Die BMW-Exponate auf der Techno Classica
Eine Reise in die Zeit des Wirtschaftswunders und durch fünf Generationen
3er Reihe
Die BMW Group Mobile Tradition entführt die Besucher der diesjährigen Techno
Classica in eine Zeit des Aufbruchs in Deutschland. Verschiedene Exponate aus
den 50er Jahren vermitteln den Geist der Wirtschaftswunderzeit: Angefangen beim
ersten BMW Nachkriegsfahrzeug - dem Motorrad R24 - über die Isetta bis hin zum
Traumauto BMW 507. Daneben repräsentieren zwölf Exemplare des BMW 3er die
letzten 30 Jahre der Unternehmensgeschichte.
BMW 501 Sechszylinder "Isar 12"
Sieben Jahre nach Kriegsende begann BMW 1952 endlich wieder mit der Produktion
von Autos. Als erstes Modell rollte ab 1952 der BMW 501 - eine geräumige
Limousine für einen begrenzten Kundenkreis - mit einem Sechszylindermotor vom
Band. Unter der Typenbezeichnung 502 war der Wagen ab 1955 auch als Achtzylinder
zu haben. Die Version mit sechs Zylindern hatte nun etwas mehr Hubraum, nämlich
2,1 Liter und 72 PS. Besondere Popularität erlangte das Modell in den 60er
Jahren durch die Fernsehserie "Funkstreife Isar12".
BMW 507
Mitte der 50 er Jahre drang der Ruf nach einem BMW Sportwagen aus den USA nach
München. Der New Yorker BMW Importeur Max Hoffman wollte das entsprechende
Marktsegment unbedingt bedienen und empfahl auch gleich einen geeigneten
Designer: Albrecht Graf Goertz. 1955 präsentierte Goertz in Manhattan einen
bildschönen Sportwagen, der neue Maßstäbe setzte. Unter einer fazinierenden
Karosserie sorgte ein V8-Aluminiummotor mit 150 PS für reichlich Fahrspaß.
BMW
507 Prototyp
Das neue Sportwagenprojekt forderte auch den ehemaligen BMW Renndesigner Ernst
Loof heraus. Auf Grundlage eines Motors und eines Chassis, die BMW zur Verfügung
stellte, entwickelte Loof einen Alternativvorschlag zum Design von Goertz.
Allerdings mit wenig Erfolg: Der BMW Vorstand und Importeur Hoffman konnten sich
nicht für Loofs Vorschlag begeistern. Der Wagen blieb ein Einzelstück.
BMW 3200 Michelotti Vignale
Von 253 hergestellten BMW 507 erhielten zwei besond. Aufbauten auf
serienmäßigem Fahrgestell. Einen davon gestaltete der Italiener Giovanni Michelotti - er kreierte in den 50er Jahren auch den Kleinwagen BMW 700. Das
Sondermodell des 507 der BMW 3200 Michelotti Vignale zeigte im Gegensatz zum
Serienmodell keine geschwungene, sondern eine eher gerade Seitenlinie, die sich
am amerikanischen Geschmack orientierte.
BMW 503 Coupé
Nachdem BMW 1954 mit dem neuen Typ 502 mit Achtzylinder-Aluminiummotor Aufsehen
erregt hatte, beschloss man, der Limousine weitere sportliche V8-Modelle zur
Seite zu stellen. Für die Karosserien dieser neuen Luxusmodelle 507 und 503
Coupé und Cabriolet zeichnete der Raymond Loewy-Schüler Albrecht Graf Goertz
verantwortlich. Der
3,2 - Liter V8 Motor des 1959 gebauten Wagens bringt 140 PS auf die Straße.
BMW 503 Cabrio
Parallel zum Coupé entstand auch ein 2+2 sitziges Cabriolet. Das Verdeck wurde
elektrisch betätigt und war voll versenkbar. Die Außenhaut des Wagen -
einschließlich Türen und Hauben - war wie beim Coupé vollständig aus Aluminium
gefertigt. Das Modell auf der Techno Classica wurde 1958 gebaut.
Die BMW 503 wurden ab Mai 1956 in Handarbeit mit Alukarosserien hergestellt
und gehörten damals mit 140 PS und einem Preis von rund DM 30.000,- zu den
exklusiven Automobilen.
BMW 1500
Die Idee für einen neuen sportlichen Mittelklassewagen entstand bei BMW bereits
Mitte der 50er Jahre. 1961 zeigte sich der BMW 1500 erstmals auf der IAA. Die
Marketing-Strategen nannten ihn "die Neue Klasse". Von den Kunden wurde der
komfortable "Mittelwagen" mit sportlichem Fahrwerk und starker Motorisierung
positiv aufgenommen. Nicht zuletzt, weil ein Vierzylinder-Reihenmotor mit 1,5
Litern Hubraum und 80 PS für 150 km/h Spitze sorgte.
BMW LS Luxus
Der große Bruder der Isetta, der BMW 600 - eine abgewandelte Version des
Motorcoupés mit vier Sitzen - erhielt 1959 mit dem BMW 700 einen Nachfolger,
entworfen von Giovanni Michelotti. Die sportliche kleine Limousine konnte bei
0,7 Litern Hubraum 30 PS mobilisieren. Als BMW LS wurde der Wagen ab 1962 mit
verlängertem Radstand und zwei PS mehr produziert. Die Luxus-Version des LS -
auf der Techno Classica als caprigrünes Modell von 1964 - zeichnete sich durch
einige zusätzliche luxuriöse Accessoires aus.
Isetta 300 Standard "Stern", Isetta 250 Export "Lufthansa" und Isetta 300
Export "Skyline"
BMW Isetta 300 Export "Skyline"
Mit der Isetta stand ab 1955 der erste BMW mit Zentralverriegelung in den
Niederlassungen. Eine einzige serienmäßige Fronttür lud zum Einstieg in das
Motorcoupé mit zwei Sitzen ein. Zum 50. Geburtstag der Isetta präsentiert die
Mobile Tradition ein Sondermodell mit einer auflackierten Skyline von München,
das es für Sammler auch als Modell in 1:18 geben wird.
BMW Isetta 250 Export "Lufthansa"
Die Isetta war in den 50er Jahren nicht nur Sympathieträger für tausende
Automobilisten. Von deutschen Unternehmen wurde sie auch gerne als Werbeträger
eingesetzt. Bedruckt mit einem blauen Kranich ging eine Isetta 250 Export auf
Promotion-Tour für die westdeutsche "Lufthansa". 85 km/h Spitzentempo bei 12 PS
waren dafür mehr als ausreichend. Die Isetta Export - seit 1956 auf dem Markt -
war gegenüber der Standard-Version technisch etwas besser ausgestattet und vor
allem für den Übersee-Markt bestimmt.
BMW Isetta 300 Standard "Stern"
Mindestens 14 Isetten waren einst für das 1948 gegründete Magazin "Stern"
unterwegs, um Leser für Themen aus Politik und Boulevard zu gewinnen. 50
Kubikzentimeter und genau eine Pferdestärke mehr als bei der ursprünglichen 250
ccm Motorisierung sorgten für mehr Durchzug. In der Standard-Ausführung wurde
die Isetta vor allem in Deutschland verkauft.
BMW 323i
Der erste 3er wurde 1975 im Münchner Olympiastadion vorgestellt. Technisch eine
Weiterentwicklung des 02er, optisch am 5er orientiert, war der 3er doch ein
völlig neues Auto. Charakteristisch war die ausgeprägte Keilform, die für
Kontroverse sorgte. Ein neues Cockpit-Design, mit zum Fahrer hin abgewinkelter
Mittelkonsole, revolutionierte den Innenraum. Vertreten wird diese erste
Generation der 3er Serie auf der Techno Classica von einem balticblauen 323i mit
einem 143-PS starken Sechszylinder aus dem Jahr 1982.
BMW 324d
Ab Herbst 1982 wurde ein neuer 3er gebaut. Er bot seinen Passagieren vier
Zentimeter mehr Platz - war insgesamt aber drei Zenitmeter kürzer geworden.
Zusätzlich hatten die Ingenieure 30 Kilo Gewicht gegenüber dem Vorgänger
eingespart. Ergebnis der konsequenten Weiterentwicklung des erfolgreichen
Konzepts war ein noch kraftvoller auftretendes aber vor allem schnelleres Auto.
Auch die Motorisierungen waren teils deutlich potenter. Die Mobile Tradition
zeigt in Essen einen E30 mit 2,4 Liter-Sechszylinder Dieselmotor und 86 PS in
alpinweiß.
BMW 323i
Die anbrechenden 90er Jahre verlangten nach einer neuen Formsprache im
Automobildesign. Die kantige und schlichte Form des alten 3er war nicht mehr
aktuell: ein Nachfolger musste her. 1990 stellte BMW einen 3er vor, der durch
eine langgestreckte und elegante Silhouette überzeugte. Die Motorenpalette
reichte vom 1,6 Liter Vierzylinder mit 102 PS der Basisversion bis zum 193-PS
starken Sechszylinder im 328i. Das Techno Classica-Exponat des E36 - ein 323i in
morea-metallic - mobilisiert 170 PS.
BMW 320i
Im Mai 1998 ging die vierte Generation an den Start - noch komfortabler, noch
sicherer und noch leistungsfähiger. Der Neue wurde vier Zentimeter länger als
sein Vorgänger, im Vergleich zur ersten Generation von 1975 hatte er nun zwölf
Zentimeter zugelegt. Eine in die Motorhaube integrierte Doppel-Niere und
Doppelrundscheinwerfer hinter klaren Abdeckscheiben machten den neuen Look des
3er aus. Ein hellroter 320i vertritt die vierte Generation in Essen.
BMW 325i
Die fünfte Generation des BMW 3er ist seit März im deutschen Markt erhältlich.
Das aktuelle Modell fasst zusammen, was seine Vorgänger zum Maßstab für die
sportliche Mittelklasse werden ließ: souveräne Motorisierung, innovative
Sicherheitsmerkmale und herausragendes Handling lassen den Fahrer die Freude am
Fahren direkt erleben. Das wichtigste BMW Modell ist mit den Genen der Vorgänger
gut gerüstet für die Zukunft.
BMW 320 Gruppe 5 Junior Team
Mit 300 PS, enormen Front- und Heckspoilern und dem BMW typischen Motorsport
-"Streifen-Design" trat der BMW 3er 1977 als Rennversion erstmals in der
Tourenwagenmeisterschaft an. Und das mit einem Paukenschlag: Gleich im ersten
Rennen in Zolder fuhr Heißsporn Marc Surer für das BMW Junior Team den
Klassensieg ein. Auch seine Teamkollegen Manfred Winkelhock und Eddie Cheever
sorgten für reichlich Meisterschaftspunkte.
BMW 320i Turbo "E21"
Mit hundert PS mehr als die Junior Team-Version ging zur gleichen Zeit der BMW
320i Turbo in die Deutsche Rennsportmeisterschaft. Um in der Klasse bis 2000 ccm
antreten zu dürfen, musste der Hubraum bei Verwendung eines Turboladers auf 1,4
Liter beschränkt werden. Trotzdem lagen an der Kurbelwelle unglaubliche 400 PS
an. Auf der Techno Classica präsentiert sich ein BMW 320i Turbo von 1979 mit
ungewöhnlicher orangefarbiger Lackierung.
BMW M3 Gruppe A DTM 2,3 "E30"
Anfang der 80er Jahre liegt das Hauptaugenmerk des BMW Motorsport-Programms auf
der Formel1. Ein neuer Rennsport-3er entsteht erst 1987 auf Basis des
neu-entwickelten Serienmodells M3: Der BMW M3 DTM 2,3 mit 300 PS sollte zum
erfolgreichsten Tourenwagen aller Zeiten werden. Fahrer wie Roberto Ravaglia,
Johnny Cecotto oder Christian Danner holten ungezählte Titel bei
Tourenwagenserien weltweit.
R 24
Der erste BMW nach Kriegsende war das Motorrad R 24 - eine Weiterentwicklung des
Vorkriegsmodells R 23. Sämtliche Zeichnungen der alten Maschine waren mit dem
Werk Eisenach verloren gegangen, weshalb Ingenieure eine R 23 bis zur letzten
Schraube auseinander nahmen und neue Pläne anfertigten. Im Dezember 1948 konnte
die erste R 24 schließlich ausgeliefert werden. Im folgenden Jahr 1949 wurden
schon 9144Stück verkauft.
R 51/3
Als Nachfolgemodell der R 51/2 wurde die BMW R 51/3 in den Jahren ihrer Bauzeit
von 1951 bis 1955 wohl zum beliebtesten BMW Motorrad der 50er Jahre. Ein
Boxermotor mit 500 Kubikzentimetern leistete 24 PS bei 5900 Umdrehungen. Mit
einem Preis von 2750 Mark war die R51/3 für damalige Verhältnisse aber alles
andere als ein Schnäppchen.
R 90 S Butler & Smith
Der amerikanische BMW Motorrad-Importeur Butler&Smith begann 1968 sein
Engagement im Motorradrennsport - zunächst mit Maschinen auf Basis der BMW R 69
S und BMW R 75/5. Ab 1976 wollte Butler & Smith auch an der neu
geschaffenen "Superbike"-Rennserie für seriennahe Maschinen teilnehmen. Als
Basis für das "Superbike Production Racing" wurde das sportlichste Modell im BMW
Programm, die R 90 S, gewählt. Mit 1000 Kubikzentimeter Hubraum brachte es die
Rennversion der R 90 S auf 102 PS bei 9200 U/min gegenüber 67 PS der
Serienausführung.
|