Zitat:
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Zitat von marcus.g
@hotrod
dein Beitrag zu den Spezifikationen und Eigenschaften der Öle ist wirklich TOP!
aber vieleicht kannst Du zu den verschiedenen Ölqualitäten und deren Angaben der verschiedenen Hersteller deine Angaben noch etwas genauer spezifizieren.
Vielleicht wäre dies somit ein nützlicher Beitrag für viele Forumsteilnehmer, wenn fachlich alles besser in diesen einem Forum zusammengetragen wäre.
damit auch ja nachher keiner ein Öl für seinen 7er kauft, was im Supermarkt für 10EURO (5L) so rumsteht, weil es eben billg war!!!!

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@DVD-Rookie:
HC-Synthese heisst "Hydrocrack-Synthese". Das bedeutet nichts anderes als ein "etwas aufgebessertes" Mineralöl. Andere Hersteller produzieren z.B. ein "Technosynthese-Öl" und verwirren damit (natürlich niemals absichtlich

) die Kunden.
Wenn allerdings die Spezifikationen stimmen hätte ich keine Bedenken es zu benutzen. Ein grosser Irrtum, der häufig kursiert ist, daß Mineralöl eine schlechtere Reinigungswirkung hätte als Vollsynthetisches Öl. Ist aber so nicht richtig, denn es hängt fast ausschliesslich mit den Additiven im Öl zusammen. Man benötigt dazu Detergentien für die entsprechende Reinigungswirkung und Dispersanten um die gelösten Teilchen bis zum Ölwechsel oder bis sie im Filter hängenbleiben in Schwebe zu halten.
Was allerdings stimmt ist, daß Synthetische Produkte mit zunehmender Temperatur nicht so stark ausdünnen wie mineralische Produkte da der Viskositätsindex praktisch immer höher ist bei den mineralischen Ölen.
@ Markus:
Also die SAE-Normen (Society of Automotive Engineers) sind meines Erachtens nicht die Aussagefähigsten obwohl jeder Hersteller diese Norm zuerst angibt (0W-30, 0W-40, 15W-40 etc.). Das sagt lediglich etwas über die Viskosität bei tiefen Temperaturen (ab wann ist das Öl fliessfähig) und bei hohen Temperaturen (exakt 100°C) etwas aus. Wenig aussagefähig deshalb, weil der obere Wert mit 100 °C eigentlich zu niedrig ist. An den Kolben liegen bei hoher Belastung auch mal 200 °C (bei richtig hochdrehenden Sportmotoren z.B. M3 oder S2000 auch mal über 300°C) an und dann wäre es doch auch interessant mal zu wissen, wie sich bei diesen Temperaturen ein Öl verhält, oder?
Interessanter ist deshalb der HTHS-Wert, gemessen Milli Pascal Sekunden. Dieser Wert macht eine Aussage über die Schmierfähigkeit eines Öls bei 150 °C und zwar im Spalt zwischen Zylinder und Laufbuchse. Für hohen Verschleisschutz sollten Motoröle einen HTHS-Wert über 3,5 mPas haben .
Die neueren ACEA-Normen (Association of European Automotive Manufacturers) sind deshalb meines Erachtens schon näher an der Praxis denn sie rechnen mit diesem Wert. Der Schutz bei hohen Temperaturen ist bei ACEA A3/B3 (Benziner: A/Diesel: B) und der gängigsten Herstellernorm von VW - 502.00 (Benziner) bzw. 505.00 (Diesel) - am höchsten. Es gibt mittlerweile schon eine B4 Dieselnorm aber SIW noch keine A4 Benzinernorm.
Die Normen ACEA A1/B1 + A5/B5 (abgesenkt auf 2.9mPas) haben eine erhöhte Anforderung beim Kraftstoffverbrauch (>2,5% Ersparnis). Und die VW-Normen 503.00, 506.00 u. 506.01 verlangen meines Wissens nach ebenfalls nur 2.9mPa.s. Allerdings kann es bei Motoren die nicht darauf ausgelegt sind eher schaden als nutzen.
Hier wieder nicht zu verwechseln mit einer SAE-0W oder 5W denn diese (SAE)Norm sagt ja nur über die Kalteigenschaften des Öls etwas aus. Also bitte nicht wieder den Rückschluß "aha, hab ichs doch gesagt dünnes Öl ist schlecht für meinen Motor" - das sind zwei absolut verschiedene Paar Stiefel. Die kinematische Viskosität bei hohen Temperaturen liegt bei 40er Ölen faktisch immer zw. 12.5 und 16.3 mm2/s - egal ob 0W-40 oder 20W-40.
Die Bezeichnung "HD" ist eine nicht genormte Bezeichnung aus den 30er Jahren und heisst nichts anderes als "Heavy Duty" (sehr strapazierfähig)

.Lächerlich!
API (American Petroluem Institute) - Normen fangen für Benziner mit S an und für Diesel mit C. Also SA, SB ...
1996 bis heute: SJ (Gegenüber SH geringerer Phosphorgehalt, geringere Verdampfungsneigung, höhere Alterungsstabilität) bzw. Diesel CA, CB ... CF. Mit jeder technologischen Verbesserung hat man sich also beim 2. Buchstaben im Alphabet vorgearbeitet.
Kann nicht schaden wenn ein Öl nach API SJ zertifiziert ist bzw. ich setze es bei meinem Ölkauf einfach mal grundsätzlich voraus. Bei ACEA achte ich auf jeden Fall darauf, daß der HTHS-Wert einem A3 - Öl entspricht. Ich persönlich würde - wie gesagt - auch das 5W-40 HC-Öl aus dem Baumarkt benutzen wenn es
alle wichtigen Normen erfüllt. Ich bin aber halt nicht der Heizer und mein 744i hat auch unter 4000 Umin ausreichend Power. Im Winter tendiere ich nun eher zum Mobil 1 0W-40 synth. um beim Kaltstart Sprit zu sparen und den Verschleiss in der Kaltphase zu mindern. Als "sooftwiemöglichskifahrer" habe ich eben auch schon öfter mal Kaltstarts bei -25°C (hatte auch schon -30°C). Da kann ein 0W-Öl seine Fähigkeiten richtig ausspielen. Beim MX-5 benutze ich am liebsten Mobil 1 5W-50 synth. weil ich den nur im Sommer fahre und öfter mal die Pässe bis 7300 Umin hochheize.
Grüße, Robert