Kategorie: Formel1 01.01.1970
BMW Motorsport Rückblick 2003
Schwacher Start, starke Saisonmitte, enttäuschendes Finale.
München.
Nie zuvor war das BMW WilliamsF1 Team so nah dran. Zwei Läufe vor Saisonende
hatte die Mannschaft noch Chancen auf beide Titel. Doch in den USA wurden die
Hoffnungen auf die Fahrer-WM vom Regen fortgespült. In Japan sorgten
Wetterkapriolen im Qualifying und ein seltener technischer Defekt im Rennen
dafür, dass auch der Konstrukteurspokal anderweitig verliehen wurde. Allerdings:
Zum Saisonauftakt hätte niemand geglaubt, dass das BMW WilliamsF1 Team 2003 je
auf so hohem Niveau zu klagen hätte. Entsprechend fiel auch die Bilanz von BMW
Motorsport Direktor Mario Theissen aus: „Unsere vierte Saison war unsere bisher
stärkste. Wir haben nach einigen Anlaufschwierigkeiten vier Siege erzielt,
darunter die einzigen zwei Doppelsiege der WM 2003. Außerdem waren wir mit 1.800
Rennrunden erneut die zuverlässigste Mannschaft. Wir können stolz sein auf die
enorme Weiterentwicklung des Chassis und auch auf den BMW P83. Unser Motor
bewies auch unter dem neuen Reglement mit höherer Laufzeit seine
Zuverlässigkeit. Wir haben bis zum Schluss um den Titel gekämpft.“ Mit 144
Punkten übertraf das BMW WilliamsF1 Team deutlich das Vorjahresergebnis – 2002
hatten 92 WM-Zähler für den zweiten Rang in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft
der Konstrukteure gereicht. Anlaufschwierigkeiten. Bei der
Präsentation am 31. Januar löste der FW25 Begeisterung aus. Er war eindeutig
keine Weiterentwicklung seiner Vorgänger, er war eine innovative
Neukonstruktion. Ein kürzerer Radstand war die augenfälligste aller Neuerungen –
und hauptverantwortlich dafür, dass das Team die meisten Erfahrungswerte über
Bord werfen musste. Trotz enttäuschender Testergebnisse blieb der Glaube an das
neue Konzept ungebrochen, und dieses Durchhaltevermögen zahlte sich aus.
Siegreife. „Eine wirklich beachtliche Leistung“, attestierte Theissen der
Mannschaft, die den FW25 zu einem Siegerauto weiterentwickelte. „Solche
Fortschritte“, weiß Theissen, „hat unter dem Druck einer laufenden Saison schon
lange niemand mehr gemacht.“ Beim siebten Grand Prix des Jahres war der Wagen
mit dem BMW P83 Motor unschlagbar: Ralf Schumacher erzielte in Monaco die
Poleposition, Juan Pablo Montoya gewann den prestigeträchtigsten GP des Jahres.
Ab da stand der Kolumbianer acht Mal hintereinander auf dem Podium – eine Serie,
die keinem anderen Piloten des Starterfeldes gelang. Ralf Schumacher indes war
der einzige Fahrer, der in den ersten zehn Läufen jedes Mal in die Punkteränge
fuhr. Mit dem Sieg in Monaco war der Knoten geplatzt – es folgten erstklassige
Grands Prix. In Kanada standen beide Fahrer auf dem Podium, auf dem Nürburgring
und in Magny-Cours gelangen Doppelsiege, und Montoyas Siegfahrt in Hockenheim
glich einem Triumphzug: Er gewann mit über 65 Sekunden Vorsprung. Kein
Glück in Übersee. Mit vier Punkten Vorsprung in der Konstrukteurswertung
reiste das BMW WilliamsF1 Team zu den letzten beiden Saisonrennen, den GP USA
und Japan. BMW hatte eine weitere Ausbaustufe des P83 im Gepäck. 19.200 U/min
drehte der Motor beim Finale in Suzuka. Das bedeutet eine Drehzahlsteigerung
gegenüber 2002, was angesichts der im Vergleich zum Vorjahr höheren Laufzeit der
Motoren sehr beachtlich ist. Doch auch das Münchener Kraftpaket konnte keinen
Titel retten. Das Abschneiden im Qualifying in Indianapolis war bescheiden,
im Rennen addierten sich eine Bestrafung Montoyas und ein heftiger Schauer in
Verbindung mit Boxenstopp-Schwierigkeiten zum Verlust von Montoyas Titelchancen.
In Japan endete die Fahrt des kampfstarken Ralf Schumacher auf Platz zwölf,
Montoya traf in Führung liegend der zweite technisch bedingte Ausfall der
Saison. Ein Leck im Hydrauliksystem beendete auch die Hoffnungen auf den
Konstrukteurspokal.
Kurzberichte über die Formel 1 Rennen der Saison 2003:
Australien,
Malaysia,
Brasilien,
GP San Marino, GP Spanien,
GP Österreich,
GP Monaco,
GP Kanada,
GP Europa,
GP Frankreich,
GP England,
GP Deutschland,
GP Ungarn,
GP Italien,
GP USA,
GP Japan
Interview mit BMW-Motorsportchef Dr.
Mario Theissen
Zahlen und Fakten zur Formel 1 Saison 2003
Ergebnisse des BMW WilliamsF1 Teams in
der Formel 1 Saison 2003
Fahrerwertung in der Formel 1 Saison 2003
Teamwertung in der Formel 1 Saison 2003
Anzahl der Rennrunden des BMW WilliamsF1 Teams
im Vergleich zu den Vorjahren
Quelle: BMW Presseinformation vom 20.11.03
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