Endlich habe ich etwas Zeit zu schreiben.
Ich freute mich besonders über meine Versicherung. Diese schrieb mich an und es lag ein Gutschein für premio zum Autocheck bei. Wenn man zum Check geht, erhält man einen neuen Verbandkasten. Ich dachte mir, dass ist doch was, also mal hinfahren sind ja nur 2km. Mir war klar, dass premio dann anbietet die Reparaturen durchzuführen, aber dem geschenkten Gaul…
Zudem war der TÜV fällig 09/2011, also Termin gemacht und hingefahren
Bei der Untersuchung wurde folgendes festgestellt:
- Endtopf undicht
- Spurstange ausgeschlagen
- Stabilisatorlager vorn rissig
- vordere linke Koppelstange ausgeschlagen
- hintere Koppelstangen Gummi rissig
- Siedepunkt Bremsflüssigkeit <180°C
- Feststellbremse Wirkung ungleichmäßig
- Ölaustritt am Strindeckel
- Kühlwasser Frostschutz nur bis -21° ausreichend
- Profiltiefe Reifen hinten rechts 2,7mm, Rest 7mm
- Ölwechsel fällig
- Motorraumleuchte fehlt
- Verbandkasten abgelaufen
Im Angebot stand dann das was empfohlen wird:
- neuer Endtopf (465€)
- neue Spurstange (200€)
- neue Spurstangenlager
- Achsvermessung (130€)
- neue Koppelstange vorn und hinten
- Handbremsbeläge neu (70€)
summa summarum 1500€
- neue Winterreifen optional für 600€
Ich bedankte mich für den Check und zu mit einem neuen Verbandkasten von dannen.
Ehrlich, das hätte ich nicht gedacht. Mir war klar, dass es notwendig ist den Auspuff zu erneuern und die Koppelstange zu ersetzen, jedoch Spurstange damit hätte ich nicht gerechnet, zumal der kein Flattern um die 90km/h hat. Die Bremsflüssigkeit ist die gleiche, mit der ich ihn gekauft hatte die ist fällig und ebenso wollte ich Getriebe- und Difföl wechseln.
Den Dicken möchte ich ja noch länger fahren, also geht es an das Reparieren und die Vorbereitung für die HU.
Ich bestellte:
- Pendelstützen vorn und hinten 40€+20€
- Lenkhilfshebel hinten 40€ (wollte ich präventiv wechseln)
- Gummilager Stabistange
- Ölfilter 10€
- Luftfilter 15€
- Kraftstofffilter 28€
- DOT4 (ich wußte nicht, ob noch was in der Werkstatt ist)
Auf der Bühne stellte ich dann folgendes fest:
- Spurstange hat minimalstes Spiel - kaum fühlbar
- Pendelstütze vorne links etwas Spiel
- Pendelstützen hinten sind Lager unten rissig und ehe der Prüfer…
- Auspuff hat ein Loch, konnte man auch hören
- Tankbänder rostig, hatte premio übersehen
- leichter Rost an der Tankentlüftungleitung und an den Bremsleitungen
- eine lose Halteschelle des Auspuffs, wurde ebenfalls übersehen/ünerhört
Ich hatte immer angenommen, dass der Kat rasselt.

Die Schraube ließ sich nicht weiter festziehen und beim Lösen ist abgerissen. Das Ausbohren war fix gemacht und schon war da zumindest Ruhe. Das machte ich, während auf dem warmen Motor das Öl rausfloss. Schnell noch Luftfilter, Ölfilter mit allen O-Ringen ersetzt. Ölschraube mit neuer Dichtung wieder rein und fast fünf Liter Motul 6100 Synergie+ 10W40 aufgefüllt.
Den Endtopf habe ich dann abgenommen, geschweißt und mit Hochtemperaturspray schwarz lakiert - sieht aus wie neu!
Dann eine Bremsanlage eines 735 aus dem Lager geholt, entrostet, schwarz lackiert (600° Hochtemperaturlack in matt) und an meinen gebaut und die Anlage entlüftet. Die Handbremse habe ich eingestellt, jedoch war ich mit der linken Seite nicht zufrieden, aber die Handbremse am 7er ist sowieso nicht die Beste.
Die Pendelstützen vorn ließen sich gut ersetzen, die hinteren waren widerspenstig mit Kriechöl flutschte es jedoch prima.
Die Lager des Stabis waren gar nicht rissig. Ich dachte, egal kann man ja tauschen und die paar Euro wieder zurücksenden macht ja keinen Sinn. Als ich mir die Teile angesehen habe, stimmte etwas nicht - zu klein! Es waren die hinteren. Also habe ich eben diese gewechselt.
Die Hilfshebel gingen auch ohne Problem zu wechseln.
Bis dahin war alles eigentlich Prima. Nur noch schnell eben die Tankbänder wechseln. Der Kraftstofffilter war sowieso im Weg, aber warum ist der mit 3 Kabelbindern befestigt? Nach dem Abschneiden was es klar. die Schraube war abgerissen. Das ist eine echt doofe Stelle. Nach einigem Gewürge konnte ich es ausbohren und die angeschweißte Mutter entfernen. Die habe ich dann mit so einer Halteklammer mit Gewinde ersetzt. Das Tankband ließ sich gut entfernen und war somit auch schnell ersetzt. Glücklicher Weise war an dem Letzten Schlachter noch der Tank montiert.
Der Krafstofffilter war auch wieder schnell und richtig angeschraubt.
Das linke Tankband ließ sich nicht lösen. Schraubenlöser - hin, her, hin, her, Zack ab!

Das ist die Schraube direkt unter dem Abschlußblech vom Kofferraum! Zur Ablenkung entrostete ich erst mal die Leitungen, die mit Flugrost befallen waren. Mir war das irgendwie klar - wenn man schon mal "was gerade eben" macht.

Es half ja nichts - Steckdose für Anhängerkupplung ab, Schürze ab und Anhängerkupplung entfernen. Ich dachte mit diese Armleuchter, hätten die nicht mal wenigstens die Löcher mit Rostschutz behandeln können? Ist es zu viel verlangt, dass wenn man Löcher in ein Auto bohrt diese auch behandelt? Manchmal möchte man nur noch töten.
Die Schraube vom Tankband konnte ich glücklicher Weise ausbohren und das Tankband montieren.
Rost war vorhanden und Gott sei Dank nicht so schlimm wie es anfangs aussah. Ich entfernte einige kleinere Blasen im Lack und entfernte den Tank, damit ich an an alle Stellen komme. Rostumwandler auf die Stellen, trocknen lassen und dann gleich die Hohlräume hinten mit Fluidfilm behandelt. Den Unterboden habe ich dann auch gleich unterhalb des Tanks und bis zum hinteren Radlauf und diese selber mit gemacht. Es bot sich einfach an… Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Achsmanschetten und die neuen Achsteile nicht eingenebelt wurden - nicht das der Prüfer übellaunig wird.
Dann habe ich noch die Stirndeckeldichtung gesäubert. Ich werde das mal beobachten, ob und wie viel er da herausrausdrückt.
Der Zusammenbau ging schnell und mein Auto war fertig für die HU. Bevor ich jedoch den Endtopf montierte mußte mal ein Soundcheck sein.

Die
Datei ist hier als zip beigefügt.
Was mit dann auffiel, war die nicht funktionierende Nebelschlußleuchte, Ursache war die Steckdose der Anhängerkupplung. Korrosion im Trennschalter der Leuchte.
Heute war es dann soweit, der Permafilm war zum Großteil schon ausgehärtet und nur noch kleinere Stellen waren feucht. Also bin ich zum TÜV. Obwohl er nur 2km entfernt ist, fuhr ich einen Umweg. An der Ampel vor dem Abbiegen zum TÜV konnte man deutlich den Visko hören
Nach 15min Warten und 81,80€ war ich an der Reihe. Der Prüfer, ein Mittfünfziger, machte einen sympathischen Eindruck. Er fragte mich ob ich warten oder das Fahrzeug lieber begleiten möchte. Was für eine Frage.
Er stieg ein, ließ alle Fenster nach unten und machte Licht an.
Die AU hatte ich mit Bravour bestanden. Leerlaufdrehzahl exakt 800U/min, CO 0.017, bei 2870U/min CO 0.201, Lamda war 1.001
Regelkreisprüfung auch i.O. - und das mit purem Super E10
Bremsen [daN]
VA 320;340; blockiert
HA 280;320; blockiert
Feststellbremse
150, 310;
Die Bremse zieht immer noch ungleichmäßig, obwohl die Klötze und Trommeln die vom 735 sind. Die Summe der Bremsleistung ist i.O. aber die Balance nicht. Der Prüfer sagte mit der Bremse wird was wohl nichts... Ich dachte mir meinen Teil. (E32 und Handbremse…

)
Lichtteste -i.O.
Weiter ging es auf der Hebebühne. Ich erzählte ihm, dass ich die Tankbänder gewechselt habe und wegen einer abgerissenen Schraube den Tank und Anhängerkupplung entfernen musste und ich die Gelegenheit genutzt habe, den Wagen zumindest da zu Konservieren, wo man später sehr schlecht hinkommen würde. Dann sagte ich, dass es möglich ist, dass die Konservierung teilweise noch feucht sein kann und dass es dauert, bis der Film abbindet. Er nahm das zur Kenntnis und begutachte weiter. Bremsscheiben i.O. Dann ging es an die Prüfung der Gelenke - nichts ausgeschlagen, alles Prima.
Dann saget er: "Wo ist denn die Eintragung der Federn?" Ehrlich hatte ich es schon fast vergessen, dass der Wagen 25mm tiefer gelegt ist. Das Gutachten hatte ich jedoch im Servicebuch mit. Ich sagte, dass ich es fast vergessen hatte, da die Tieferlegung so dezent ist und fragte, ob man das nicht gleich mit eintragen kann. Er sagte, dass es kein Problem ist.
Weiter unter dem Auto verschwunden fragte er nach, was das für Tropfen am Achsträger sind. Ich erklärte ihm, dass es die Konservierung ist. Er fragte: "Woher soll ich wissen, dass das kein Öl ist?". Und rieb den Tiefschwarzen Permafilm zwischen Daumen und Zeigefinger.

Ich sagte dann, dass es vom Motor/Getriebe nicht kommen könne, da das Wagen vom Motor bis zum KAT trocken ist und keinerlei Öl sichtbar ist und dass es auf dem Differential nicht kommen kann, weil es hinter dem Achsträger liegt und Fahrtwind das Öl eher nach hinten treibt, als nach vorn. Er erklärte mir, dass so eine Prüfung nicht möglich ist ich müsse den Unterbodenschutz entfernen, damit er beurteilen kann, ob der Wagen Öl verliert. Ich dachte mir schon, super ich mache wirklich das nötigste, lasse extra Manschetten und Achsteile frei und dann kommt er mir so.
Ich fragte dann, wie er es dann beurteilen kann, wenn der Unterbodenschutz mit Lösungsmittel entfernt ist und ich dann mit dem gesäuberten Wagen vorfahre. Ich könne ja schlecht eventuell vorhandenes Öl am Wagen lassen.
Naja das Ergebnis:
Mängel: 108 - ungleichmäßige Wirkung
Mängel: 502 - Federn vorne: Zulässigkeit nicht nachgewiesen
Mängel: 506 - Federn hinten: Zulässigkeit nicht nachgewiesen
Mängel: 841 - Antrieb Ölverlust
keine Plakette.
Dann fuhr ich nach Hause. Füllte online die Umfrage vom TÜV aus und schrieb dort hinein, dass der Prüfer Unterbodenschutz nicht von Öl unterscheiden kann. Danach ging ich auf die Straße bockte den Wagen mit dem Wagenheber auf (er wurde natürlich mit zwei Keilen gesichert), entfernte das linke Rad und stellte die Handbremse nach. Den Test danach fand ich positiv. Nach einem Eis beim Italiener man mir die Idee - sc§% auf den TÜV - ab zur DEKRA.
Ich fuhr mit der eingestellten Bremse zur DEKRA. Auf dem Hof traf zeitgleich ein Enddreißiger in einer alten weißen Corvette C3 Stingray auf dem Hof. Ich begrüßte ihn recht freundlich und sagte. Die Blubbert aber schön. Er freute sich und ging mit mir zusammen in das Büro - es war der Prüfer.

Ich erzählte ihm die Geschichte mit dem Tankband und der Konservierung und das ich extra die Manschetten frei gelassen habe, selber auch schraube etc. Ich beauftragte ihn mit der Nachprüfung und Eintragung der Federn.
Es sagte dann, dass er sich ein Bild verschaffen möchte. Machte drei mal einen Bremstest. Ich fragte ob sie besser oder schlechter als andere Bremsen von BMW bremst. Es sagte dass es rechts top ist jedoch links an der unteren Grenze. Danach den Lichtest, danach nahm ihn auf die Bühne und sagte: "Man sieht doch, dass das Konservierung ist." Er fragte dann noch mal nach, was für Zeug das genau ist. Darauf erklärte ich ihm das es ursprünglich für Seewassertanks auf Hochseeschiffen eingesetzt wird, Fluidfilm und Permafilm heißt und in der Oldtimerszene sehr guten Anklang findet. Die Federn hat er dann eingetragen, die Unterlagen fertig gemacht und die Plakette auf das Schild geklebt.
Der Spaß hat dann nochmal 66€ gekostet, 26€ für die Nachprüfung und 40€ für die Eintragung der Federn.
Einen Flyer habe ich ihm noch gegeben, vielleicht braucht ja seine Corvette eine Konservierung.
