Sicher ist sicher: Crash-Test
Die gesetzlichen Forderungen nach passiver Sicherheit machten es
unerlässlich, dass bereits in einem frühen Entwicklungsstadium Prototypen eines
neuen Modells, deren Wert in die Millionen geht, auf der Crash-Anlage
zertrümmert werden. Crash-Simulationen mit modernen Rechneranlagen waren zum
Zeitpunkt der Entwicklung des Modells E32 noch nicht weit genug fortgeschritten.
Dieses frühe Werk der Zerstörung verfolgt nicht zuletzt den Zweck, auch in
diesem Punkt noch Bestwerte zu erzielen: die Überlegenheit eines Autokonzepts
selbst in den letzten Millisekunden seiner fahrtüchtigen Existenz.
Der im Kontakt mit harten Hindernissen zwangsläufig strapazierte Vorderwagen
wurde bei der Konstruktion des Siebeners besonders verformungsfähig gestaltet.
Wie erfolgreich das gelang, zeigte der Crash-Test an der starren Barriere. Bei
einem Aufprall mit 50 km/h waren die Dummies nur einer mittleren Belastung von
15 g ausgesetzt. Ein Mensch, der artig seinen Gurt trägt, hat eine faire Chance,
bei so einem Unfall glimpflich davon zu kommen, zumal die Fahrgastzelle selbst
bei diesem vehementen Aufprall stabil ihre Form behält.
Von der nachgiebigen Nase des BMW profitieren beim Crash auch dessen
Kontrahenten. Bei Zusammenstößen mit leichteren Fahrzeugen kann der BMW ein
hohes Maß seiner kinetischen Energie in Verformungsarbeit umsetzten. Der
schwächere Unfallpartner ist damit einem geringeren Verletzungsrisiko
ausgesetzt.
Gegen
die Folgen harmloser, doch üblicherweise kostspieliger bei niedrigen
Geschwindigkeiten ist der 7er-BMW besonders gut gerüstet. Seine beiden
großflächigen Stoßfänger aus Aluminium mit Kunststoffabdeckung stützen sich
gegen die Bodengruppe über zwei hydraulische Energieabsorber ab. Bis zu einer
Geschwindigkeit von sechs km/h kann dieses System jedes Zusammentreffen mit
harten Gegenständen ohne äußerlichen Defekt oder bleibende Verformung
wegstecken. Bei einem Crash bis 15 km/h passiert auch noch nicht sehr viel. Denn
bis zu dieser Geschwindigkeit kann die Energie des Aufpralls von zwei leicht
austauschbaren Deformationselementen aufgefangen werden. Und selbst wenn es bei
höherem Tempo die Motorträger doch erwischt, werden diese zunächst nur in ihrem
vorderen Bereich zusammengedrückt, und die Reparaturkosten bleiben in einem
vertretbaren Rahmen.
Gurtsystem im 7er
Das Gurtsystem im 7er (E32) strebt im Fond mit einer revolutionären Maßnahme
nach der Verbesserung der passiven Sicherheit. Die Dreipunktgurte der beiden
äußeren Passagiere sind umgekehrt angeordnet. Die Aufrollautomatik befindet sich
nahe der Fahrzeugmitte, das fest montierte Gurtschloss liegt außen. Die
Umkehrung erleichtert nicht nur das Anschnallen, sie verbessert auch den Verlauf
von Schulter- und Beckengurt und damit die Rückhaltewirkung im Ernstfall. Beim
Seitenaufprall verhindert die Führung des Schultergurtes, dass die Hinterbänkler
mit den Köpfen zusammenstoßen. Und wenn es einmal ganz schlimm kommen sollte,
erleichtert das außen liegende Gurtschloss die Bergung von Verletzten.
Das Gurtsystem von musste seine herkömmliche Anordnung behalten. Die
Verbesserungen stecken im Detail, also hauptsächlich in der automatischen
Verstellen des oberen Anlenkpunkts analog zur Position der Sitze. Ein Airbag für
den Fahrer und ein Gurtstrammer für den Beifahrer sind Bestandteile eines
zusätzlichen Sicherheitspakets, das allerdings extra gezahlt werden musste.
Airbag-Sicherheitssystem
Als
ideale Ergänzung zu den Sicherheitsgurten schützen Airbags Fahrer und Beifahrer.
Innerhalb von Hundertstelsekunden füllen sich bei einem Frontaufprall die beiden
Luftsäcke und fangen Kopf und Oberkörper auf.
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