Hi Marco,
das Zweibatteriesystem ist glaube ich mit Einführung der E-Kats (die beim Startvorgang elektrisch beheizt werden) eingeführt worden.
Um die kleine Batterie weglassen zu können müsstest Du wahrscheinlich den elektronischen Trennschalter überbrücken. Dann würde die "große" Batterie die ganze Arbeit übernehmen, und auch das Bordnetz speisen. Aber keine Ahnung, ob das mit dem Katalysator Steuergerät dann alles noch so funktioniert, wie es soll... Ich würds jedenfalls nicht versuchen...
Habe Dir mal zum besseren Verständnis eine Schaltskizze des Systems angehängt.
Zur Erklärung aus glaubwürdiger Quelle:
Bauteile und deren Einbauort:
- 110 Ah Starterbatterie hinten rechts
- 55 Ah Bordnetzbatterie auf einem ausschwenkbaren Träger über der Starterbatterie
- Je eine Sicherheitsbatterieklemme (SBK) an jedem der beiden B+ Pole
- Ein elektronischer Trennschalter auf der Außenseite des ausschwenkbaren Batterieträgers
- E-Katalysator Steuergerät unter dem Teppich des rechten Vordersitzes
- Zusätzlicher B+ Stützpunkt im Motorraum am linken Radhaus
Arbeitsweise des elektronischen Trennschalters:
1) Im Startvorgang bei leerer/defekter Bordnetzbatterie
Wenn Klemme 15 erkannt wird, hier muss die Spannung der Bordnetzbatterie (55 Ah) >1,5 Volt sein, schließt der elektronische Trennschalter für 30 Sekunden. So wird eine Versorgung des Bordnetzes über die Starterbatterie (110 Ah) ermöglicht. Innerhalb dieser 30 Sekunden muss nun der Startvorgang erfolgen.
Der Startvorgang kann durch erneutes Erkennen der Klemme 15 mehrmals wiederholt werden. Ist die Bordnetzspannung < 1,5 Volt: Starten ist nicht mehr möglich.
2) Im Startvorgang bei leerer/defekter Starterbatterie
Bei einer leeren/defekten Starterbatterie ist ein Motorstart nicht mehr möglich. Die Zuhilfenahme der Bordnetzbatterie ist nicht möglich, da der elektronische Trennschalter nur für einen maximalen Stromfluss von 60 A ausgelegt ist und diese beim Startvorgang überschritten werden.
3) Im Standbetrieb/Ruhestellung
Im Standbetrieb/Ruhestellung befindet sich der elektronische Trennschalter im "Sleep-Mode". Vorraussetzung hierfür ist ein Ruhestrom > 1 mA. Im Standbetrieb/Ruhestellung ist der elektronische Trennschalter immer geöffnet. Der Ruhestrom fließt ausschließlich über die Bordnetzbatterie (55 Ah). Somit ist ein Entleeren der Starterbatterie (110 Ah) über das Bordnetz nicht möglich. Eine Aktivierung des elektronischen Trennschalters erfolgt entweder mit Erkennen der Klemme 15 oder bei Batteriespannung >13,5 V (Ladebetrieb).
4) Im Fahrbetrieb bzw. Ladebetrieb (Generator)
Der Generator lädt parallel die Starter- und Bordnetzbatterie. Bei Erkennung eines zu hohen Generatorstromes wird der Trennschalter geöffnet, damit der Generator nicht überlastet wird. Der Generator lädt nur noch die Bordbatterie. Der Trennschalter wird erst wieder geschlossen, wenn die Spannung der Bordbatterie U_BB höher ist als die Spannung der Starterbatterie U_SB.
Wenn im Falle eines Fehlers die Generatorspannung niedriger als die Spannung der Starterbatterie sein sollte, wird die Starterbatterie abgekoppelt. Nur die Bordnetzbatterie wird geladen. Wenn nun im Fahrbetrieb die Bordnetzspannung unter 9 V ± 0,5 V sinkt, wird die Starterbatterie zum Stützen des Bordnetzes zugeschaltet. Dies kann zum Entladen beider Batterien führen.
5) Im Ladebetrieb mit Batterieladegerät
Beim Laden mit einem Batterieladegerät im Motorraum wird über den B+ Stützpunkt am Motor vorn die Starterbatterie geladen. Beim Laden mit einem Batterieladegerät wird im Motorraum am Radhaus links am hinteren B+ Stützpunkt die Bordnetzbatterie geladen.
Hinweis:
Im Reparaturfall oder bei der Diagnose mit eingeschalteter Klemme 15 muss das Batterieladegerät an dem hinteren B+ Stützpunkt (Motorraum Radhaus links) angeschlossen werden, um ein Entleeren der Bordnetzbatterie zu vermeiden.
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