Tesla S - wer bestellt sich einen?

[Claus]

Zitat von Raketen-paa

Aussagen und Behauptungen über Dinge und Fahrzeuge, die man nur vom "Hörensagen" kennt oder gefakte Berichte aus irgendwelchen Auto-Magazinen, die alle von der hiesigen Automobil-Lobby gesponsert werden, sollte man nicht treffen oder glauben, wenn man nicht selbst mit der Materie Erfahrungen gesammelt hat.

Kannst Du diese Unterstellung auch beweisen oder ist das nur eine Mutmaßung? Kann es nicht auch daran liegen, dass hierzulande die Berichterstattung ein wenig kritischer, d.h. realistischer ist? Ich kenne kein Magazin, das E-Autos verteufelt, sie werden aber kritisch getestet.

Zitat von Raketen-paa

Selbst in Deutschland und dem Rest von Europa wirds in Jahren so aussehen wie jetzt schon z.B. In Norwegen, daß "Verbrenner fahren" um 400% höher besteuert wird und die Anschaffung eines E-Autos subventioniert wird. Da dürfen sich unsere Hersteller warm anziehen und in die Gänge kommen, daß sie den Zug nicht ganz verpennen.

Wieder eine Mutmaßung, die so ganz bestimmt nicht in Deutschland zutreffen wird. Und Norwegen (Zahl der PKW-Neuzulassungen bei weniger als 5% (!) der von Deutschland; keine eigene Automobilproduktion) oder die Niederlande (kleines Land; keine eigene Automobilproduktion) sind kein Maßstab. Bei denen gibt es nur wenige Arbeitsplätze im Automobilbereich. Und die werden in Deutschland ganz sicher nicht für ein traditionelles, batteriebetriebenes E-Auto (das eigentlich jetzt schon obsolet ist) aufs Spiel gesetzt.

Zitat von The Stig

Ich denke auch, dass die bisher verwendete Batterietechnik keine Zukunft hat. Das kann sich erst mit der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle oder etwas ganz Neuem ändern...

Demnächst kommt ein Brennstoffzellenauto von Toyota auf den Markt. Das wäre eine zukunftsträchtige Möglichkeit, aber nicht Akkus in einem Auto wie bei einem Handy (wobei Tesla ja ebensolche verwendet).

Zitat von KaiMüller

Trotzdem bin ich nicht der Ansicht das man für grundsätzliche, objektive Beurteilung alles selber gemacht haben muss solange man sich hinreichend über die Fakten informiert.

So sieht es aus.

NB: Schon mal daran gedacht, dass die Akkus in einem E-Auto nur rund 8 Jahre halten? Die sind, glaube ich, recht teuer und liegen in etwa auf der Höhe eines neuen AT-Motors, mindestens aber auf der Höhe einer kostspieligen Motorrevision. Bis dahin verlieren sie ständig an Kapazität, sodass die ohnehin bescheidene Reichweite immer weiter abnimmt.

[Raketen-paa]

Schon mal gehört, daß Tesla 8 Jahr Vollgarantie auf die Akkus gibt auf Zellenschluß und kapazitätsverlust?

[Claus]

Zitat von Raketen-paa

Schon mal gehört, daß Tesla 8 Jahr Vollgarantie auf die Akkus gibt auf Zellenschluß und kapazitätsverlust?

A) Großzügige Regelung, aber man muss ja auch Kaufanreize bieten. Bekommt man von Tesla nach 8 Jahren auch kostenlos einen neuen Batteriesatz? Zumindest bei anderen Herstellern wird man diesen kaufen müssen.

B) Tesla ist nicht der einzige E-Auto-Hersteller und wird mit Sicherheit auch den künftigen E-Auto-Markt nicht voll abdecken, denn Tesla fehlt derzeit z.B. ein "Citycar".

C) Habe ich nichts gegen E-Autos, für die Stadt und den Nahverkehr sind sie sehr gut geeignet, aber nicht unbedingt ein Auto mit rund 2,19 m Fahrbreite und fast 5 m Länge. Das ist ein Auto für die Autobahn und da ist es - mit der bisherigen Technik und Infrastruktur, die zweifellos noch ausgebaut wird - nur bedingt geeignet. Natürlich gibt es Leute, auf deren Fahrprofil dieses Auto perfekt zugeschnitten ist (was bei Dir ja der Fall zu sein scheint), aber ebenso gibt es Leute, für deren Nutzungsprofil das Auto mehr oder weniger komplett ungeeignet ist. Von diesem subjektiven Ansatz heraus allen Leuten, die gegenteiliger Meinung sind, Inkompetenz und Unwissenheit zu unterstellen, ist sehr gewagt.

Die meisten hier sind sehr offen für eine sachliche und fundierte Diskussion ohne Polemik. Da sollten es die Befürworter auch so handhaben.

[TomS]

Zitat von Claus

Habe ich nichts gegen E-Autos, für die Stadt und den Nahverkehr sind sie sehr gut geeignet, aber nicht unbedingt ein Auto mit rund 2,19 m Fahrbreite und fast 5 m Länge. Das ist ein Auto für die Autobahn und da ist es - mit der bisherigen Technik und Infrastruktur, die zweifellos noch ausgebaut wird - nur bedingt geeignet. Natürlich gibt es Leute, auf deren Fahrprofil dieses Auto perfekt zugeschnitten ist .

Also das ist jetzt aber sehr auf den deutschen Markt bezogen. In Kalifornien habe ich sehr viel Tesla fahren sehen, es gibt dort viel mehr Ladesäulen und die Größe ist dort bekanntlich auch kein Problem.

In D muß ein Öko-Auto aber anscheinend winzig klein und häßlich sein damit es akzeptiert wird ;-)

PS: soviel ich weiß wird bei anderen Marken der Akku nur gemietet und nicht gekauft.

[Claus]

Zitat von TomS

Also das ist jetzt aber sehr auf den deutschen Markt bezogen. In Kalifornien habe ich ...

Mit Verlaub: Wir leben in Deutschland und da interessiert es doch recht herzlich wenig, wie viele Ladestationen und Platz es in Kalifornien gibt. Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich...

Zitat von TomS

soviel ich weiß wird bei anderen Marken der Akku nur gemietet und nicht gekauft.

Wird unterschiedlich gehandhabt, bei manchen Herstellern hat man sogar die Option, ob mit oder ohne Batteriekauf:

 VW-Golf: Die E-Variante kostet 34.900 Euro

VW gewährt übrigens auch 8 Jahre oder 160.000 km Garantie auf die Akkus.

[EdoMedo]

Gab es nicht mal den Ansatz, die Akkus einfach an den Tankstellen zu tauschen, anstatt zu laden? Klar, dazu müssten diese genormt sein, in S, M und L oder Ähnliches.

Kein Plan ob das alles jemals umsetzbar sein wird, oder sich nicht doch andere Systeme à la Brennstoffzelle etc durchsetzen.

Um diese Neugierde zu stillen, bräuchte man nun einen DeLorean und Michael J. Fox ;-)

[Jippie]

Ist schon interessant, wie hier das (vielleicht beste?) E-Fahrzeug zerissen und zerredet wird. Und das ausgerechnet in einem Siebener-BMW-Forum. Na ja, ist ja auch kein BMW.

Vor allem werden da Gründe angeführt die mit der Umweltverträglichkeit und dem praktischen Nutzen zu tun haben.
Wie umweltfreundlich ist denn ein Siebener? Oder überhaupt der praktische Nutzen davon, ständig 5 Sitze durch die Gegend zu kutschieren, obwohl die Vielzahl aller Fahrten allein durchgeführt wird?

Ich glaube wenn man einen Siebener BMW sein eigen nennt, was ja auch nicht mit Umwelt und Vernunft allein zu erklären sein dürfte , dann sollte man sich mit der Kritik am Tesla Model S etwas zurück halten. Ich denke aus der Sicht vieler anderer Fahrzeuglenker sprechen auch jede Menge Argumente gegen einen Siebener. Aber wenn man ihn sich gönnen möchte, warum nicht? Nur muss man dann doch den Tesla nicht mit Argumenten zerreden als sei man päpstlicher als der Papst.

[Raketen-paa]

Seht euch doch mal unter Tesla.com die Präsentation der Swap-Station an.
Das ist die Zukunftsvision von Tesla!
Volltanken in 1min. 33sec.
In der Zeit, in der ein Audi A6 betankt wurde sind fast 3 Model S kpl. betankt worden (Akku-Tausch). Der Fahrer braucht nicht mal aus dem Fahrzeug aussteigen!
Ist zwar Vision, aber alles möglich.
Wo wären wir ohne Visionäre? Da gäbs wahrscheinlich nicht mal ein Telefon

[Claus]

Zitat von Jippie

Ist schon interessant, wie hier das (vielleicht beste?) E-Fahrzeug zerissen und zerredet wird.

Es wird nicht zerrissen oder zerredet, nur kritisch hinterfragt, wie überhaupt die ganze E-Auto-Geschichte mit externer Stromerzeugung. Ich bin mir nicht sicher, ob das die automobile Zukunft ist!

Wie hier schon jemand schrieb, machen solche Autos in Bezug auf den Umweltschutz (und darum geht es doch wohl hauptsächlich) nur Sinn, wenn deren Strom absolut "grün" ist! Das ist derzeit leider noch nicht der Fall und muss in die CO2-Bilanz mit aufgenommen werden.

Ich sehe z.B. in der Brennstoffzelle mehr Zukunft - langfristig gesehen.

Wir können uns gerne nochmal in 10 Jahren darüber unterhalten, dann werden wir ja sehen, wohin die Reise geführt hat. Wenn alles so läuft, wie Tesla sich das vorstellt, ist ja auch schon etwas gewonnen!

PS: Möglicherweise steckt ja auch noch einiges an Potenzial in den traditionellen Verbrennungsmotoren. Allerdings sollte der weltweite Trend zu immer mehr Leistung (Limousinen gehen inzwischen Richtung 600 PS, Sportwagen gar Richtung 800 PS = das braucht kein Mensch!) endlich mal ein Ende finden. Das geht aber nur, wenn mal einer der großen Hersteller (in Deutschland wären das Audi, BMW, Mercedes und Porsche) sich freiwillig selbst beschränkt und nicht regelmäßig auf ein stärkeres Modell eines Konkurrenten mit einem noch stärkeren antwortet. Hier ist insbesondere Mercedes gefragt, die ja immer den Längsten... äh Stärksten im Programm haben müssen. Die anderen sind aber auch nicht besser und sollten das Wettrüsten einfach nicht mehr mitmachen. Das brächte vielleicht mehr als dieses zweifelhafte Downsizing, was nicht zuletzt zulasten der Haltbarkeit der Komponenten geht. Oder rechnet heute ernsthaft einer damit, dass man mit F01-Motoren 500.000 km fahren kann wie noch mit E38 oder E65?

[Chevyman]

Zitat von Raketen-paa

Ein grosser Teil des Stromes, der produziert wird, wird gar nicht verbraucht

Aha - wird der irgendwo gestapelt?
Sorry, aber das ist Quatsch. Es wird nur soviel Strom produziert wie aktuell in dem Moment verbraucht wird (mal abgesehen von Pumpspeicherkraftwerken)
Darin liegt auch ein Problem der Energiewirtschaft - es muss vorhergesagt werden, wann wieviel Strom gebraucht wird um Engpässe (einhergehend mit Spannungseinbrüchen) zu vermeiden.

Kai hat das angesprochen was ich auch immer wieder sage - die Infrastruktur für die Verteilung ist schlicht nicht da, nicht ansatzweise. Für das bischen Rumspielerei zZ reicht das, aber sobald es etwas ernsthafter würde, wäre Feierabend.

Und Tesla kann ja versprechen was sie wollen - da wird zZ viel Geld verdient, und wenns mit Garantiegeschichten losgeht ist die Firma ruckzuck weg
Solange die Leute heute glauben was da versprochen wird... Ich hab noch keinen Handyakku erlebt der 8 Jahre herhält - schon gar nicht bei dem zu erwartendem Nutzungsprofil