Innovationstag 2006: BMW Fahrerassistenzsysteme. 2. BMW Group
Innovationen für Sicherheit und Freude am Fahren
2.5 Präzision für mehr Komfort: Vollautomatisches System zum Einparken in
Garagen.
Auch alltägliche Situationen können außergewöhnliche und anspruchsvolle
Lösungen erfordern. So arbeiten Forschungsspezialisten der BMW Group derzeit an
einem System, das Fahrzeuge vollautomatisch in Garagen ein- und auch wieder
ausparkt. Diese Entwicklung auf dem Gebiet der Fahrerassistenzsysteme stellt
erhebliche Anforderungen an die Funktionalität der Kamera- und Sensoriksysteme
zur Erfassung der Fahrzeugumgebung. Das Forschungsprojekt zeigt sehr
anschaulich, dass die Entwicklung bei Fahrerassistenzsystemen noch lange nicht
ausgereizt ist, sondern im Gegenteil noch viele weitere Funktionen realisierbar
sind.
BMW
Group, Fahrerassistenzsysteme, Vollautomatisches System zum Einparken in Garagen
Mit dem vollautomatischen Garagenparkassistenten wird dem Umstand Rechnung
getragen, dass die Abmessungen moderner Automobile in der Regel mit jedem
Modellwechsel zunehmen und damit der Platz zum Ein- und Aussteigen in Garagen
immer knapper wird. Das in der Entwicklung befindliche Komfortsystem wird es dem
Autofahrer ersparen, sich umständlich durch schmale Türöffnungen hindurch- und
an den Seitenwänden seiner Garage entlangzwängen zu müssen. Außerdem wird das
Risiko, die Türen beim Öffnen zu beschädigen, ausgeschaltet.
Videokamera und PDC ergänzen sich.
Das Versuchsfahrzeug, ein BMW 7er, ist mit einer Videokamera ausgerüstet, die
auf Höhe des Innenspiegels angebracht ist und das Umfeld vor dem Fahrzeug
erfasst. Vergleichbare Kameras werden auch für andere Fahrerassistenzsysteme wie
beispielsweise die Spurverlassenswarnung eingesetzt. Mittig an der Stirnwand der
Garage ist ein spezieller Reflektor angebracht, der von der Kamera erfasst wird.
Die Bestimmung von Position und Ausrichtung des Fahrzeugs vor der Garage erfolgt
über die Auswertung des von der Kamera erfassten Reflektorbildes. Bei Bedarf
werden während des Einfahrmanövers über einen Elektromotor am Lenksystem
Lenkkorrekturen veranlasst.
Ergänzend dazu ermitteln die Sensoren der Park Distance Control (PDC) den
Abstand zu eventuellen Hindernissen. Wenn nötig, wird der Einparkvorgang
unterbrochen, um Kollisionen zu vermeiden. Der Systemrechner übernimmt die
Steuerung der Motor-Start-Stopp-Automatik, der Gangwahl, der Lenkung und der PDC.
Außerdem aktiviert er Bremse, Scheinwerfer und Warnblinkleuchten. Auch die
Außenspiegel werden selbsttätig an- und nach dem Ausfahren auch wieder
ausgeklappt.
Der Fahrer steuert, die Elektronik lenkt.
Die Kommandos zum vollautomatischen Ein- und Ausparken erteilt der Fahrer
über die Zentralverriegelungstaste der Funkfernbedienung. Er steuert und
überwacht das gesamte Parkmanöver. Zu diesem Zweck fährt er zunächst vorwärts
und möglichst gerade vor die Garage, bringt den Automatik-Wählhebel in die „P“-Stellung,
stellt den Motor ab und steigt aus. Durch Doppelklick auf die Verriegelungstaste
der Fernbedienung aktiviert er das System.

BMW Group,
Fahrerassistenzsysteme, Vollautomatisches System zum Einparken in Garagen
Sobald die Videokamera den Reflektor an der Stirnwand der Garage erfasst und
der Rechner diesen identifiziert hat, berechnet der vollautomatische
Garagenparkassistent die passende Einfahr-Trajektorie. Gleichzeitig ist die PDC
aktiv, um potenzielle Hindernisse vor oder innerhalb der Garage aufzuspüren.
Sind die Außenspiegel eingeklappt, drückt der Fahrer zur Aktivierung erneut die
Verriegelungstaste. Die Getriebestellung wechselt nun selbsttätig auf den „D“-Modus.
Danach wird durch den Wechsel zwischen den Getriebestellungen „D“ und „N“ eine
automatische Schleichfahrt ermöglicht. Während des gesamten Einfahrvorgangs muss
die Verriegelungstaste gedrückt bleiben – wird sie losgelassen, stoppt der Wagen
sofort.
Der Rechner überwacht anhand der von der Kamera erfassten Daten ständig die
Position des Fahrzeugs zum Reflektor. Stimmt der eingeschlagene Kurs nicht
exakt, wird über den in die Lenkung integrierten Elektromotor die Richtung
korrigiert. Dabei sorgt das Einparksystem auch dafür, dass die Garageneinfahrt
möglichst frühzeitig gerade und mittig angesteuert wird, weil die Türöffnung
üblicherweise den engsten Abschnitt der Wegstrecke markiert.
Schließlich rollt der Wagen mit eingeschaltetem Licht langsam bis unmittelbar
vor die Garagenrückwand und hält dort automatisch an. Das Abbremsen übernimmt
die elektromechanische Feststellbremse. Abschließend werden Motor und
Scheinwerfer ausgeschaltet.
Ausfahrt in der identischen Fahrspur.
Zum Ausparken wird nach dem Öffnen des Garagentors das System analog zum
Einparken durch zweimaliges Betätigen der Fernbedienung aktiviert. Dazu wird
zunächst der Motor gestartet und die PDC aktiviert. Dann fährt das Fahrzeug mit
eingeschalteter Warnblinkanlage rückwärts aus der Garage. Da der Einparkvorgang
im Rechner gespeichert wurde, folgt der Wagen beim Herausfahren exakt der
Einfahrspur und hält genau an der Stelle an, an dem zuvor der Einparkvorgang
gestartet wurde. Schließlich werden die Türen entriegelt und die Warnblinkanlage
wird abgestellt. Wird die Fahrertür nicht innerhalb einer definierten Zeitspanne
geöffnet, stellt das System automatisch den Motor ab und verriegelt das Fahrzeug
wieder.
Das automatische Garagenparksystem zeigt eindrucksvoll, wie sich Kamera und
Ultraschallsensorik ergänzen und gemeinsam ein äußerst funktionelles System
bilden können, das dem Autofahrer das Leben erleichtert. Mit dieser Innovation
unterstreicht die BMW Group darüber hinaus den engen Praxisbezug bei der
Entwicklung modernster Systeme.
Video, das das automatische Garagen-Einparken zeigt (wmv-Format, 0:31
Min.)
geringe Auflösung (1.286 kB)
mittlere Auflösung (2.654 kB)
hohe Auflösung (4.772 kB)
weiteres Video vom
automatischen Einparken mit Hinderniserkennung (1:37 Min.; 3.786 kB)
UnitedPictures.TV Video
(1:45 Min., wmv-Format, 4.263 kB)
Quellen: BMW Presse-Information vom 10.07.2006, UnitedPictures.TV, Update am 12.07.06: Video
ergänzt
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