Tut mir leid, aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur empfehlen zu zahlen.
Mir ist vor Jahren mal etwas passiert, was eher ins Reich der Mythen und Sagen passen würde:
Es fing mit einem klitzekleinen Parkverstoß an:
- mein blauen (merken, später wichtig!) Golf II verkehrt abgestellt (stimmt!)
- abgeschleppt worden
- keiner wußte, wohin, auch die Polizei nicht
- selbst alle Abschleppunternehmen abgeklappert und ihn endlich gefunden
- leider keine 500 Märker passend dabei, daher den Wagen nicht bekommen (hier fängt´s mit der Widerrechtlichkeit an!)
Tage später kam der Bescheid:
- 2 Seiten auf EIN Blatt gedruckt (= NICHT leserlich)
- Abschleppverfügung betraf einen roten Toyota Corolla (vgl. oben: blauer Golf II???)
- im Titel der Verfügung waren einige Worte mit der Schreibmaschine ausgeixxxxt.
- genau diese Worte (oder das unter der XXXXXXXXX war mit dem Textmarker gelb gekennzeichnet - vielleicht doch gültig? Who knows...)
- Ort der Maßnahme stimmte nicht
- kein relevaten Angaben o.ä. erkennbar
Was mache ich also? Netter Anruf bei den Herren in Grün/Weiß mit anschließendem Besuch.
Mein Begehr: Bitte bitte bitte mit viel Sahne d´rauf, stellt mir eine neue Verfügung aus.
Reaktion: Rausschmiß
"Wer das lesen will, kann das auch. Schaun´se mal hier, da is doch alles wichtige gemarkert!"
Brief mit Widerspruchan das zuständige Polizeipräsidium geschrieben.
Zwischenzeitlich neuen Bescheid mit Verfristung erhalten (Hallöle, da war doch mein Widerspruch?)
Brief vom Polizeipräsidenten (!!!!!!!!!!!!!!!!!) erhalten: "War doch alles korrekt"
Kann doch nicht wahr sein, ich will doch gar nicht inhaltlich diskutieren, bittebitte schickt mir doch nur einen neuen leserlichen Bescheid. ich will doch nur wissen, was ich tun muß. Ich zahl auch die ZWEI Blätter Papier. Ich will´s doch nur lesen...
Auf gut Glück mal den angegebenen Emittenten dieses Briefes telefonisch kontaktiert.
Kurz gefaßt, wurde mir geraten, ALLE weiteren Schritte zu meinem eigenen Wohl zu unterlassen.
Dieses Telefonat hat mich so dermaßen nachhaltig beeindruckt, daß ich - obwohl aus einer Juristenfamilie stammend, damals schon selbst diverse Semester Jura auf dem Buckel - sofort die Klappe gehalten habe und trotz aller nachweisbarer Widerrrechtlichkeit auf die inzwischen leserlich mitgeteilte Kontonummer überwiesen habe. DIESES telefonat hätte in keinem Rechtsstaat geführt werden dürfen...
Alles Märchen? Urteilt selbst! Zumindest im Regierungsbezirk Bonn/Köln zahle ich jedes Knöllchen.
Viele Grüße, Henner
P.S. die Unterlagen habe ich noch im Keller
[Bearbeitet am 30.10.2003 um 20:30 von Bonner]