Moin in die Runde!
Meinen Schlachter habe ich nun bis auf die Achsen gestrippt und inzwischen so manche Erkenntnis sammeln können. Da ich die vergangenen zehn Jahre nahezu ausschließlich an alten Benzen geschraubt habe, drängt sich beim Zerlegen und Betrachten der konstruktiven Eigenheiten des e23 der Vergleich zum W 116/126 förmlich auf.
Was den Rost anbelangt, sind sich die Kontrahenten gar nicht so fern. A-Säulenfüße, Schwellerenden, Radläufe, Wagenheberaufnahmen, Scheibenrahmen, Türunterkanten und Co. - alles kein Geheimnis. Wobei mich die ausgeschäumten A-Säulenfüße dann doch etwas erstaunt haben.
Das Zerlegen als solches war in vielen Bereichen einfacher, als bei einem Benz. Erfreulich auch, dass das Nachrüsten einiger Extras so leicht ist. Ob es nun die bereits bei 2-fachen Fensterhebern in den B-Säulen und der Mittelkonsole liegenden Kabel für die hinteren Fensterheber oder die Umrüstung eines mech. SSD auf elektrischen Antrieb ist. Ich habe es mit Freude registriert. Bei Benzens ist das mit sehr viel mehr Aufwand verbunden. Jetzt, wo der Kabelbaum überall frei liegt und ich noch auf diverse ungenutzte Stecker gestoßen bin, drängt sich natürlich die Frage auf, für welche Extras liegt denn noch die Verkabelung bereits im Wagen?
Ferner gefiel mir auch das hydraulische Ansteuern von Lenkung, Bremsunterstützung und Kupplung sehr gut, wie auch die elektrische ZV. Beim Benz wird sehr viel mit Unterdruck gesteuert, die Fahrzeuge sind dementsprechend voll mit Leitungen und, je nach Ausstattungsumfang, auch mit entsprechenden Tanks. Das alles ist sehr aufwändig und im Falle der Fehlersuche kann man sich schon mal nen Wolf suchen!
Überhaupt sind viele Dinge beim e23 simpler befestigt. Die Verschraubungen sind mit gesundem Menschenverstand schnell zu finden und die Gefahr etwas beim Ausbau zu beschädigen deutlich geringer, als beim Benz. Was allerdings nicht heißen soll, das ein Grobmotoriker nicht auch hier Schäden anrichten kann - diverse Spuren zeugen davon. Ein echtes Ärgernis waren dafür die labilen vorderen Kotflügel, die zudem auch noch unnötig heftig mit Karosseriedichtmasse geklebt waren und völlig unzureichend gegen Spritzwasser geschützt sind.
In den kommenden Tagen nehme ich noch die Achsen raus, zerlege und strahle sie, damit sie anschließend gepulvert werden können. Dann hole ich mir meinen Blauen rein und fange mit dem Unterboden an. Die Achsen will ich danach komplett tauschen. Mal schauen ob das alles so klappt, wie ich mir das vorstelle. Teilelisten und Rep-CD habe ich inzwischen auch, muß mich da aber noch ein wenig einarbeiten. Ist halt doch deutlich anders strukturiert. Trotzdem werde ich sicherlich noch genug Fragen haben, mit denen ich Euch nerven kann.
Bis denne!
Gis