Synthetischer Kraftstoff ab 2010 - Interview mit Bundesverkehrsminister Tiefensee
Die Einführung von synthetischen Kraftstoffen, hergestellt aus Biomasse, ist nur noch eine Frage der Zeit. "Wir gehen davon aus, dass erste roßtechnische Anlagen ab dem Jahr 2010 synthetischen Kraftstoff produzieren werden", sagt Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee im Gespräch mit auto motor und sport.
Würden alle Optimierungspotenziale ausgenutzt, so Tiefensee weiter, könnten die Produktionskosten von einem Liter Kraftstoff aus Biomasse auf unter 80 Cent gesenkt werden. Mit der Einführung des Biokraftstoffquotengesetzes zum 1. Januar 2007 soll die Entwicklung der Biokraftstoffe der zweiten Generation eine verlässliche Perspektive erhalten.
"Vorausgesetzt, die EU-Kommission stimmt zu, bleibt es bis 2015 bei einer degressiven Steuerbegünstigung". Reiner Biokraftstoff wird darüber hinaus bis 2011 steuerlich begünstigt. "Das gibt der Fahrzeugindustrie und den Kraftstoffproduzenten eine verlässliche Basis", sagt Tiefensee.
Nach einer aktuellen Studie könnten rund 20 Prozent des heutigen Kraftstoffverbrauchs mit einheimischer Biomasse in großtechnischer Produktion gedeckt werden, wenn die Biomasse vollständig für die Kraftstofferzeugung eingesetzt würde.
auto motor und sport gibt in seiner aktuellen Ausgabe (2/07 vom 03.01.2007) einen umfangreichen Überblick über den Stand bei der Erforschung und der Nutzung alternativer Kraftstoffe. Dem Biomass-To-Liquid-Verfahren (BTL) werden dabei die größten Chancen eingeräumt. Alternative Kraftstoffe sind auch ein Schwerpunkthema beim fünften World Mobility Forum am 30. Januar 2007 in Stuttgart - veranstaltet von der Motor Presse Stuttgart.
Quelle: ams
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