Unfall an meiner Garage

[Vercetti]

Zitat von Marks

Ich bin ja Rechtsanwalt.

Ich dürfte deswegen von der Materie "etwas" Ahnung haben.

Frustrierend sind immer die Mandate, bei denen jemand dann eben erstmal versucht hat, die Sache selber zu regeln und alles schon sehr gepflegt gegen die Wand gefahren hat.

Ich habe dann die doppelte Arbeit und wegen der "guten" Vorarbeit manchmal auch Probleme, alles zu realisieren.

Es ist auch völlig verkehrt, zu denken, dass man den "netten kooperativen" Unfallverursacher auf der Gegenseite hätte.

Das ist ein Verkehrsschaden mit Auto. Der Gegner ist die gegnerische Haftpflicht. Die sind mit allen Wassern gewaschen und die Sachbearbeiter warten doch nur darauf, dass sich da ein Laie meldet, den sie so richtig über den Tisch ziehen können.

Das gilt um so mehr, weil das hier kein 08/15-Fall ist. Es fängt schon bei der Öffnung des Tores und der Beweissicherung an. Aber wenn man meint, das mit dem Nachbarn mal kurz bei Kaffee und Kuchen regeln zu können -> viel Erfolg.

Wenn ihr Zahnschmerzen habt, versucht ihr Euch dann auch erstmal den Zahn selber zu füllen?

Danke, so eine Auskunft hatte ich mir erwünscht. Ebenso wie die von Ralle735iV8, nicht weil es der Ratschlag ist einen Anwalt aufzusuchen, sondern WARUM dies evtl. besser wäre.

Danke auch an alle Anderen, ich kann auch sämtliche Argumente gegen die anwaltliche Schiene verstehen, jedoch bringen mich da Wurzelbehandlungen und Krankenversicherungsbeiträge nicht wirklich weiter.

Kleine Anekdote noch zum Garagennachbarn: Na klar ist der mir nett und freundlich rüber gekommen aber bisher habe ich trotz mehrfacher Nachfrage weder das Kennzeichen des Wagens der Unfallverursacherin, noch eine Vorgansnummer bei der Versicherung, noch weitere Daten der Unfallgegnerin wie Anschrift etc. Das stimmt mich ein wenig pessimistisch

Ich hätte es begrüßt, wenn mich die Unfallgegnerin kurz angerufen hätte, mir den Sachverhalt geschildert und wenigstens Anschrift und das Kennzeichen mitgeteilt hätte. Sie hätte sich auch nicht entschuldigen brauchen oder sonstiges - Fehler passieren nun mal und dafür gibt´s auch Versicherungen.

Grüße Wirthi

[Olli]

Zitat von Vercetti

... aber bisher habe ich trotz mehrfacher Nachfrage weder ... noch ...

DANN ist wohl der Zeitpunkt gekommen, einen Anwalt zu bemühen.
Aber doch nicht als "Standard" und nicht als "gängige Praxis", am besten noch bevor Du überhaupt ein einziges Mal nach diesen Daten gefragt hast - so wie manche das hier offenbar praktizieren (würden)...

Olli

[Vercetti]

Zitat von Claus

Bei einem Unfall (in diesem Fall nicht zutreffend): Es ist übrigens ähnlich, ob man nun bei einem Unfall die Polizei hinzuziehen soll oder nicht. Manche Leute verzichten darauf, andere blockieren eine komplette Straße wegen einem Minikratzerchen, Letzteres selbst erlebt!

Ich würde heute bei Bagatellschäden nur Fotos machen (Smartphone hat nun fast jeder), bei größeren Schäden aber die Polizei hinzuziehen.

Genau hier ist das Problem. Bei einem derartigen Ereignis, mein Auto Totalschaden, fremde Garage soweit beschädigt, dass diese sich nicht öffnen lässt und ggf. auch noch deren Inhalt und der Geschädigte ist nicht vor Ort oder erreichbar, da hätte ich doch die ganze Sache polizeilich aufnehmen lassen und mich schnellstmöglich gedreht, dass ich den oder die Geschädigte so schnell wie möglich informiere und den weiteren Ablauf bespreche. Das hat ja aber alles gar nicht stattgefunden, durch Zufall kam der Garagennachbar auf mich zu, sonst hätte ich bis heute wahrscheinlich noch keine weiteren Infos. Und die ganze Geschichte ist am 14.01.24 passiert....

[Claus]

Zitat von Vercetti

Kleine Anekdote noch zum Garagennachbarn: Na klar ist der mir nett und freundlich rüber gekommen aber bisher habe ich trotz mehrfacher Nachfrage weder das Kennzeichen des Wagens der Unfallverursacherin, noch eine Vorgansnummer bei der Versicherung, noch weitere Daten der Unfallgegnerin wie Anschrift etc. Das stimmt mich ein wenig pessimistisch

Ich hätte es begrüßt, wenn mich die Unfallgegnerin kurz angerufen hätte, mir den Sachverhalt geschildert und wenigstens Anschrift und das Kennzeichen mitgeteilt hätte. Sie hätte sich auch nicht entschuldigen brauchen oder sonstiges - Fehler passieren nun mal und dafür gibt´s auch Versicherungen.

Dieses Verhalten ist merkwürdig und alles andere als "nett" und normal! Schalte bitte einen Anwalt ein, das wird so nix mehr. Ich würde an dieser Stelle sogar überlegen, die Polizei einzuschalten zwecks Feststellung der Daten, Stichwort "Unfallbericht" bzw. "Unfallprotokoll". Frag doch einfach mal unverbindlich bei der Polizei an. Bis jetzt kommen nämlich die Verursacher ihrer Informationspflicht nicht nach.

PS: Zeitgleich (11.17 Uhr) hast Du noch einen Beitrag nachgeschoben, der im Grunde genommen nur das bestätigt hat, was ich auch geschrieben hatte.

[Vercetti]

Zitat von Olli

DANN ist wohl der Zeitpunkt gekommen, einen Anwalt zu bemühen.
Aber doch nicht als "Standard" und nicht als "gängige Praxis", am besten noch bevor Du überhaupt ein einziges Mal nach diesen Daten gefragt hast - so wie manche das hier offenbar praktizieren (würden)...

Olli

Nein, keinesfalls. Deswegen habe ich hier ja nach Rat gefragt. Logisch dass da unterschiedliche Meinungen zusammen kommen, hat ja alles sein für und wider...

[Marks]

Naja, es könnte Unfallflucht in Betracht kommen. Und wenn der Unfallgegner jetzt schon mauert.

Wie gesagt: Bitte zum Anwalt. Alles weitere spare ich mir. Anwälte haben immer auch etwas von Künstlern. Jeder geht etwas anders an eine Sache ran. Deswegen will ich gar nicht sagen, wie ich das anfangen würde.

Achja, Deine Rechtsschutz müsste das erstmal übernehmen und der Gegner muss es dann zahlen.

PS: Such nach einem Fachanwalt für Verkehrsrecht. Die kennen sich am ehesten in der Materie gut genug aus und kennen auch gute Gutachter. Nimm nicht irgendeinen.

Ich kenne z. B. in Köln und Umland die Gutachter, die auch von den Gerichten ausgewählt werden. Das wissen dann auch die Haftpflichtversicherungen und machen dann meist weniger Probleme.

[Vercetti]

Zitat von Marks

Naja, es könnte Unfallflucht in Betracht kommen. Und wenn der Unfallgegner jetzt schon mauert.

Naja, jetzt nach knapp anderthalb Wochen noch eine Unfallflucht anzuzeigen macht vielleicht auch nicht viel Sinn, oder? Zumal mir das den Schaden an der Garage oder dem Fahrzeug auch nicht repariert oder mir die Rennerei erspart.

Ich habe kommenden Mittwoch einen Termin bei einem FA für Verkehrsrecht /Unfallregulierung. Hätte zwar gehofft eher einen Termin zu bekommen aber gut, erstmal abwarten und Füße still halten.

Grüße Wirthi

[gasi]

Zitat von Vercetti

bisher habe ich trotz mehrfacher Nachfrage weder das Kennzeichen des Wagens der Unfallverursacherin, noch eine Vorgansnummer bei der Versicherung, noch weitere Daten der Unfallgegnerin wie Anschrift etc.

Hoppla, damit bekommt die Sache einen ganz üblen Charakter.
Kann dir nur raten, auf unseren Kollegen @Marks zu hören.

[Claus]

Zitat von Marks

Naja, es könnte Unfallflucht in Betracht kommen. Und wenn der Unfallgegner jetzt schon mauert.

Stimmt, an die "Unfallflucht" habe ich bis jetzt noch gar nicht gedacht!* Wenn man so einen erheblichen Schaden verursacht, ruft man üblicherweise sofort die Polizei! Diese nimmt den Schaden auf und ermittelt den Inhaber/Besitzer/Mieter der Garage. Der Garagenbesitzer informiert dann den Mieter (ich nehme mal an, die Garage ist nur gemietet).

*Als meine Ex vor Jahren einmal den Stromkasten vor dem Haus beim Ausparken gerammt hat, gingen erstmal buchstäblich alle Lichter aus. Ich habe dann zuerst den Energieversorger kontaktiert, weil ein stromloses Haus mit mehreren Parteien ein absolutes No-Go ist (man denke an den Inhalt von Gefrierschränken). Jemand anderes hatte zwischenzeitlich die Polizei angerufen, also noch vor mir. Eine übereifrige junge Beamtin wollte mir (da meine Ex bereits weggefahren war) "Unfallflucht" unterstellen, aber ihr älterer Kollege meinte, das würde hier nicht vorliegen, da ich nachweislich den Eigentümer des Stromkastens informiert hatte. Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt! Sollte man ein parkendes Auto auch nur leicht beschädigen, ist nicht nur eine "angemessene Wartezeit" (die von Gerichten auch unterschiedlich interpretiert werden kann, es gibt da einen gewissen Spielraum, aber die Anzahl der Minuten oder Stunden ist nirgendwo spezifiziert, Richtwert sind 30-45 Minuten) angeraten, sondern auch die Benachrichtigung der Polizei. Fährt man einfach weg und hinterlässt nur einen Zettel an der Windschutzscheibe, reicht das nicht aus!

[Claus]

Zitat von Vercetti

Naja, jetzt nach knapp anderthalb Wochen noch eine Unfallflucht anzuzeigen macht vielleicht auch nicht viel Sinn, oder? Zumal mir das den Schaden an der Garage oder dem Fahrzeug auch nicht repariert oder mir die Rennerei erspart.

Du musst die Verursacher ja nicht anzeigen. Wenn die den Straftatbestand der Unfallflucht erfüllen, wird die Polizei von selbst aktiv.

Aber Du solltest auf jeden Fall dafür sorgen, dass der Status quo dokumentiert wird! Nicht, dass da inzwischen eine Firma auftaucht und das defekte Garagentor austauscht. Also ich würde zumindest bei der Polizei anrufen und nachfragen oder auf eine Wache fahren und fragen. Es geht ja nicht darum, den Verursachern eins reinzuwürgen, aber immerhin sind die es, die sich bisher nicht ordnungsgemäß verhalten haben.

Wurde denn der Vermieter/Eigentümer der Garage von den Verursachern informiert? Der hätte Dich ja dann informieren können. Aber so, wie es aussieht, haben die Leute gar nix gemacht, sondern erstmal nur abgewartet...