Kategorie: CleanEnergy 11.04.2006
Verheugen und Tiefensee fahren mit Wasserstoff
EU-Kommissar und Bundesverkehrsminister informieren sich über Mobilität mit Wasserstoff bei der CEP
Berlin. Im Rahmen der Mobilitätsoffensive "Mobilität als
Standortfaktor" des Bundesverkehrsministeriums besichtigen heute Bundesminister
Wolfgang Tiefensee und EU-Kommissar Günther Verheugen die
Wasserstoff-Infrastruktur der Clean Energy Partnership. Für EU-Kommissar
Verheugen stellt die Clean Energy Partnership Wasserstoff-Pkws zum Fahrdienst
bereit. Von Berlin-Mitte findet zudem eine gemeinsame Fahrt mit Wasserstoff-Pkws
zur Aral Wasserstoff-Tankstelle der CEP statt. Die CEP freut sich, in Berlin
eines der wichtigsten Demonstrationsprojekte Europas zur nachhaltigen Mobilität
- und eines der größten weltweit - vorstellen zu können.
Die Clean Energy Partnership
Die Clean Energy Partnership (CEP) ist ein internationaler Zusammenschluss
der Unternehmen Aral, BMW, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), DaimlerChrysler,
Ford, GM/Opel, Hydro, Linde, TOTAL und Vattenfall Europe. Ziel ist es, den
Energieträger Wasserstoff technologisch zu erschließen und auf
Alltagstauglichkeit und Systemfähigkeit hin zu erproben. Die Clean Energy
Partnership ist zunächst bis Dezember 2007 angelegt. Sie ist Bestandteil der
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und wird von der deutschen Bundesregierung
gefördert.
Das Wasserstoff-Demonstrationsprojekt
Das Berliner Wasserstoff-Demonstrationsprojekt besteht aus der
Wasserstoff-Infrastruktur samt der Betankungsanlagen, der Fahrzeugflotte, einem
Wasserstoff-Informationscenter und einer Servicestation für
Wasserstoff-Fahrzeuge. Insgesamt erprobt die CEP drei unterschiedliche
Wasserstofferzeugungsverfahren sowie drei verschiedene
Wasserstoff-Antriebsvarianten. Die CEP betreibt in Berlin mit zwei Tankstellen
und einem Fuhrpark von bisher 16 Wasserstoff-Fahrzeugen das größte und
vielschichtigste Demonstrationsprojekt für die zukunftsweisende H2-Technologie
weltweit.
Die CEP Wasserstoff Tankstellen
Zwei öffentliche Wasserstoff-Tankstellen sind Bestandteil des Berliner
Wasserstoff-Demonstrationsprojektes CEP: Seit November 2004 die Aral Tankstelle
am Messedamm (Messedamm 8-10, Berlin Charlottenburg) sowie die neu eröffnete
TOTAL Station an der Heerstraße. EU-weit einzigartig kann an den CEP Tankstellen
auf einem öffentlich zugänglichen Tankfeld sowohl flüssiger als auch gasförmiger
Wasserstoff getankt werden.
Wasserstoff 7er auf
CEP-Total Wasserstofftankstelle
Die CEP Aral Tankstelle am Messedamm ist spezialisiert auf Betankung und
Service von Wasserstoff betriebenen Pkw. Sie hat eine Betankungskapazität von
mehr als 100 Fahrzeugen am Tag. Erstmalig hat Aral hier die Anlieferung,
Lagerung und Betankung von flüssigem Wasserstoff (LH2) mit der
Vor-Ort-Produktion und Betankung von gasförmigem Wasserstoff (CGH2) in einer
konventionellen Tankstelle zusammengefasst.
Die CEP TOTAL Station an der Heerstraße setzt den Schwerpunkt auf die
Versorgung Wasserstoff betriebener Busse der BVG. In einer zweiten Ausbaustufe
werden im Rahmen des europäischen Projektes HyFLEET:CUTE Mitte 2006 an der
Tankstelle ein Dampfrefomer zur lokalen Produktion von Wasserstoff und zwei
stationäre Brennstoffzellen zur Strom- und Wärmeversorgung den Betrieb
aufnehmen.
Die Infrastrukturpartner
Die Technologie- und Energie-Unternehmen Aral, Hydro, Linde, TOTAL und
Vattenfall Europe haben die Infrastruktur für das Wasserstoff-Projekt
geschaffen. Direkt an der Aral-Tankstelle produziert Hydro gasförmigen
Wasserstoff emissionsfrei mittels Wasser-Elektrolyse. Vattenfall Europe stellt
mit grün zertifiziertem Strom sicher, dass die elektrische Energie für die
Elektrolyse und den Betrieb der Tankstelle aus erneuerbaren Energiequellen
stammt. An der TOTAL Tankstelle liefert Linde den Reformer zur Erzeugung von
gasförmigem Wasserstoff aus Flüssiggas (LPG). Darüber hinaus produziert Linde
den flüssigen Wasserstoff für beide CEP Tankstellen und transportiert ihn mit
Tanklastzügen nach Berlin. Die zur Verflüssigung des Wasserstoffs benötigte
Energie entstammt regenerativen Energiequellen. Auch die Wasserstoff-Zapfsäulen
der Tankstellen sind Entwicklungen von Linde.
Die Mobilitätspartner
BMW, DaimlerChrysler, Ford und GM/Opel stellen gemeinsam die Fahrzeugflotte
für das Demonstrationsprojekt. Sie besteht aus 16 Wasserstoff-Pkws: BMW bringt
zwei wasserstoffbetriebene Fahrzeuge der 7er-Reihe, DaimlerChrysler zehn
Fahrzeuge vom Typ A-Klasse F-Cell, Ford drei Focus Brennstoffzelle Hybrid und
GM/Opel einen HydroGen3 in das Projekt ein. Die Fahrzeuge mit
Brennstoffzellenantrieb von DaimlerChrysler und Ford werden mit gasförmigem
Wasserstoff betrieben.
Mit flüssigem Wasserstoff fahren die Fahrzeuge von Opel und BMW: Der Opel
wird mittels Brennstoffzelle angetrieben, der BMW durch einen
Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Alle Fahrzeuge fahren emissionsfrei: Aus dem
Auspuff kommt reiner Wasserdampf! Die Fahrzeuge sind dem Teststadium entwachsen
und werden in Berlin von Kunden im Alltagsbetrieb gefahren. Mit einer
Markteinführung rechnen die Automobilhersteller der CEP im kommenden Jahrzehnt.
Wasserstoff als Kraftstoff
Wasserstoff ist in der industriellen Anwendung alltäglich und als chemisches
Element einer der Grundbausteine der Welt: "H2" ist das einfachste und häufigste
Element im Universum. Von allen Brenn- und Treibstoffen hat er bezogen auf die
Masse die höchste Energiedichte. 1kg Wasserstoff enthält soviel Energie wie 2,8
kg Benzin. Seine Verwendung erzeugt keine klimarelevanten CO2-Emissionen und er
ist praktisch unbegrenzt vorhanden. Wasserstoff lässt sich umweltschonend durch
Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme regenerativ gewinnen. Seine Produktion ist
daher unabhängig von Öl-Importen möglich. Wasserstoff ermöglicht, wie hier in
Berlin zum Beispiel mittels Elektrolyse erzeugt, die Nutzung von erneuerbaren
Energien auch im Verkehrssektor.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 11.04.06
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