Hallo,
ich hab letzte Woche einen BMW 740 aus der Schweiz nach Deutschland importiert. Da ich davor sehr verunsichert war, wie der Ablauf ist, wollte ich hier kurz meine Erfahrung schildern.
Welches Kennzeichen?
Dazu gabs viele Aussagen. Ich bin schlussendlich mit einem deutschen Kurzzeitkennzeichen gefahren. Die 340 CHF (oder mehr) für ein schweizer Zollkennzeichen waren mir zuviel. Es gibt auch noch die Möglichkeit einer Tageszulassung in der Schweiz.Soweit ich weiss, ist man auf jeden Fall versichert, ich hatte auch einen grüne Versicherungskarte für die Schweiz. Der Zoll hat auch nicht gemeckert.
Zoll:
Für die Zollpapiere empfehle ich sehr die Inanspruchnahme einer Zollagentur. Die Leute von der Spedifa (
Ausfuhr Schweiz, Einfuhr Deutschland, Einfuhr Schweiz, Grenzspedition, Speditionen Schaffhausen, Transit EU - Spedifa GmbH) waren sehr hilfsbereit. Die Zollagentur. bereiten die Papiere für den Zoll vor. (Ich brauchte das Formular EUR.1, das besagt, dass das Auto ursprünglich aus Deutschland kommt, und ich damit nicht die 10% Zoll bezahlen muss, die bei einem Import eines Autos nach Deutschland anfallen. Dieses Formular wird von den Schweizern abgestempelt und dann von Deutschland anerkannt. Die Zollagentur, bei der ich war, brauchte dafür eine Vollmacht vom schweizer Eigentümer und bestimmt den Warenursprung wohl aus der Fahrgestellnummer. (Beispiel:
http://www.spedifa.ch/dl/Vollmacht.doc.pdf)
Ablauf:
Mein schweizer Verkäufer hatte 2 Tage vorher den Kaufvertrag plus Vollmacht an die Zollagentur gefaxt.
Bei der HUK24 hab ich unter Angabe der Fahrgestellnummer eine Versicherung für ein Kurzzeitkennzeichen angefordert. (geht nur mit Abschluss der weiterführenden Versicherung auch bei der Huk24). Kurzzeitkennzeichen am Tag vor der Abreise geholt.
Die Schweizer Nummerntafeln sind kleiner als die deutschen, deshalb habe ich mir vor der Abreise noch schnell 2 deutsche Kennzeichenhalter gekauft. (steht leider Opel drauf). Ansonsten wird die Montage der Kennzeichen schwierig.
Dann in der Schweiz das Auto abgeholt. Der Verkäufer hat es abgemeldet und mir den abgestempelten Fahrzeugausweis mitgegeben. Kennzeichen dran und los gehts Richtung Grenze.
In Thayngen fährt man auf der LKW Spur bis zur Grenze vor und hinter der letzten Tankstelle sind dann die Zollagenturen. Auto dort abstellen, zur Zollagentur und dort seine vorbereiteten Papiere abholen. Der Kostenpunkt der Agentur war bei mir 85 Euro.
Mit den Papieren dann zu Fuss in das Zollhaus. Dort sind die schweizer Zöllner gleich gegenüber zu den deutschen. Also erst vom schweizer alles abstempeln lassen, dann gehts zu den deutschen. Ich musste noch mein Auto vorfahren, die Fahrgestellnummer wurde kontrolliert. Danach die Einfuhrumsatzsteuer in BAR entrichtet, nochmal zur Zollagentur um einen Beleg über die Einfuhrumsatzssteuer zu bekommen, und dann konnte ich weiterfahren.
Die Zollformalitäten waren innerhalb von 30 minuten erledigt. Es war auch nichts los. Es war Freitag abend um 17.15.
Ich hoffe, ich konnte jemanden mit der Beschreibung helfen...
P.S.: Bis zu einem gewissen Kaufbetrag braucht man das Fomular EUR.1 nicht, es reicht dann eine Satz im Kaufvertrag.