Kategorie: EssenMotorShow Messe Design Concept 28.11.2014
Essen Motor Show 2014: Automobil-Design
Zu den Blickfängen auf jedem Automobil-Salon gehören die Kreationen weltbekannter Designer und der Styling-Abteilungen der Automobil-Hersteller. Egal, ob es sich um Concept Cars, Prototypen oder Studien handelt – diese Exponate stehen im Mittelpunkt des Interesses. So auch in Essen, wie jedes Jahr erneut die Umfrage unter den Besuchern zeigt. Jedenfalls hat die Essen Motor Show mittlerweile, was die Zahl (etwa 20) und die Mischung der gezeigten Modelle angeht, einen Spitzenplatz in der Welt inne.
Schon auf der allerersten Essen Motor Show im Jahr 1968 waren ein paar Studien weltbekannter und führender Design-Unternehmen und Automobil-Hersteller zu sehen. Seitdem ist es gute Tradition, dass jedes Jahr wieder die faszinierenden neuen Kreationen aus diesem Bereich gezeigt werden. Oft blieben diese Styling- Studien Unikate, die nie in Serie hergestellt wurden, oft wurden sie aber auch Trendsetter in der Geschichte des Automobilbaues...
In diesem Jahr sind in Essen u.a. vertreten: Giugiaro, Hyundai, IED, Peugeot, Rinspeed, Sbarro und Zenvo. Im Folgenden zeigen wir Ihnen ausgewählte Design-Studien:
Rinspeed XchangE
Studie zum Thema autonomes Fahren

Der Schweizer Frank Rinderknecht mit seiner Innovationsschmiede Rinspeed überrascht jedes Jahr mit Automobilen der besonderen. Art. Im Alter von 22 Jahren gründete er die Rinspeed Garage, aus der 1979 die Rinspeed AG wurde. Im selben Jahr stellte er auf dem Genfer Salon „sein“ erstes Auto vor, einen Golf Turbo auf Basis des Golf GTI. Seitdem hat er sich vor allem einen Namen mit Concept Cars gemacht, die für visionäre Mobilitätskonzepte, innovativen Antriebe und Emotionen stehen. Die neueste Kreation nennt sich XchangE (offizielle Rinspeed-Schreibweise).
In naher Zukunft soll "autonomes Fahren" Realität werden. Rinspeed-Boss Frank M. Rinderknecht: "Bis heute hat kaum jemand das Thema aus Sicht des Fahrers konsequent zu Ende gedacht. Schließlich muss ich während der autonomen Fahrt nicht weiter wie gebannt auf die Straße schauen, sondern kann mich anderweitig sinnvollen Dingen hingeben."

Die entscheidende Frage: Wie muss der Fahrzeuginnenraum gestaltet sein, damit der nun weitgehend entlastete Fahrer den Zugewinn an Zeit optimal nutzen kann? Die Antwort darauf ist die vollelektrisch angetriebene Reise-Limousine XchangE. Das Fahrzeug verfügt über ein neu konstruiertes Gestühl, das an die Relax-Sitze in der Business Class großer Airlines erinnert - mit ähnlich aufwändiger Funktionalität. Und es nutzt ein völlig neues Bedien- und Anzeigekonzept mit zahlreichen innovativen Entertainment-, Sicherheits- und Servicefunktionen. So lässt es sich während der autonomen Fahrt besonders bequem arbeiten oder entspannen.
Alle Passagiere können vielfältige Medien genießen oder umfassende Informationen abrufen. Und damit dabei das Lenkrad nicht stört, kann es einfach in der Fahrzeugmitte „geparkt“ werden. Möglich macht dies moderne "Steer-by-Wire"- Technologie wie sie auch in modernen Jets zum Einsatz kommt.
Sbarro Espera Ibride Sparta Hybrid-Rallye-Auto
Gebaut von den Studenten der Sbarro Espera Design-Schule, verfügt das Concept Car über ein Peugeot-1,6-Liter-Vierzylinder-Aggregat, das als Mittelmotor eingebaut ist, und zwei Elektromotoren mit je 100 KW, zusammen 407 PS Leistung. Das Auto hat Vierradantrieb und eine Karosserie aus Fiberglas, ist 4,20 m lang, 1,90 m breit, 1,70 m hoch und wiegt 1700 Kilo. In modifizierter Form nahm das Auto im März 2014 an der „Monte Carlo New Energy Rallye“ teil und kam ins Ziel.
IED Hyundai PassoCorto
Studie eines sehr leichten Sportwagens
Die Studie PassoCorto („kurzer Radstand“) entstand im Istituto Europeo di Design (IED) in Turin in enger Zusammenarbeit mit dem europäischen Designzentrum von Hyundai. Der Zweisitzer soll nur 840 kg wiegen, ist 4,10 m lang, 1,88 m breit und 1,16 m hoch. Der Radstand wird mit 2,45 m angegeben. Ein 1,6-Liter-Vierzylinder- Biturbo-Motor sorgt für 270 PS Leistung. Die Karosserie ist aus Carbon Fiber. Gezeichnet wurde die Design-Studie von 16 Studenten des IED unter Leitung von Pininfarina-Designer Luca Borgogno. Hyundai plant nicht, die Studie in ein Serienmodell umzusetzen.
Lazareth Wazuma Yamaha Eigenwilliges Quad
Aus der Werkstatt des Franzosen Ludovic Lazareth in Annecy/Frankreich stammt dieses eigenwillige Quad. Vierzylinder-Motor von Yamaha. Gewicht: nur 380 Kilo, 2,50 m lang, 1,70 m breit und 0,80 m hoch.
Lazareth Wazuma Yamaha |

Lazareth Wazuma Yamaha |

Lazareth Wazuma Yamaha |
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Giugiaro Clipper
Sportlicher Kompaktvan mit Elektroantrieb
Die italienische Designschmiede Giugiaro (seit 2010 zu Volkswagen gehörend) präsentiert mit dem Conceptcar Clipper einen Kompaktvan mit reinem Elektroantrieb. Angetrieben wird das Auto von zwei Elektromotoren, je einer an jeder Achse und jeder 110 kW stark. Die Reichweite wird mit ca. 540 Kilometer angegeben.
Sechs Passagiere finden in drei Reihen mit je zwei Einzelsitzen Platz. Den Einstieg in den Innenraum ermöglichen zwei an der A-Säule angeschlagene Schmetterlingstüren und zwei im Dach angeschlagene Flügeltüren. Hinter den Passagieren befindet sich ein schmaler Kofferraum. Werden die beiden hinteren Sitzreihen aber umgelegt, so können bis zu 900 Liter Gepäck verstaut werden. Das Auto ist 4,53 m lang, 1,91 m breit, 1,55 m hoch und wiegt 1,8 Tonnen und hat Vierradantrieb. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 204 km/h angegeben.
Giugiaro Clipper Ducati
Hommage an die italienische Motorrad-Firma
Version, die der berühmten italienischen Motorrad-Firma Ducati gewidmet ist. Deshalb ist das Auto auch in der Original-Ducati-Farbe lackiert. Die Türen unterscheiden sich von der Original-Version ebenso wie die C-Säule. Als besonderen Gag hat Giugiaro einen Anhänger für das Ducati Panigale-Superbike 1199 S konstruiert.
bb Moonracer
Rückkehr in die Porsche-Szene
Rainer Buchmann gründete bereits 1974 die Firma bb, die sich in erster Linie mit dem Veredeln von Porschefahrzeugen beschäftigte. Das wohl berühmteste Exemplar ist der 911 Turbo Targa aus dem Kultfilm CarNapping in Polaroid- Regenbogenfarben.
Mit einer Neuauflage des berühmten 930 Targas als "Moonracer" meldet sich die Firma "bb" nun zurück. Der Moonracer versteht sich als Gegenentwurf zum bb Rainbow Porsche, der Ende der siebziger Jahre ein weltweites Presseecho auslöste. Auf Basis eines Porsche 911 G- Modells wurde in 18 Monaten jetzt dieser Targa zum eigenständigen Turbomodell ausgebaut.

Wesentliches Designelement dieses neuen Autos sind die gekonnten Lackarbeiten. Einzigartig ist der weiße Xirallic- Pigmentlack, der dem Fahrzeug Volumen und Kontur verleiht. Auffälliges Merkmal sind die fein abgestimmten Silberstreifen. Dieses subtile Farbkonzept wurde mit professioneller industrieller Unterstützung von detailliert geschulten Fachkräften handwerklich perfekt umgesetzt. Die Innenausstattung setzt bei Materialwahl und Technik ebenso neue Maßstäbe. Die Lederausstattung in der gewählten Weiß/Silberkombination ergänzt den hochwertigen Look des neuen bb Fahrzeugs. Eigens entworfene kontrastreiche bb- Instrumenten-Anzeigen prägen das Armaturenbrett. Im Bereich der Türen ersetzen gebürstete Aluminiumteile die serienmäßigen Kunststoffteile. Eine eigenständige Konstruktion für die Mittelkonsole erlaubt es dem modernen Fahrer ein iPad mini im Auto zu nutzen. Über Bluetooth kann die integrierte 400 Watt starke Stereoanlage angesteuert werden.
Auch die Leistung des Turbo Motors ist auf 330 PS gesteigert. worden. Eine Kleinserie dieses exklusiven bb Modells ist vorgesehen. Durch den aufwändigen Produktionsvorgang liegt so ein Fahrzeug im Preisbereich zwischen 300.000 bis 380.000 Euro.
Lazareth Wazuma GT Dreirad oder doch Auto?
Von hinten eher Dreirad.
Es sieht aus wie ein Dreirad, hat aber vier Räder, wobei die beiden hinteren so nah aneinander liegen, dass man sie für eines halten könnte...Auf dem Chassis ist eine offene Karosserie ohne Windschutzscheibe montiert. Der Zweisitzer ist eine Granate: Bei nur 900 Kilo Gewicht sorgt ein V8-Jaguar-Vier-Litermotor mit Kompressor und 375 PS für hohe Fahrleistungen. Das Gefährt ist 4,90 m lang und 1,90 m breit.
Sbarro Espera Grand Prix Klassischer Formel 1
So sahen Formel-1-Rennwagen vor 50 Jahren aus, als es noch keine Flügel oder aerodynamische Hilfsmittel gab. Die Studie hat die klassisches Form der damaligen Grand Prix-Rennwagen. Sie wiegt 800 Kilo, angetrieben von einem BMW-V12-Motor, ist 4,50 m lang, 1,90 m breit und 1,40 m hoch.
Zenvo ST1
Einer der schnellsten Supersportwagen der Welt
Der Zenvo ST1 (S steht für Supercharger, T für Turbo und 1 für Nummer 1) des dänischen Hersteller Zenvo Automotive zählt zu den schnellsten und stärksten Supersportwagen der Welt. Er soll in einer Kleinserie gebaut werden. Als Leistung des 6,8-Liter-V8-Motor mit Kompressor und Turbo werden 1.104 PS angegeben, als Höchstgeschwindigkeit 375 km/h.
Der Rahmen besteht aus Stahl, der Aufbau aus Karbon. Das Auto ist 4,66 m lang, 2,04 m breit, 1,19 m hoch und wiegt knapp 1,7 Tonnen.
Karosserie mit typischen Elementen eines Supersportwagens.
Sbarro Event Royale
Reverenz an eines der berühmtesten Modelle
Franco Sbarro (geboren 1939 in der italienischen Provinz Lecce) gehört heute zu den bekanntesten und innovativsten Designern und Entwicklern von Autos und Motorrädern. Bis heute hat er seit 1959 weit über 150 Studien präsentiert. Zu seinem „Imperium“ gehören neben seinem Konstruktionsbüro ACA (Ateliers de Construction Automobile/Konstruktionsbüro für Automobile) in Neuenburg/Neuchatel in der Schweiz (gegründet 1968) u.a. die Espace Sbarro-Schule für junge Leute (gegründet 1992) sowie das 1995 eröffnete Werksmuseum ESPERA.
Mit seinem in diesem Jahr vorgestellten Event Royale erweist Sbarro einem der berühmtesten Automodelle der Geschichte seine Reverenz – dem Bugatti Royale (Typ 41), einer Luxuslimousine, von der Anfang der 1930er-Jahre nur sechs Exemplare in verschiedenen Karosserievarianten hergestellt wurden. Wie sein Vorbild beeindruckt auch der Sbarro Royale mit enormen Ausmaßen: 6,80 m lang, 1,80 m breit und 1,60 h hoch ist das 1,9 Tonnen wiegende zweitürige offene Auto. Ein V16-Zylinder-Motor (7064 ccm Hubraum) sorgt für 400 PS Leistung.
BlackJag
Erinnerung an legendäre Jaguar-Sportwagen

Studie von Fuore Design, mit dem die spanische Firma an die legendären Jaguar- Sportwagen erinnert. Die Zweisitzer aus dem englischen Coventry gewannen in den 1950er-Jahren mit den Typen C und D fünfmal das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Und der E-Type aus den 1960er-Jahren gehört zu den Sportwagen-Legenden überhaupt. Elegant und souverän präsentiert sich der BlackJag, der in Turin bei Modarte gebaut wurde. Ein Zehnzylinder-Siebenliter-Motor sorgt für 640 PS Leistung und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 340 km/h. 0-100 km/h sind knapp vier Sekunden möglich. Das Gewicht beträgt 1350 kg. Das Auto ist 4,55 m lang, 1,98 m breit und 1,21 m hoch.
Sbarro Aero und Quadzilla
Franco Sbarro zählt nicht nur zu den weltberühmten Auto-Designern, er stellt auch immer wieder Motrräder vor. So die Studie Aero mit ungewöhnlicher Fahrerposition und nabenlosen Rädern. 250 ccm Honda-Motor mit 85 PS Leistung.
Gebaut vom gebürtigen Neuseeländer Gordon Tronson, der seit Jahrzehnten in Las Vegas im US-Staat Nevada lebt, ist Quadzilla wahrscheinlich das einzige Bike, das über vier RevTech 100ci verfügt. Bei einer Leistung von jeweils 100 PS, kommen so total 400 PS zusamen.
Sbarro Aero |

Sbarro Aero
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Quadzilla
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Fotos, Fahrzeuginfos: Hersteller, Messe-Fotos: Christian Schütt/7-forum.com
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