Kategorie: Formel1 19.05.2007
Großer Preis von Monaco 2007 - Vorschau
Großer Preis von Monaco.
24. - 27. Mai 2007
5. von 17 WM-Läufen
Vorschau.
München/Hinwil, 18. Mai 2007. Das prestigeträchtigste
Rennen der Saison steht vor der Tür. Der Große Preis von Monaco hat seine
eigenen Gesetze: Über 280 km/h in der Innenstadt sind erlaubt und die
ultimative Herausforderung an fahrerische Präzision. Schiere Motorleistung
bringt nicht viel, aerodynamischer Abtrieb hingegen schon. Überholmanöver sind
Raritäten, ein guter Startplatz ist Gold wert. Freitag ist Ruhetag. Zahllose
Gäste reisen mit Yachten an, die Bucht wird zu einem der edelsten Parkplätze
der Welt und nahezu trittfest. Für die einen ist es Spaß und Show, für die
anderen ist es Spitzensport und High-Tech. Das BMW Sauber F1 Team mit den
Fahrern Nick Heidfeld und Robert Kubica will im Fürstentum seinen dritten Rang
in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure festigen.
Nick
Heidfeld:
"Ich freue mich auf Monaco. An diesem Rennen ist einfach alles spektakulär.
Die Kulisse mit all den Yachten, die Stars und Sternchen, die Partys, die
Preise leider auch, und natürlich die Strecke selbst. Man kann nicht wirklich
in Worte fassen, wie das ist, mit einem Formel-1-Rennwagen durch diese
Häuserschluchten zu fahren. Das Verhältnis von Enge zu Geschwindigkeit spottet
einfach jeder Beschreibung, und es gefällt mir sehr. Vor zwei Jahren bin ich
dort im Rennen Zweiter geworden. Im vergangenen Jahr hatten wir einen Defekt im
Qualifying, ich bin von Platz 16 losgefahren und habe als Siebter noch zwei
WM-Punkte geholt. Das zeigt: Das Wichtigste ist in Monaco, keine Fehler zu
machen.
Nicht nur für uns Fahrer, auch für die Zuschauer ist der GP Monaco
ein Highlight. Nirgendwo sonst kann man so dicht an die Strecke heran. Auf den
modernen Kursen sitzen die Zuschauer ja ewig weit weg. Außerdem ist der
Motorensound in der Stadt irre. Ich habe ein paar Jahre im Fürstentum gelebt
und dort viel Spaß gehabt. Langfristig wollte ich privat eine ruhigere
Umgebung, aber ich komme jedes Jahr sehr gern nach Monte Carlo zurück."
Robert
Kubica:
"Aus Fahrersicht ist der Große Preis von Monaco etwas wirklich Besonderes
im Formel-1-Kalender. Der Spielraum für Fehler ist minimal, und man fährt fast
die ganze Zeit am Limit. Auf diesen engen Straßen darf man sich keinen
Schnitzer erlauben. Ich bin in Monte Carlo mit der World Series by Renault
angetreten, aber in diesem Jahr wird es für mich ein Erlebnis werden, dort
erstmals zum Formel-1-Rennen zu starten. 2006 bin ich den Formel 1 zwar am
Freitag gefahren, aber wegen technischer Probleme nicht viel.
Zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Melbourne ist wieder
hoher Abtrieb gefragt, und das ist für mich ein weiterer Grund, mich auf dieses
Wochenende zu freuen. Es wird sehr anspruchsvoll werden, und ich bin gespannt,
wie gut wir uns schlagen. In der Vergangenheit kam ich auf Stadtkursen immer
gut zurecht."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Der Große Preis von Monaco ist faszinierend - Saisonhöhepunkt
einerseits, Anachronismus andererseits. Für die Teams ist dieses Rennen
aufgrund der Enge eine besondere Belastung, für die Fahrer durch die geforderte
Präzision eine extreme Herausforderung und für die Zuschauer wegen der Nähe ein
unvergleichliches Erlebnis. Kein Grand Prix ist so berühmt wie dieser und
keiner so glamourös. Yachten und Partys sind Geschmacksache, aber auf jeden
Fall unverzichtbar in Monaco.
Technisch zählen eine Aerodynamik mit maximalem Abtrieb und ein
auch im niedrigen Drehzahlbereich gut fahrbarer Motor. Unsere beiden Fahrzeuge
werden turnusgemäß mit frischen Triebwerken ausgestattet sein. Motorenseitig
hatten wir in dieser Saison bislang keine Probleme. Den Getriebeschaden an
Nicks F1.07 in Barcelona konnten wir noch am Renntag aufklären.
Abhilfe-Maßnahmen kamen bereits beim Test in Paul Ricard zum Einsatz. Auch den
verpatzten Boxenstopp von Nick haben wir aufgearbeitet und daraus für künftige
Zwischenfälle gelernt.
Für uns kommt es in Monte Carlo darauf an, ein fehlerfreies
Wochenende zu absolvieren und unseren dritten Rang in der Weltmeisterschaft der
Konstrukteure weiter zu festigen."
Willy Rampf, Technischer Direktor:
BMW Sauber F1.07 Frontflügel, Setup Grand Prix
von Monaco
"Monaco ist mit keiner anderen Strecke vergleichbar und immer für
Überraschungen gut. Die bisher gültige Rangordnung der Teams kann hier durchaus
anders aussehen. Nach dem positiven Test in Paul Ricard denke ich, dass wir gut
vorbereitet sind. Monaco ist die Strecke mit der niedrigsten
Durchschnittsgeschwindigkeit, deshalb fährt man maximalen Abtrieb. Hoher
Anpressdruck ist wichtiger als Effizienz. Aus den vielen langsamen Kurven
heraus ist vor allem gute Traktion gefragt.
Entscheidend ist zudem, dass das Auto absolut präzise und
berechenbar reagiert, denn der kleinste Fehler bedeutet Kontakt mit Leitplanken
und damit unweigerlich das Aus. Wir werden hier aerodynamische Modifikationen
am Auto haben. Um in den engen Kurven wie der ehemaligen Loews-Kurve noch
genügend Lenkeinschlag zu haben, setzen wir eine Vorderachse ein, welche nur
für diesen Event entwickelt wurde."
Historie und Hintergrund:
Schon die Geschichte der Namensgebung des Fürstentums Monaco zeugt
von Einzigartigkeit: Griechische Siedler errichteten im 5. Jahrhundert vor
Christi Geburt dort einen Tempel zu Ehren von Herakles "Monoikos", was soviel
wie Herakles "der Einzigartige" bedeutet.
Monaco
ist mit einer Fläche von 1,97 Quadratkilometern nach dem Vatikan der
zweitkleinste unabhängige Staat der Welt. Er besteht aus den Vierteln Monte
Carlo, La Condamine, Fontvieille, Le Larvotto, Les Moneghetti und Monaco Ville.
Insgesamt leben 33.300 Einwohner in dem Land, das weder Einkommens- noch
Erbschaftssteuer erhebt. 5.070 Einwohner sind echte Monegassen. Monaco hat die
höchste Einwohnerdichte aller Staaten. Staatsoberhaupt der konstitutionellen
Erbmonarchie ist Fürst Albert II.
Der Kurs in Monaco ist die kürzeste GP-Strecke (3,340 Kilometer).
Nirgendwo werden im Rennen mehr Runden gefahren (78). 260,520 Kilometer sind
die kürzeste Renndistanz der Saison.
Seit 1950 wurden in Monaco 53 Grands Prix ausgetragen. Die
Streckenlänge variierte zwischen 3,145 km und 3,370 Kilometern. Bei den ersten
14 GP betrug die Renndistanz stolze 100 Runden. Mit sechs Siegen
erfolgreichster Starter in Monaco ist bis heute Ayrton Senna.
Erst seit 2004 gibt es in Monaco entlang der Boxengasse auch Garagen für die
Fahrzeuge. Zuvor hatten die Teams die Autos zwischen den Trainings und
Qualifyings sowie zum Rennen stets zwischen den provisorischen Werkstätten im
Fahrerlager und der Boxengasse hin- und herschieben müssen.
Freitags herrscht für die Formel 1 in Monaco stets Motorenruhe.
Die ersten beiden freien Trainings werden daher bereits am Donnerstag
ausgetragen.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 16.05.2007
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