Brauche mal wieder fachmännischen Rat - gelöst

[Maschi]

Guten Morgen,

habe mal wieder Probleme mit meinem Wagen:

Kürzlich war ich bei der Werkstatt meines Misstrauens, um das Radlager vorne links austauschen zu lassen. Das brummte schon so laut, dass es wirklich Zeit war. Nun gut, nächsten Morgen Auto wieder abgeholt, Radlager klingt super. Aber...

Das Bremspedal hat plötzlich einen wesentlich weiteren Weg, es tut sich eine Weile kaum etwas, bevor die Bremswirkung einsetzt. Bei mehrmaligem Bremsen baut sich mehr Druck auf, und das Bremsgefühl ist wieder normal. Der Druck fällt aber sehr leicht wieder ab, und dann ist der Pedalweg wieder sehr lang.

Daraufhin habe ich den Wagen in die Werkstatt zurück gebracht. Die haben die Bremsen entlüftet und kontrolliert. Heute Morgen habe ich den Wagen wieder abgeholt, es hat sich aber nichts verändert, das Problem ist unverändert da.

Tja, die Bremsen wurden vor ca. 3.000 km neu gemacht, beim Bremsen zieht der Wagen zu keiner Seite, das scheint alles ok zu sein.

Jetzt meine Fragen:

1. Was kann das Problem sein?
2. Wie kann es entstanden sein? So weit ich weiß, muss man beim Wechsel eines Radlagers überhaupt nichts an der Bremse machen, wozu auch?

Für mich macht es den Eindruck, als wäre irgendwo ein Leck im Bremskreislauf, so dass der Bremskraftverstärker nicht genug Druck bekommt. Das ist aber natürlich nur meine höchst laienhafte Einschätzung.

Ich bilde mir das Problem auch nicht nur ein, da sich der Pedalweg ja sehr stark verändert, je nachdem wie oft ich das Pedal trete. Auf jeden Fall mache ich mir Sorgen, vor Bremsen habe ich einen Riesenrespekt. Und ich haber keine Lust, z.B. auf der Autobahn eine längere Strecke ohne Bremsen zu fahren, um dann plötzlich in die Eisen gehen zu müssen, und dann ist kein Druck da.

Bitte gebt mir mal Hinweise, was ich machen kann. Tausend Dank im Voraus!

Gruß, M.

[Bearbeitet am 27.8.2003 um 09:15 von Maschi. Grund: Titel geändert]

[45er]

Hallo,

Ich glaube, dass was mit dein bremssystem, vollig unabhangig von dein radlagerwechsel geschichte ist. Hast du ja nur pech, dass sie gerade nach einander passieren ... Hoch wahrscheinlich ist dein bremskraftvestarker (auch bombe genent) defekt. Das passiert heutzutage sehr oft an E23 baureihe, da sind sie alle zumindestens 17 Jahre alt .... Habe selber auch beim meine beide E23's (86er 735i & 82er 745i) die selbe symptome, und es machen mussten. Ist ja nicht so teuer (ungefähr 100.-Euro stückpreis) und etwa 20 minuten arbeitzeit.
Falls du es selber machen möchteste, könnte ich dir hinweise dazu geben.

Gruss, 45er.

[IMANUEL]

Hallo Maschi !

Zum Wechseln des Radlagers muss die Bremsscheibe, also auch der Bremssattel runter.

Der Bremssattel wird hochgebunden, damit der Hydraulikschlauch nicht abknickt.
Wird das nicht gemacht, kann er kaputt gehen. Bremsfluessigkeit tritt aus.

Schlauch mit Lappen sauber machen.
Bremse betaetigen (oft und mit viel Druck, Motor an). Danach Schlauch ueberpruefen.

Vieleicht wurden aber auch die Bremsbelaege nicht ordentlich wieder montiert
und der Bremskolben wird zurueckgedrueckt.

Gruss Manu

[Maschi]

Hallo 45er,

wahrscheinlich hast Du Recht, ich könnte mir auch wirklich nicht vorstellen, was meine Werkstatt beim Radlagerwechsel an der Bremse gemacht haben soll.

Die Teile scheinen ja wirklich nicht so teuer zu sein. Vielen Dank für Dein Angebot mit den Hinweisen. Leider habe ich nur viel zu wenig Zeit und viel zu viele linke Hände, um so etwas selbst zu machen. Besonders bei den Bremsen habe ich auch zu viel Respekt, da würde ich nie selbst dran reparieren, dazu habe ich viel zu wenig Ahnung. Trotzdem nochmal Danke!

Gruß, M.

[Maschi]

Hallo Manu,

danke für Deine Hinweise! Wenn etwas aber nicht wieder richtig montiert ist, müsste dann das Auto nicht beim Bremsen nach rechts ziehen? Das habe ich kontrolliert, ist nicht der Fall. Würde also heißen, das es nur an einem Hydraulikschlauch liegen kann.

Das macht für mich auch Sinn, da sich bei mehrmaligem Bremsen ja der Pedalweg sehr verändert. Nur, hätte die Werkstatt das nicht beim Entlüften unbedingt merken müssen?

Gruß, M.

[IMANUEL]

Hallo Maschi !

Kann Zufall sein, ist aber schon sehr verdaechtig,
dass Dein Bremsproblem gerade nach der Reparatur autgetreten ist

Die Bremsbelaege und die Bremsscheibe passen sich im Lauf der Zeit gegenseitig an.
Die Oberflaeche kann ziemlich riefig sein.
Passt das Puzzle nach einer Demontage nicht mehr exakt zusammen,
Reiben nur die Spitzen aufeinander.
Bis richtig Bremsleistung kommt, muss mehr Druck aufgewandt werden.
Deshalb mehr Pedalweg.
Wenn Du eine Zeitlang bremst, liegt der Belag wieder komplett an der Scheibe an
und das Phaenonmen ist verschwunden.
(Wenn es nicht doch der Druckspeicher ist)

Gruss Manu

[Maschi]

Hi Manu,

ja, mir kommt es auch etwas komisch vor mit der Werkstatt. Nur bin ich leider nicht Fachmann genug, daher können die mir natürlich viel erzählen.

Eigentlich müsste das "Bremsenpuzzle" aber doch wieder gut zusammen passen, da ja Scheiben und Beläge noch ziemlich neu sind.

Das Wiederanpassen müsste ja nach ein paarmal Bremsen wieder klar sein, aber schon nach einer relativ kurzen Strecke ohne Bremsen wird der Pedalweg wieder länger. Dann scheint es wohl doch der Druckspeicher zu sein. Ich kann mir nur irgendwie nicht vorstellen, dass die Werkstatt die Bremsen entlüftet und dann nicht merkt, dass irgendwo im System eine Undichtigkeit ist. Das würde doch für ziemlich unprofessionelles Arbeiten sprechen, oder? Bisher habe ich eigentlich eher gute Erfahrungen mit dieser Werkstatt gemacht. Und gerade bei den Bremsen müsste doch eine Werkstatt auch etwas hellhöriger sein als bei Dingen, die nicht so relevant für die Sicherheit sind.

Hmm, was also machen? Wieder zur Werkstatt und versuchen, daneben zu stehen? Mir einen Bären aufbinden lassen und dann teuer Geld für die Fehlersuche bezahlen? Oder warten bis zum nächsten Stammtisch in Glinde und die fachkundigen Kollegen fragen?

Oh Mann, ich hasse es, technisch so unterbelichtet zu sein...

Gruß, M.

[IMANUEL]

Hallo Maschi !

Auto nochmal hinbringen, den Meister zur Probefahrt hinters Lenkrad setzen
und selber auch mitfahren.

Irgendwas wird er schon sagen.
Wahrscheinlich: "Ich weiss garnicht was Sie wollen, ist doch alles ganz normal ."

Gruss Manu

[Maschi]

Moin,

das Problem scheint gelöst zu sein. Es lagt offenbar nicht an der Bremse, sondern an dem neuen Radlager, das sich noch nicht gut genug gesetzt hatte (schluderig eingebaut???). Jetzt ist es nochmal nachbearbeitet worden, und siehe da: alles wieder gut. Allerdings bin ich noch keine etwas längere Strecke gefahren.

Der Werkstattmeister erklärte mir das ungefähr so:
"Das Radlager hatte sich noch nicht richtig gesetzt, dadurch schlackert das Rad bei etwas schnellerer Fahrt und drückt die Beläge weg von den Bremsscheiben. Wenn man dann wieder bremst, ist der Weg an der Seite länger, dadurch entsteht der Eindruck, dass der Pedalweg länger ist. In Wirklichkeit setzt die eine Seite der Bremsen aber erst zeitversetzt ein."

Als ich gestern Abend nochmal ganz genau darauf geachtet habe, habe ich dann auch doch gemerkt, dass der Wagen beim Bremsen zuerst ganz kurz nach rechts zog, bevor dann die volle Bremswirkung einsetzte. Von daher klingt die Erklärung logisch.

Danke nochmal für Eure Tipps! Euch allen einen schönen Tag.

Gruß, M.

[simpson]

Hi Leute,
ich glaub' ich hör nicht recht!!! Ein neues Radlager schlackert nicht und muß sich schon garnicht erstmal "setzen"! Ausrede des Meisters. Meine persönliche Meinung: Die Werkstatt hat hier gepfuscht, denn nach der Nachbearbeitung war's ja OK. Du kannst froh sein, daß dein Bremsschlauch vorne noch in Ordnung ist. Als bei mir die Radlager fällig waren, hat das Rad nicht geschlackert. Ganz im Gegenteil, es sollte nur minimales Spiel vorhanden sein. Nach einer gewissen Einfahrzeit wird das Spiel dann ein wenig größer und bleibt dann gleich. Aber nu is ja wieder gut. Wünsche gute Fahrt (bis das nächste Lager fällig ist )

Ciao
Simpson, der nicht viel von Autowerkstätten hält...