Servus z'sammen,
inspiriert von dem Beitrag von B12
Größere Bremse für ein Taschengeld habe ich mich ja schon länger mit dem Umbau meiner Bremsanlage beschäftigt. Bin immer geschwankt zwischen einer von Porsche und dem Original vom 750ilP. Habe mich jetzt aber doch für letztere entschieden - dem Original zuliebe. Jetzt war die alte Bremse einfach so weit runter, dass der Wechsel vollzogen werden konnte.
Also erstmal mal die Bremsen vom 750er beschafft. Die Anlage war gebraucht. Deshalb habe ich sie komplett zerlegt und generalüberholt. Allein die Kolben zu demontieren ist eine wahre Freude.
Ich sach nur Stahlhelmpflicht!
Danach alles entrosten und ins Ultraschallbad. Bilder davon gibt es nicht. Sind eh nur ein paar Gussklumpen zu sehen.
Nach der Reinigung dann erstmal lackieren. So dreckiges Gelump kommt mir schließlich nicht ans Auto. Hier hat der Bremssattellack von Foliatec wirklich gute Dienste getan. Allerdings habe ich alles hinterher noch mal mit hitzefestem Klarlack versiegelt. Sonst sieht es für mein Empfinden etwas stumpf aus. Ist übrigens absichtlich nicht in rot ausgeführt. Das passte irgendwie nicht zum anthrazit des Fahrzeugs.
Anschließend wieder die Anlage zum Leben erwecken. Das heißt, alle Verschleißteile erneuern. Neue Dichtsätze und Führungsbuchsen gibt es direkt bei BMW. Das Einsetzen Staubschutzmanschette mit den Kolben gestaltet sich etwas haarig. Aber mit viel Geduld geht es dann doch. Die Führungsbuchsen an den vorderen Bremssätteln sind die größte Herausforderung, weil zweiteilig ausgeführt (die Gummibuchse hat einen Plastikführring integriert). Einmal verkantet und schon ist das Ding hinüber. Also mit viiiiel Gefühl arbeiten!
Sämtliche anderen Teile (Scheiben, Beläge, Fühler, neue Sattelträger vorn) kamen von Cuntz in Seyer. Da muss ich mich an dieser Stelle mal für die 1A-Abwicklung und den netten Service bedanken.
Gestern dann der Umbautag. Trotz wirklich umfangreicher Vorbereitung hat es zu zweit dann auch wirklich den ganzen Tag gedauert. Aber der Reihe nach. Ideal ist natürlich eine Hebebühne. Das Auto ringsum aufbocken geht aber auch. Allerdings sollte der Wagen so hoch sein, dann man mit langen Werkzeugen unter das Fahrzeug kommt. Den Hebel braucht man sehr dringend! Die alten Bremsen runterzureißen ist eine Sauarbeit. Insbesondere der Dreck und die wirkenden Kräfte machen einige Verbindungen fast unlösbar. Da hilft teilweise nur Gewalt. Gerade die Bremssattelhalter sind hammermäßig fest. Gut wenn man da eine ausrechende Verlängerung rumliegen hat.
Wenn man den Wagen so gestrippt hat, kann man die neuen Teile wirklich flott anbauen: Halter, Bremssattel und Hydraulik ran. Bei der Gelegenheit bietet sich auch der Austausch der Bremsleitungen an. Ich habe die Stahlflex von Fischer hier liegen. Leider war den Verschraubungen der momentan verbauten Leitungen nicht beizukommen. Das werde ich wohl noch mal in einer Werkstatt machen lassen.
Der Rest ist auch schon wie bei nem normalen Scheiben-/Belagwechsel. Entfetten nicht vergessen!! Hinterher noch die Entlüftungsarie. Und dann steht einer vorsichtigen (!!) Probefahrt auch nix mehr im Weg. Einbremsen der Scheiben und Beläge sollte natürlich ebenfalls sachte erfolgen. Tja, und dann hat man auch schon ein völlig neues Bremsgefühl.
Und hier das Ergebnis:
Noch einige Hinweise:
Arbeiten an der Bremsanlage sollte nur ausgeführt werden, wenn man sich ein wenig damit auskennt! Anleitungen für das Überholen der Bremssättel zum Beispiel gibt es einige im Internet. Wer sich aber so weit vorwagt, sollte absolut wissen, was er da tut!!! Aber das wisst ihr ja alle.
Wer von einem 740er oder kleiner umbaut: Die Belagfühler werden weiterhin von diesen Fahrzeugen verwendet! Der 750er hat fahrzeugseitig einen anderen Stecker. Deshalb passt auch kein Belagfühler vom 750 an einen 740.
Die Bremse vom Protection ist zwar riesig, es passen aber auch 17" Felgen drauf.
Hockeyfreund