppelt von der Außenwelt, Beschleunigungsorgien an der Ampel . Materialien fande ich auch bisschen unpassend. Bedienung war einfach und von der Lautstärke sehr angenehm. Lenkradius war klein, also meine damit das, der Wendekreis unter 10m ist. Kofferraum empfande ich bisschen klein. Wählhebel für die Schaltung hätte man auch anders lösen können, wirkt klobig. Auf der Autobahn konnte man entspannt mitschwimmen. Wie es mit der Reichweite aussieht, kann ich nicht sagen, da ich nur 2h gefahren bin. Die Sitze waren sehr bequem, aber geben nicht viel seitenhalt. Das man ohne die Bremse selber zu betätigen zum stehen kommt und recht zügig, war ungewohnt, aber kam schnell zurecht, Bremslicht geht auch immer dabei an. Windgeräusch gibt es jenseits der 100 erst. Hinten sitzt man relativ beengt, so wie in meinem 1er würde ich sagen. Türkonzept finde ich nicht so toll, hinten gehen die nur auf, wenn vorne auf ist.

[turbinenhalle]

Ich hatte das Vergnügen von Montag bis Freitag einen zu fahren - und war wirklich hellauf begeistert.

Es ist zwar schon einige monate her, erinnere mich aber immer noch gerne zurück.

Ich bin dankbar bei dieser Firma zu arbeiten.

[Captain_Slow]

Bin ich der einzige der ihn mega hässlich findet ? Wie sind da so die Reaktionen wenn man damit unterwegs ist ?

Zitat von Captain_Slow

Bin ich der einzige der ihn mega hässlich findet?

Wie sind da so die Reaktionen wenn man damit unterwegs ist ?

Würde mich auch Wunder nehmen. Letztens tauchte der HLKS Ingenier mit einem i3 bei dem Termin in Basel auf, der Architekt war hellauf begeistert. Obwohl der Fahrer zugeben musste die 150km zurück im Regen werden wohl nicht reichen, ohne Range Extender Das ist ja noch schlimmer als mit den lächerlichen kleinen Tanks in den heutigen Autos

[Marks]

Schön ist in meinen Augen anders.

Ich hatte den aber letztlich in der Stadt vor mir.

Der flitzt wirklich überraschend schnell von der Ampel weg.

Wie schnell ist der denn auf 50 km/h?

[turbinenhalle]

Naja - Schön... ist eben der erste eine neuen Zeit
Die leute werden sich dran gewöhnen.

beschleunigung liegt meines wissens knapp über 7 Sekunden auf 100. Kommt aber subjektiv krasser vor. mein 1,3Tonnen Passat mit 1.8T und 210kw kommt ihm trotz leistungsplus bis 100 kaum nach - naja ich muss eben schalten und habe kein heckantrieb.


Ich habe das diese woche mind. 15 mal erlebt - was du hast nen i3? naja interessiert mich eigenltich nicht aber egal zeig mal her - und dann kam der AHA effekt. Ist eben nicht wie die anderen elektroautos - er ist einfach nicht nur zum Sparsam fahren gut!

Ich hatte ca. -2 bis +5 Grad wo ich ihn hatte - man kann ihn an der Steckdose vorheizen lassen. Steuerbar vom Smartphone/Tablet

Reichweite:

war bei sehr zügiger fahrweise und 2/3 Autobahn ca. 100km.
Wenn ich über landstraße in die Arbeit gefahren bin zügig also autos/lastwägen überholen und ampelstarts waren es 120km
Alles auf comfort gefahren.
Bei alltagsfahrweise auf eco pro sind 150 drin.
Bei Sparsamer fahrweise müste man auch die 170 erreichen - nie ausprobiert weil:

Hatte keinen Range extender - Tanken kostet nix(in der arbeit garnix und zuahuse fast nichts) also warum sparsam fahren?
Und man kann bei BMW direkt vorm haupteingang Parken - DICKER PLUSPUNKT

Keine wartungskosten! Der erste offizielle Termin lt. Fahrzeugmenü ist Tüv nach 3 Jahren.

[sexus]

Zitat von turbinenhalle

Naja - Schön... ist eben der erste eine neuen Zeit

Das würde ich eher dem Tesla unterstellen

[Claus]

Na ja, was heißt schon schön? Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Der Eine heiratet eine Frau, die er schön findet, und ein Anderer würde mit dieser Frau nicht mal Kohlen aus dem Keller holen.

Aber bei den ganzen optischen Asphaltblasen, die einem heute teilweise zugemutet werden (die Asiaten können einfach keine optisch ansprechenden Autos bauen), fällt der i3 nicht allzu weit ab...

[Jippie]

Nur weil BMW endlich mal die Zeichen der Zeit erkannt hat, würde ich hier nicht gerade von einer Innovation sprechen. Wie schon jemand anderes sagte: Die Maßstäbe in diesem Bereich werden wohl eher von z. B. Tesla gesetzt. Warum kommen andere nicht mal annähernd an deren Reichweite? Obwohl das Model S deutlich schwerer ist, liegt die realistische Reichweite im Alltag bei rund 350 Kilometern.
DAS ist doch mal ne Hausnummer.