Kategorie: CleanEnergy 14.03.2006
Berlin auf dem Weg zur Wasserstoff-Metropole.
Französischer Verkehrsminister genießt Fahrt im BMW 7er mit Wasserstoffverbrennungsmotor.
Berlin. Die Bundesregierung, vertreten durch Wolfgang Tiefensee,
Bundesminister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, sowie sein französischer
Amtskollege Dominique Perben, Minister für Verkehr, Infrastruktur, Tourismus und
Meeresangelegenheiten, haben heute im Vorfeld des 6. Deutsch-französischen
Ministerrats in Berlin-Spandau die zweite Wasserstofftankstelle der Clean Energy
Partnership (CEP) eröffnet. Damit betreibt die CEP in Berlin eines der
wichtigsten Demonstrationsprojekte Europas zur nachhaltigen Mobilität - und
eines der größten weltweit.
BMW 7er Wasserstoff-Erprobungsfahrzeug neben dem
Bundestag in Berlin
Die in eine neu errichtete konventionelle TOTAL Tankstelle integrierte
Wasserstoffanlage bildet eine Basis für den emissionsfreien Personennahverkehr
in der Hauptstadt. Wasserstoff-Busse und -Pkws unterschiedlicher Bauarten können
hier mit flüssigem (LH2) oder gasförmigem (CGH2) Wasserstoff betankt werden. Die
Tankstelle bildet eine Plattform für das europäische Wasserstoffprojekt
HyFLEET:CUTE, das mit einer Flotte von voraussichtlich 14 von den Berliner
Verkehrsbetrieben (BVG) eingesetzten Wasserstoff-Bussen auch in Berlin gestartet
wird.
"Die Eröffnung der Tankstelle an der Heerstraße ist ein neuer Höhepunkt des
im Jahr 2002 begonnenen Wasserstoff-Engagements von TOTAL in Berlin", betonte
der Geschäftsführer der TOTAL Deutschland GmbH, Thierry Pflimlin. "Wir legen mit
dieser Tankstelle einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung des
wasserstoff-getriebenen öffentlichen Nahverkehrs. Damit hat diese Tankstelle
eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung der CEP und eröffnet
Perspektiven für weitere Wasserstoff-Aktivitäten am Standort Berlin."
"Die Berliner Verkehrsbetriebe sind das größte kommunale
Nahverkehrsunternehmen in Deutschland und der Mobilitätsprovider in Berlin.
Französicher
Verkehrsminister Perben genießt die Fahrt im BMW 7er
Wasserstoff-Erprobungsfahrzeug. CleanEnergy Partnership (CEP)
Tankstellen-Eröffnung, Berlin
Gerade in der deutschen Hauptstadt agieren wir im Spannungsfeld zwischen
Nutzeransprüchen, Umweltforderungen und hohen Erwartungen an die
Wirtschaftlichkeit. Wasserstoff als Antrieb für unsere Omnibusse würde alle
diese Kriterien erfüllen. Wir freuen uns, Mitglied der Clean Energy Partnership
zu sein und mit kompetenten Partnern aus ganz Europa an der Entwicklung des
Antriebs der Zukunft zu arbeiten", sagte Andreas Sturmowski, Vorsitzender des
Vorstandes der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).
Seit November 2004 - der Eröffnung der ersten CEP Wasserstoff Tankstelle am
Messedamm in Berlin - läuft das Demonstrationsprojekt der CEP reibungslos im
anspruchsvollen Alltagsbetrieb. Viele Fortschritte konnten seither erzielt
werden. Die Erfahrungen von Kunden, Technikern und Betreibern werden 2007
ausgewertet und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Clean Energy Partnership
Die
Clean Energy Partnership (CEP) ist ein internationaler Zusammenschluss der
Unternehmen Aral, BMW, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), DaimlerChrysler, Ford,
GM/Opel,Wasserstoff technologisch zu erschließen und auf Alltagstauglichkeit und
Systemfähigkeit hin zu erproben. Die Clean Energy Partnership ist zunächst bis
Dezember 2007 angelegt. Sie ist Bestandteil der nationalen
Nachhaltigkeitsstrategie und wird von der deutschen Bundesregierung gefördert.
Das Wasserstoff-Demonstrationsprojekt.
Das Berliner Wasserstoff-Demonstrationsprojekt besteht aus der
Wasserstoff-Infrastruktur samt der Betankungsanlagen, der Fahrzeugflotte, einem
Wasserstoff-Informationscenter und einer Servicestation für
Wasserstoff-Fahrzeuge. Insgesamt erprobt die CEP drei unterschiedliche
Wasserstofferzeugungsverfahren sowie drei verschiedene
Wasserstoff-Antriebsvarianten. Die CEP betreibt in Berlin mit zwei Tankstellen
und einem Fuhrpark von bisher 16 Wasserstoff-Fahrzeugen das größte und
vielschichtigste Demonstrationsprojekt für die zukunftsweisende H2-Technologie
weltweit.
Die CEP Wasserstoff Tankstellen.
Zwei öffentliche Wasserstoff-Tankstellen sind Bestandteil des Berliner
Wasserstoff-Demonstrationsprojektes CEP: Seit November 2004 die Aral Tankstelle
am Messedamm sowie die neu eröffnete TOTAL Station an der Heerstraße. EU-weit
einzigartig kann an den CEP Tankstellen auf einem öffentlich zugänglichen
Tankfeld sowohl flüssiger als auch gasförmiger Wasserstoff getankt werden.
Die CEP Aral Tankstelle am Messedamm ist spezialisiert auf Betankung und
Service von Wasserstoff betriebenen Pkw. Sie hat eine Betankungskapazität von
mehr als 100 Fahrzeugen am Tag. Erstmalig hat Aral hier die Produktion,
Anlieferung, Lagerung und Betankung von gasförmigem (CGH2) und flüssigem
Wasserstoff (LH2) mit einer konventionellen Tankstelle zusammengefasst.
CEP Wasserstoff-Tankstelle am Messedeamm in
Berlin
Die CEP TOTAL Station an der Heerstraße setzt einen Schwerpunkt auf die
Versorgung Wasserstoff betriebener Busse der BVG. In einer zweiten Ausbaustufe
werden im Rahmen des europäischen Projektes HyFLEET:CUTE Mitte 2006 an der
Tankstelle ein Dampfrefomer zur lokalen Produktion von Wasserstoff und zwei
stationäre Brennstoffzellen zur Strom- und Wärmeversorgung den Betrieb
aufnehmen.
Die Infrastrukturpartner.
Die Technologie- und Energie-Unternehmen Aral, Hydro, Linde, TOTAL und
Vattenfall Europe haben die Infrastruktur für das Wasserstoff-Projekt
geschaffen. Direkt an der Aral-Tankstelle produziert Hydro gasförmigen
Wasserstoff emissionsfrei mittels Wasser-Elektrolyse. Vattenfall Europe stellt
mit grün zertifiziertem Strom sicher, dass die elektrische Energie für die
Elektrolyse und den Betrieb der Tankstelle aus erneuerbaren Energiequellen
stammt. An der TOTAL Tankstelle liefert Linde den Reformer zur Erzeugung von
gasförmigem Wasserstoff aus Flüssiggas (LPG). Darüber hinaus produziert Linde
den flüssigen Wasserstoff für beide CEP Tankstellen und transportiert ihn mit
Tanklastzügen nach Berlin. Die zur Verflüssigung des Wasserstoffs benötigte
Energie entstammt regenerativen Energiequellen. Auch die Wasserstoff-Zapfsäulen
der Tankstellen sind Entwicklungen von Linde.
Die Mobilitätspartner.
BMW, DaimlerChrysler, Ford und GM/Opel stellen gemeinsam die Fahrzeugflotte
für das Demonstrationsprojekt. Sie besteht aus 16 Wasserstoff-Pkws: BMW bringt
zwei wasserstoffbetriebene Fahrzeuge der 7er-Reihe, DaimlerChrysler zehn
Fahrzeuge vom Typ A-Klasse F-Cell, Ford drei Focus Brennstoffzelle Hybrid und
GM/Opel einen HydroGen3 in das Projekt ein. Die Fahrzeuge mit
Brennstoffzellenantrieb von DaimlerChrysler und Ford werden mit gasförmigem
Wasserstoff betrieben.
Deutscher
Verkehrsminister Tiefensee (r.) und französischer Verkehrsminister Perben
bewundern BMW H2R Wasserstoff-Rekordfahrzeug
Mit flüssigem Wasserstoff fahren die Fahrzeuge von BMW und Opel: Der Opel
wird mittels Brennstoffzelle angetrieben, der BMW durch einen
Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Alle Fahrzeuge fahren emissionsfrei: Aus dem
Auspuff kommt reiner Wasserdampf! Die Fahrzeuge sind dem Teststadium entwachsen
und werden in Berlin von Kunden im Alltagsbetrieb gefahren. Mit einer
Markteinführung rechnen die Automobilhersteller der CEP im kommenden Jahrzehnt.
Wasserstoff als Kraftstoff.
Wasserstoff ist in der industriellen Anwendung alltäglich und als chemisches
Element einer der Grundbausteine der Welt: "H2" ist das einfachste und häufigste
Element im Universum. Von allen Brenn- und Treibstoffen hat er bezogen auf die
Masse die höchste Energiedichte. 1 kg Wasserstoff enthält soviel Energie wie 2,8
kg Benzin. Seine Verwendung erzeugt keine klimarelevanten CO2-Emissionen, und er
ist praktisch unbegrenzt vorhanden. Wasserstoff lässt sich umweltschonend durch
Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme regenerativ gewinnen. Seine Produktion ist
daher unabhängig von Öl-Importen möglich. Wasserstoff ermöglicht, wie hier in
Berlin zum Beispiel mittels Elektrolyse erzeugt, die Nutzung von erneuerbaren
Energien auch im Verkehrssektor.
Quelle: BMW Presse-Information vom 14.03.2006
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